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Zur Frage einer Beteiligung von Nichtelektrolyten (Harnstoff, Kreatinin) am Vorgang der Harnkonzentrierung beim Menschen
- Source :
- Journal of Molecular Medicine; June 1965, Vol. 43 Issue: 12 p661-673, 13p
- Publication Year :
- 1965
-
Abstract
- Zusammenfassung An einer Anzahl 18 Std gedursteter, relativ proteinarm ernährter Personen mit und ohne Nierenfunktionsstörungen wird das Verhalten der den Harnkonzentrierungsmechanismus unter maximalem ADH-Einfluß begrenzenden Meßgrößen während akuter Belastung mit Harnstoff bzw. Kreatinin geprüft. Die Harnstoffbelastung erfolgt kombiniert peroral (6 g) und intravenös mit 10–20% iger Lösung. Kreatinin wird in 5% iger Lösung i.v. appliziert. Dabei ergibt sich folgendes:1.Bei allen untersuchten nierengesunden und nierenkranken hydropenischen Personen steigt die unter Oligurie bestimmte maximale Harnosmolalität (U<subscript>osm (max)</subscript>) innerhalb 1 Std nach Beginn einer Harnstoffbelastung im Mittel um 56 (Spanne: 40 bis 72) mosm/kg H<subscript>2</subscript>O an. Gleichzeitig nehmen Harnzeitvolumen (V), osmolare Clearance (C<subscript>osm</subscript>), Rückdiffusion von osmotisch freiem Wasser ( <img src="/fulltext-image.asp?format=htmlnonpaginated&src=M144148857HTU1P3_html\109_2005_Article_BF01728704_TeX2GIFIE1.gif" border="0" alt=" $$T_{H_2 O}^C $$ " />) und osmotisches Konzentrationsverhältnis zwischen Urin und Plasma (U/P<subscript>osm</subscript>) leicht, aber bei allen Probanden im vergleichbaren Maße zu. Im Übergangsstadium einer Harnstoffbelastung läßt sich auf diese Weise die bekannte umgekehrte Proportionalität zwischenU/P<subscript>osm</subscript> undC<subscript>osm</subscript> bei Werten vonV bzw.C<subscript>osm</subscript> um 1 bzw. 2 ml/min und 1,73 m<superscript>2</superscript> nicht mehr nachweisen.2.Die bei Oligurie und Hydropenie durch Harnstoffbelastung hervorgerufene Mehrausscheidung von osmotisch aktivem Material kommt zu etwa 2/3 durch eine Zunahme vonV und zu etwa 1/3 durch eine Steigerung vonU<subscript>osm (max)</subscript> zustande. Die in der Zeiteinheit ausgeschiedene Natriummenge ist bei erhöhter Serumharnstoffkonzentration gesteigert. Dagegen zeigen die Natriumkonzentration im Harn und die Kaliumausscheidung unter akuter Harnstoffbelastung keine nennenswerte Änderung.3.Während Hydropenie und Oligurie bewirkt ein Anstieg der Serumkreatininkonzentration von durchschnittlich 0,88 auf maximal 10,8 mg/100 ml eine Tendenz zur Abnahme vonU<subscript>osm (max)</subscript> undU/P<subscript>osm</subscript>. Gleichzeitig sindV,C<subscript>osm</subscript>, <img src="/fulltext-image.asp?format=htmlnonpaginated&src=M144148857HTU1P3_html\109_2005_Article_BF01728704_TeX2GIFIE2.gif" border="0" alt=" $$T_{H_2 O}^C $$ " /> und renale Natriumausscheidung vergrößert. Die Kaliumausscheidung ändert sich nur wenig.4.Bei hydropenischen oligurischen Personen nimmt der relative Anteil von Kalium (mit monovalentem Anion) an der maximalen Harnosmolalität unter Kreatininbelastung in dem Maße ab, wie der Kreatininanteil zunimmt.5.Unter i.v. Kreatininbelastung ändert sich <img src="/fulltext-image.asp?format=htmlnonpaginated&src=M144148857HTU1P3_html\109_2005_Article_BF01728704_TeX2GIFIE3.gif" border="0" alt=" $$Tm_{H_2 O}^C $$ " /> (gemessen während Infusion hypertonischer Mannitlösung) weder bei Nierengesunden noch bei Nierenkranken.6.Aus den Resultaten wird geschlossen, daß akute Harnstoffbelastung bei Oligurie zu einer Durchbrechung der sog. „osmotic ceiling“ (Smith 1956) führen kann und daß Kreatinin weder bei Nierengesunden noch bei Nierenkranken (ohne Retention harnpflichtiger Stoffe) am Aufbau eines hypertonischen medullären Interstitiums beteiligt ist. Die bei Nierenfunktionsstörungen oft beobachtete partielle Permeabilität gegenüber Kreatinin muß andere Nephronabschnitte als die Sammelrohre betreffen.
Details
- Language :
- English
- ISSN :
- 09462716 and 14321440
- Volume :
- 43
- Issue :
- 12
- Database :
- Supplemental Index
- Journal :
- Journal of Molecular Medicine
- Publication Type :
- Periodical
- Accession number :
- ejs16591240
- Full Text :
- https://doi.org/10.1007/BF01728704