Postpoliosyndrom (PPS)—typische atemfunktionelle und polysomnographische Befunde

Zusammenfassung: Da das PPS die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich einschränken kann, sollte untersucht werden, welche Untersuchungsmethoden zur Diagnostik pulmonaler Störungen geeignet sind und wann eine unterstützende Beatmung erfolgen sollte. Es wurden 14 Patienten (9 Frauen und 5 Männer) mit einem gesicherten PPS untersucht, die sich wegen einer zunehmenden Tagesmüdigkeit, Erschöpfung und Leistungseinschränkung vorstellten. Bei allen Patienten wurden eine Röntgenuntersuchung des Thorax in 2 Ebenen mit Bestimmung des Skoliosewinkels, eine Bodyplethysmographie, Mundverschlu\druckmessungen, ein Hyperkapnietest nach der Steady-state-Methode, kapilläre Blutgasanalysen und zwei polysomnographische Untersuchungen durchgeführt. Die Zahlenangaben erfolgen als Medianwert/Quartilabstand. Alle 14 Patienten hatten eine erhöhte Beanspruchung ihrer Atemmuskulatur (P_0.1/P_0.1max=16,54/10,36%), jedoch noch keine Hyperkapnie, der Plmax lag bei 8 Patienten unter 5 kPa. Im CO₂-Steadystate-Belastungstest zeigten 4 Patienten eine eingeschränkte ventilatorische Antwort mit ausgeprägten Muskelfaszikulationen der Atem(hilfs)muskulatur. Polysomnographisch was eine Häufung der Hypopnoen im REM-Schlaf nachzuweisen (57,2% vs. 15,6% Apnoen/REM, p=0,0192), die mit Arousals einhergingen Eine Kyphoskoliose hatte keinen signifikanten Einflu\ auf die erhobenen Parameter. Erst das kombinierte Betrachten aller obiger Untersuchungsergebnisse erlaubt eine zuverlässige, Einschätzung der aktuellen Atempumpfunktion. Eine Beatmungsindikation sollte rechtzeitig gestellt werden, um das hyperkapnische Atempumpversagen zu vermeiden.