Back to Search Start Over

Die chinesisch-russische Kooperation im Bereich der nuklearen Abschreckung.

Authors :
Carlson, Brian G.
Source :
SIRIUS - Zeitschrift fur Strategische Analysen; Jun2022, Vol. 6 Issue 2, p185-200, 16p
Publication Year :
2022

Abstract

Nukleare Fragen haben von jeher eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Beziehungen zwischen Moskau und Peking gespielt; sie waren und sind eine Quelle sowohl potentieller Konflikte als auch einer sich heute abzeichnenden Kooperation. Von 1964, als China seinen ersten Atomwaffentest durchführte, bis zur Ära Gorbatschow in den 1980er-Jahren waren die nuklearen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und China erklärtermaßen von Gegnerschaft geprägt. Die Normalisierung der Beziehungen leitete eine Ära stillschweigend gegnerischer Beziehungen ein, die bis zur Ukraine-Krise dauerte. Während dieser Phase war es offensichtlich, dass Chinas wachsende militärische Macht Russland Sorgen bereitete und dass es daher entschlossen war, die nukleare Abschreckung gegenüber China aufrechtzuerhalten. Seit Beginn der Ukraine-Krise haben Russland und China eine immer engere Beziehung aufgebaut, die zu einer neuen Phase einer stillschweigenden nuklearen Kooperation mit koordinierten Bemühungen führte, die nukleare Abschreckung gegenüber den Vereinigten Staaten aufrechtzuerhalten. Beide Länder treten gemeinsam US-amerikanischen Anstrengungen entgegen, Raketenabwehrsysteme und hochpräzise konventionelle Waffen zu entwickeln. Sie stimmen ihre Positionen zu Fragen wie multilaterale Rüstungskontrolle und strategische Landschaft nach dem Ende des INF-Vertrags ab. Russland hilft China beim Bau eines Raketenfrühwarnsystems. Eine verstärkte Verteidigungskooperation eröffnet die Möglichkeit, Bestrebungen zur Aufrechterhaltung der nuklearen Abschreckung gegenüber den Vereinigten Staaten in einer Krise zu koordinieren. Nuclear issues have historically played an important role in the development of relations between Moscow and Beijing, acting as a source of both potential discord and emergent cooperation. From 1964, when China conducted its first nuclear test, until Soviet leader Mikhail Gorbachev's tenure in the 1980s, nuclear relations between the Soviet Union and China were explicitly adversarial. The normalization of relations introduced an era of implicitly adversarial relations that lasted until the Ukraine crisis. During this phase, Russia's concerns about China's growing military power and its resulting determination to maintain nuclear deterrence of China remained apparent. Since the onset of the Ukraine crisis, Russia and China have built an increasingly close relationship, leading to a new phase of implicitly cooperative nuclear relations featuring coordinated efforts to maintain nuclear deterrence of the United States. The two countries jointly oppose US efforts to build missile defense systems and high-precision conventional weapons. They coordinate their positions on such issues as multilateral arms control and the post-INF strategic landscape. Russia is helping China to build a missile attack early warning system. Growing levels of defense cooperation raise the possibility of coordinated efforts to maintain nuclear deterrence of the United States in a crisis. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

Details

Language :
German
ISSN :
2510263X
Volume :
6
Issue :
2
Database :
Complementary Index
Journal :
SIRIUS - Zeitschrift fur Strategische Analysen
Publication Type :
Academic Journal
Accession number :
156840667
Full Text :
https://doi.org/10.1515/sirius-2022-2005