Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Bestands- und Weiterentwicklung eines typischen Wiener Gemeindebaus aus den 1950er Jahren, der einige sichtbare Probleme, Defizite und Mängel aufweist und dennoch großes Potential für eine Nachverdichtung bietet. Es wird aufgezeigt, welche Maßnahmen und Aspekte zu einer verbesserten Wohnraumversorgung der bestehenden Wohnquartiere der 1950er bis 1970er Jahre führen und in welchem Zusammenhang diese mit der Dichte im städtebaulichen und gesellschaftlichen Sinne stehen. Dabei werden mögliche Nachverdichtungspotentiale dargestellt und zielführende Aspekte und Kriterien erarbeitet. Daraus entwickelt sich ein Konzept und die Schaffung eines neuen sozialen, urbanen, gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnquartiers der Zukunft. Mittels einer Standort- und Grundstücksanalyse können zudem die jeweiligen Mängel und Potentiale aufgezeigt werden. Durch das steigende Bevölkerungswachstum und dem Trend der Urbanisierung wird der Begriff Dichte zu einem aktuellen Thema. Die städtische Dichte erhält einen besonderen Stellenwert und fordert insbesondere bei den Wohnanlagen der Nachkriegsjahre eine Nachverdichtung. Die locker bebauten Anlagen, die großzügigen Grünanlagen und Zwischenräume sind entscheidende Grundlagen für eine Umsetzung der Verdichtungsmaßnahmen. Diese Wohnquartiere müssen einen Beitrag leisten, damit das ansteigende Bevölkerungswachstum bewältigt und leistbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Aus sozioräumlicher Sicht sind aktuelle Bebauungen und besonders die Wohnquartiere der 1950er bis 1970er Jahre durch starke Anonymität geprägt. Menschen ziehen sich zurück und verschließen sich. Die Themen Gemeinschaft und Gesellschaft rücken in den Hintergrund. Aktuelle Stadtentwicklungsprojekte in Zusammenhang mit der Urbanität gewinnen immer mehr an Bedeutung. Quartiere werden geschaffen, die urbane Qualitäten miteinbinden und aus soziologischer Perspektive ein hohes Potential aufweisen. Hinter dem Begriff der Dichte steht nicht nur die bauliche Dichte, sondern auch funktionsdurchmischte Stadtquartiere mit einer hohen Diversität und Vielfalt der unterschiedlichen Funktionen. Dadurch entsteht eine Stadt in der Stadt mit fußläufigen Entfernungen. Versorgung und Lebensalltag verbleiben daher innerhalb eines Quartiers. Der zukünftige urbane Mensch wird durch Offenheit, Gemeinschaft und Verantwortung gekennzeichnet. Anonymität und Monotonie werden ausgeschlossen. Der gemeinschaftliche Zusammenhalt innerhalb eines Wohnquartiers mit den Nachbarn, Freunden und Bekannten rückt in den Mittelpunkt und ist für die Zukunft des Wohnens entscheidend. Die Bestandsentwicklung des Franz-Novy-Hofs orientiert sich an den drei Nachhaltigkeitsaspekten und zielt darauf ab, Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen der verschiedenen Generationen, zu berücksichtigen. Ein belebtes urbanes Wohnquartier entsteht durch ein dichtes Netz an verschiedenen Nutzungen. Eine Mischung der Funktionen Wohnen, Arbeiten und Freizeit ermöglicht geplante oder ungeplante Begegnungen, Orte der Kommunikation und gemeinschaftliche Nachbarschaftsbildung. Grundlegende Aspekte meiner Masterarbeit sind innovative vielfältige räumliche Lösungen, Nutzungskonzepte, kompakte Wohnungsgrundrisse und gemeinschaftliche Einrichtungen. Der Fokus liegt dabei auf lebendigen Erdgeschoßzonen, veränderten Wohnungsformen und bespielten Frei- und Grünräumen. Durch einen Verdichtungs- und Transformationsprozess des Bestands soll den Bewohnern ein nachhaltiges und zukünftiges Wohnquartier geboten werden. Der Entwurf schafft somit qualitativ hochwertige, bedarfsorientierte und nachhaltige Wohnräume für die jüngeren und älteren Menschen. Eine höhere Dichte mit einer gleichzeitig höheren Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner wird erzeugt. Die Bestands- und Weiterentwicklung zählt zu einem wichtigen Bestandteil der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit und wird besonders in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. My master’s thesis is about the inventory and further development of a typical Viennese municipal building from the 1950s, which has some obvious problems and deficits. There is a great potential for recompaction. It will be shown which measures and aspects lead to an improved supply of living space in the existing residential quarters of the 1950s to 1970s and how they are related to density in the urban and social sense. Possible potentials for recompaction are presented and target-oriented aspects and criteria are developed. From this a concept and the creation of a new social, urban, community and generation-spanning residential quarter of the future will be developed. By means of a location and property analysis, the respective deficiencies and potentials can also be identified. Due to increasing population and the trend of urbanisation, the term density is becoming a top priority. Urban density is becoming an important issue and needs recompaction, especially in the residential areas of the post-war period. The loosely built up areas, the generous green spaces and interspaces are decisive bases for the implementation of densification measures. These residential quarters must make a contribution so that the increasing population growth can be managed and affordable living space can be created. From a socio-spatial point of view, current buildings and especially the residential quarters of the 1950s to 1970s are characterised by a strong anonymity. People withdraw and close themselves off. The themes of community and society move into the background. Current urban development projects in connection with urbanity are becoming important. Quarters are being created with urban qualitiy and high potential from a sociological perspective. Behind the concept of density is not only the density of buildings, but also functionally mixed urban quarters with a high diversity and variety of different functions. This creates a city within the city in walking distance. Supply and everyday life therefore remain within one quarter. The future urban person will be characterised by openness, community and responsibility. Anonymity and monotony are excluded. The community cohesion within a residential quarter with neighbours, friends and acquaintances moves to the centre and is decisive for the future of living. The development of the Franz-Novy-Hof is based on the three aspects of sustainability and aims to take into account the needs, wishes and ideas of different generations. A lively urban residential quarter is created by a dense network of different uses. A mixture of the functions living, working und leisure enables planned or unplanned encounters, places of communication und community building. Fundamental aspects of my master’s thesis are innovative diverse spatial solutions, usage concepts, compact apartment floor plans and community facilities. The focus is on lively ground floor zones, changing forms of housing and playful open and green spaces. Through a process of densification and transformation of the existing stock, sustainable and future residential quarters are being offered for the resident. The design creates high-quality, demand-oriented and sustainable living spaces for younger and older people. A higher density with a simultaneously higher quality of living and life for residents will be created. Existing and further development is an important component of ecological, economic and social sustainability and will become more and more important in the future. vorgelegt von: Sandra Kendlbacher Das Dokument ist ausschließlich in gedruckter Form in der Bibliothek vorhanden Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2020