In Wien sind 55790 Hunde für die Hundeabgabe angemeldet (Stichtag 29.11.2019) und damit kommt auf rund jede(n) 34. WienerIn ein Hund. Hunde bringen zahlreiche positive Aspekte für die Gesellschaft mit, dennoch kommt es gerade in einer Großstadt wie Wien, mit engeren Platzverhältnissen als am Land, immer wieder zu Spannungen aufgrund der gehaltenen Hunde. Von Seiten des Bundes und der Stadt werden immer mehr Maßnahmen getroffen, um ein Zusammenleben von Mensch und Hund zu verbessern. Manche davon können sich erschwerend auf die Hundehaltung auswirken. Diese Masterarbeit stellt sich daher die Frage, was die Beweggründe der WienerInnen sind, Hunde in Wien zu halten (z.B.: soziale. pädagogische, gesundheitliche etc.) und welche Faktoren die Hundehaltung beeinflussen (Haus, Garten, Kinder in der Familie, Maßnahmen der Stadt etc.). Um diese Fragen zu beantworten wurden 444 Wiener HundehalterInnen von 16-80 Jahren mittels Onlinefragebogen im Frühjahr 2020 befragt. Das Ergebnis der Untersuchungen zeigt, dass viele der bisher bekannten demografischen Faktoren sich nicht auf Wien umlegen lassen. Als hauptsächliche Beweggründe für WienerInnen, sich einen Hund zu nehmen, stellen sich soziale und gesundheitliche Beweggründe dar. Bei Haushalten mit Kindern liegen die pädagogischen Beweggründe vor den gesundheitlichen. Die meisten HundehalterInnen wählen einen Hund mehr aus intrinsischen Beweggründen (Trainierbarkeit, Charakter, Wesen) als aus extrinsischen, wie das Aussehen. Bei den Umweltfaktoren zeigt sich, dass Hundezonen, bzw. Grünflächen in Wohnnähe, genügend Geld für den Hund, gefolgt von einer Versorgung des Hundes im Urlaub den WienerInnen am wichtigsten sind. Der Einfluss der städtischen Maßnahmen auf den Hundeerwerb erweist sich als gering. Am meisten findet die Maulkorb- und Leinenpflicht, sowie das Strafausmaß bei Nichtbeachten dieser Verpflichtung oder des verpflichtenden Hundeführscheins, Beachtung. In Bezug auf hilfreiche und erschwerende Maßnahmen haben 247 von den insgesamt 444 teilnehmenden HundehalterInnen Antworten abgegeben. Am häufigsten werden die gratis angebotenen Hundekotsackerl als hilfreich empfunden, gefolgt vom verpflichtenden Sachkundenachweis und den Hunde(auslauf)zonen. 13,4 % finden das derzeitige Wiener Tierhaltegesetz erschwerend, 9,3% finden die derzeitigen Maulkorb- und Leinenbestimmungen schlecht, 2,4% finden, dass es zu viele Hundeverbotszonen gibt und 1,2% würden sich heute aufgrund der derzeitigen Maßnahmen keinen neuen Hund mehr nehmen. Es wurden zahlreiche Verbesserungsvorschläge für ein besseres Zusammenleben von Mensch und Hund angeregt. Ein großer Teil der HundehalterInnen (47,3%) findet, dass mehr Schulungen bzw. Informationen in den verschiedensten Bereichen notwendig sind, 34,8% fänden eine bessere Überwachung und Kontrolle hilfreich (z.B.: Maulkorb- und Leinenpflicht und Hundekot) und 21,5% glauben, dass das Zusammenleben nicht mehr „richtig“ funktioniert und mehr gegenseitige Toleranz, Rücksicht und Verantwortungsgefühl von allen Seiten für ein besseres Zusammenleben notwendig wären. There are 55,790 dogs registered in Vienna (as of 11/29/2019) and thus approximately one dog for every 34th Viennese. Dogs bring numerous positive aspects for society, but especially in a big city such as Vienna, with more limited space than on the countryside, pet dogs give rise to a certain potential for conflict. The federal government and the city of Vienna are putting more and more regulations in to effect to improve the coexistence of humans and dogs. Some of them can have an aggravating effect on dog keeping. This master thesis therefore raises the question what the motives of the Viennese people to keep dogs in Vienna are (e.g. social, educational, health etc.) and which factors influence dog keeping (house, garden, children in the family, regulations of the city etc.). To answer these questions, 444 Viennese dog owners aged 16-80 years were surveyed using an online questionnaire in spring 2020. The results of the study show that many of the demographic factors known so far cannot be applied to Vienna. The main motives for Viennese people to get a dog are social and health reasons. In households with children, educational motives take precedence over health motives. Most dog owners choose a dog more for intrinsic motives such as trainability, character, and nature than for extrinsic ones such as appearance. In terms of environmental factors, it was observed that “dog parks or green spaces near the home”, “enough money for the dog”, followed by “care for the dog during holidays” are most important to Viennese people. The influence of urban regulations on the acquisition of dogs proves to be low. The muzzle and leash obligation as well as the extent of punishment, e.g. in the case of non-compliance with this obligation or the obligatory dog-handling license, are the most important issues. Regarding helpful and aggravating regulations, 247 of the 444 participating dog owners gave answers. Of things most often regarded as helpful, the dog excrement bags offered free-of-charge were cited, followed by the obligatory certificate of competence (Sachkundenachweis) and the dog parks. 13.4% find the current Viennese Animal Husbandry Act (Wiener Tierhaltegesetz) aggravating, 9.3% find the current muzzle and leash regulations bad, 2.4% think that there are too many dog ban zones or that the regulations there are too strict and 1.2% would not take a new dog today due to the current regulations. Numerous suggestions for improvement for a better coexistence of man and dog were made. A large number of dog owners (47.3%) find that more training or information is required in a wide variety of areas, 34.8% would find better monitoring and control helpful (e.g. muzzle and leash and dog droppings) and 21.5 % believe that living together no longer works "properly" and that more tolerance, respect and a sense of responsibility on all sides would be necessary a more harmonious coexistence. vorgelegt von: Janina Tran Wien, FH Campus Wien, Masterarb., 2020