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Strahlentherapie nach radikaler Prostatektomie

Authors :
Wiegel, T.
Steiner, U.
Hinkelbein, W.
Source :
Strahlentherapie und Onkologie; June 1997, Vol. 173 Issue: 6 p309-315, 7p
Publication Year :
1997

Abstract

Hintergrund: In den letzten Jahren hat die Radiotherapie nach radikaler Prostatektomie bei organüberschreitenden Tumoren mit oder ohne positiven Schnittrand sowohl als adjuvante als auch als Therapie bei PSA-Anstieg unter der Vorstellung eines Lokalrezidivs bzw. eines lokalen Tumorrestes bei einem großen Anteil dieser Patienten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hintergrund hierfür ist die durch den Einsatz des PSA sich durchsetzende Erkenntnis, daß Patienten mit histopathologisch gesicherten pT3/4-Tumoren oder mit Befall der Lymphknoten durch eine alleinige operative oder eine alleinige strahlentherapeutische Therapie bereits nach drei bis fünf Jahren in bis zu 60% systemisch und/oder lokal progredient sind. Ergebnisse: Eine Vielzahl von allerdings ausschließlich retrospektiven Untersuchungen belegt eine signifikant erhöhte lokale Tumorkontrolle durch die Radiotherapie nach radikaler Prostatektomie. Das gilt sowohl für die adjuvante Therapie bei PSA im „Nullbereich” und bei PSA-Anstieg aus dem „Nullbereich,” wobei berücksichtigt werden muß, daß auch Patienten behandelt werden, bei denen kein lokaler Tumor vorliegt, und dies gilt auch bei histologisch gesichertem Lokalrezidiv. Mehrere Studien zeigen eine signifikante Verlängerung des „freedom from treatment failure”, das heißt des lokalen und systemischen Progresses. Eine Verlängerung des Gesamtüberlebens wurde jedoch bisher nicht nachgewiesen. Bei Anstieg des PSA aus dem „Nullbereich” nach radikaler Prostatektomie oder postoperativ erhöhtem PSA bestehen Hinweise, daß bei Werten oberhalb 2,5 bis 4 ng/ml bereits eine systemische Metastasierung besteht und die Radiotherapie keine kurative Intention mehr besitzt. Schlußfolgerungen: Durch die lokale adjuvante Radiotherapie nach radikaler Prostatektomie wird sowohl die lokale Kontrolle als auch das „freedom from treatment failure” bei organüberschreitendem Prostatakarzinom mit positivem Schnittrand und wahrscheinlich auch negativem Schnittrand erhöht bzw. verlängert. Eine Verlängerung des Gesamtüberlebens wurde bisher nich bewiesen. Insgesamt drei prospektiv randomisierte Studien werden derzeit durchgeführt. Zur Frage der Strahlentherapie in Verbindung mit einer gleichzeitigen oder auch neoadjuvanten systemischen hormonellen Therapie liegen nur sehr spärliche, allerdings interessante Daten vor.

Details

Language :
English
ISSN :
01797158 and 1439099X
Volume :
173
Issue :
6
Database :
Supplemental Index
Journal :
Strahlentherapie und Onkologie
Publication Type :
Periodical
Accession number :
ejs18644780
Full Text :
https://doi.org/10.1007/BF03038913