Die seltene Diagnose einer Cervikalgraviditat (CG) mit 0,1% stellt unter anderem eine mit lebensbedrohlichen Komplikationen (Blutungskomplikationen bis hin zur Hysterektomie) verbundene Variante einer ektopen Graviditat dar. In der Literatur finden sich Berichte uber die erfolgreiche Behandlung mit MTX. Im Gegensatz dazu enthalten die aktuellen WHO-Empfehlungen zur Abortinduktion von intrauterinen Graviditaten eine Behandlung mit Mifepriston in Kombination mit Misoprostol (Cytotec) zur Abortinduktion. Die vorgestellte Kasuistik soll zeigen, dass die Gabe eines Progesteron-Antagonisten (Mifepriston) in Kombination mit Misoprostol (Cytotec) auch bei dieser Entitat (CG) komplikationslos appliziert werden konnte und sich damit z.B. eine intraamniale MTX-Gabe vermeiden lasst. Bei einer 37-j. Patn., IIG, 0P, wurde in der 9. SSW eine vitale, intakte intrauterine CG (s-HCG 34000 IU) diagnostiziert, welche eine Interruptio aus medizinischer Indikation erforderte. Zunachst erfolgte die einmalige Gabe von 50 mg MTX i.m. In der Folge kam es zum weiteren Anstieg des sHCG (47000 IU) bei starker Ubelkeit der Patientin. Alternativ erfolgte nun die Gabe von 600 mg Mifepriston p.o., in Kombination nach 48 Stunden mit 2 × 800 µg Cytotec sublingual im Abstand von drei Stunden. Nach spontanem Blutungsbeginn mit Abgang mehrerer Koagel erfolgte anschliesend die Abortkurettage, welche nach postoperativer Gabe von Cytotec komplikationslos verlief, sodass die Patientin am zweiten postoperativen Tag die Klinik verlassen konnte. In der Literatur wird bei einer Zervikalgraviditat die systemische bzw. intraamniale MTX Applikation empfohlen. Mit der vorliegenden Kasuistik konnte gezeigt werden, dass die Abortinduktion einer Zervikalgraviditat auch nach oben genanntem WHO-Protokoll erfolgen kann, und somit eine schonende Alternative der Abortinduktion bei dieser Entitat darstellt.