Die Wahl der Therapiesprache bei sprachentwicklungsgestörten Kindern -- ein narratives Review.

Hintergrund: Bilinguale Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen erhalten häufig eine monolinguale Therapie in der Umgebungssprache, obwohl internationale Empfehlungen bilinguale Therapieverfahren befürworten. Ziele: Dieses narrative Review dokumentiert empirische Studien, die sich mit der Auswahl der Therapiesprache(n) auseinandersetzen und fasst die Ergebnisse für phonetisch-phonologische, lexikalische und morphosyntaktische Therapieverfahren zusammen. Methode: Recherchiert wurden 17 zwischen 1985 und 2017 publizierte Studien, die entweder mono- mit bilingualen Verfahren verglichen, mögliche Transfereffekte untersuchten oder Methoden für Mismatch-Sprachen darstellten. Ergebnisse: Die meisten Studien empfehlen eine bilinguale Therapie, entweder aufgrund besserer Ergebnisse für bilinguale Verfahren oder weil sich keine Unterschiede zwischen mono- und bilingualen Ansätzen zeigten. Da für monolinguale Therapien Transfereffekte in beide Richtungen gefunden wurden, können sie jedoch nicht per se ausgeschlossen werden. Dennoch sind insbesondere die Ergebnisse zu Transfereffekten uneinheitlich. Schlussfolgerungen: Nach dem derzeitigen Stand der Forschung können noch keine generalisierbaren Schlussfolgerungen gezogen werden. [ABSTRACT FROM AUTHOR]