Untersuchungen Mit J131-Markiertemβ-Globulin Zur Frage Der Abstammung Der Liquoreiweisskörper

Zusammenfassung Die Abstammung derß-Globuline im Liquor wurde bei 20 Fällen mit den verschiedensten neurologischen Erkrankungen untersucht. — Die spezifische Aktivität derß-Globuline war bei normalen und pathologischen Liquors ausnahmslos niedriger als im Serum. Es treten demnach nur einzelne Serum-ß-Globuline in den Liquor über, ein verschieden großer Anteil der Liquor-ß-Globuline wird im Liquorraum gebildet. Dieß-Fraktion im Liquor besitzt einen „Serumanteil“, von dem die liquoreigenen oder auch „cerebrogenen“ß-Globuline unterschieden werden können. Beziehungen zwischen der Höhe des liquoreigenenß-Globulinanteils zu einzelnen Krankheitsgruppen waren nicht herzustellen. Es ließ sich aber zeigen, daß eine Erhöhung des elektrophoretisch ermittelten relativenß-Globulingehaltes im Liquor bei pathologischen Fällen nicht — wie bisher angenommen wurde — mit einer Zunahme des „cerebrogenen“ Eiweißes einherzugehen braucht. — Die Bedeutung des liquoreigenenß-Globulins ist noch unbekannt, auch ist es nicht möglich zu entscheiden, welche einzelnen Proteine innerhalb derß-Fraktion im Liquorraum entstanden sind oder aus dem Serum stammen.