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Behandlung der Multiplen Sklerose mit Glatiramer-Azetat

Authors :
Ziemssen, T.
Neuhaus, O.
Farina, C.
Hartung, H. P.
Hohlfeld, R.
Source :
Der Nervenarzt; 20020401, Vol. 73 Issue: 4 p321-331, 11p
Publication Year :
2002

Abstract

Zusammenfassung: Bei Glatiramer-Azetat (Copaxone<superscript>®</superscript>, GA) handelt es sich um eine in der Therapie der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) eingesetzte, seit September 2001 auch in Deutschland zugelassene, standardisierte Mischung synthetischer Polypeptide. Nachdem sich GA in Tierversuchen bei experimenteller autoimmuner Enzephalomyelitis (EAE), dem Tiermodell der MS, als erfolgreich erwiesen hatte, wurde der Wirkstoff in mehreren klinischen Studien untersucht. Dabei konnte für GA eine signifikante Reduktion der Schubfrequenz und auch ein günstiger Einfluss auf die Krankheitsprogression gezeigt werden. Kürzlich konnte in einer großen Multizenterstudie auch eine Reduktion der kernspintomographisch messbaren Krankheitsaktivität nachgewiesen werden. Als tägliche Standarddosis werden 20 mg GA subkutan injiziert. Als Wirkungsmechanismus wird die Induktion von GA-reaktiven T-Helfer-2-(Suppressor-)Zellen angenommen. Häufigste Nebenwirkung sind Hautreaktionen an der Injektionsstelle. Eine seltene, aber erwähnenswerte Nebenwirkung ist die akute, nur vorübergehende Postinjektionsreaktion mit Symptomen wie Herzrasen, Dyspnoe, Urtikaria oder Angstgefühl. Aufgrund der Behandlung mit GA induzierte Antikörper zeigen keine Interferenz mit der klinischen Wirksamkeit von GA.

Details

Language :
English
ISSN :
00282804 and 14330407
Volume :
73
Issue :
4
Database :
Supplemental Index
Journal :
Der Nervenarzt
Publication Type :
Periodical
Accession number :
ejs2143751
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00115-001-1257-0