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1987 hat der Europarat den spanischen »Camino« zur ersten europäischen Kulturstrasse erklärt. Seither haben Jakobswege und Santiagopilgerfahrten eine Renaissance erlebt. Nachfolgende Ausführungen mit Schwerpunkt auf den südlichen Bodenseeraum sind als Zwischenresultat einer m ehrjährigen Spurensuche zu verstehen, die der Reaktivierung des von Rorschach nach Rapperswil führenden »Pilgerwegs« voranging und nach folgte. Wie andere Jakobswege ist auch diese Wanderroute vom Kompromiss zwischen historischer Wahrheit und attraktiver Linienführung geprägt. Einerseits sind etliche Abschnitte durch Befunde als alte Verkehrswege ausgewiesen, anderseits sind manche Teilstrecken an neuzeitliche Verkehrsachsen oder Güterstrassen gebunden. Zudem galt es, unter Erzielung einer möglichst stringenten Wegführung eine breite Palette von kulturgeschichtlichen Wegbegleitern wie Kirchen, Kapellen, Brücken und Wegkreuze einzubeziehen. Der Blick a u f die regionalen Quellen und darin enthaltene Angaben zu Routenwahl und Reisewegen erhellt, dass der südlich des Bodensees verlaufende »Jakobsweg« weitgehend historisch dokumentierten Streckenabschnitten folgt.

Motiviert durch die Abhaltung der Jahrestagung der Robert-Walser-Gesellschaft in Herisau im Spätherbst 2001, machte sich eine Gruppe um Peter Witschi, Ausserrhoder Staatsarchivar und damaliger Präsident des Museums Herisau, und Barbara Auer an die Auswertung bisher nicht erschlossener lokaler Quellen. Die Öffnung der Herisauer Krankenakten und der Vormundschaftsunterlagen in Robert Walsers Bürgergemeinde Teufen sowie die Befragung von Zeitzeugen brachten neue Erkenntnisse zutage.

Biografie und Wirkungsfeld von Hermann Rorschach (1884-1922) und Olga Rorschach-Stempelin (1878-1961) sind bis heute weitgehend unbekannt geblieben. Dies ist umso erstaunlicher, weil Hermann Rorschach während seiner Zeit als Oberarzt in der appenzell-ausserrhodischen Heil- und Pflegeanstalt den später nach ihm benannten "Rorschach-Test"entwickelt und ihn ein Jahr vor seinem Tod, 1921, unter dem Titel "Psychodiagnostik"veröffentlicht hat. Das darin beschriebene Testverfahren wurde weltberühmt, während sein Erfinder und seine aus Russland stammende Lebenspartnerin immer mehr in Vergessenheit gerieten.

Im Heft vereint sind drei aus unterschiedlicher Perspektive entstandene Beiträge: Als Einstieg vermittelt Peter Witschi eine historische Gesamtschau der industriellen Entwicklung seit 1800. Stephan Heuscher porträtiert 14 bedeutende Industrieunternehmen beider Appenzell. Anhand typischer Beispiele öffnen Fredi Altherr und Roman Arpagaus aus denkmalpflegerischer Sicht den Blick auf die regionale Fabrikarchitektur.

Die Blütezeit des "Nebelspalters"im 20. Jahrhundert ist eng verbunden mit der Ostschweiz und Persönlichkeiten aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden. Neben dem weit herum bekannten Bildredaktor Carl Böckli aus Heiden gehörte der Herisauer Jakob Nef von 1923 bis 1964 zu den wichtigsten Mitarbeitern der Satire-Zeitschrift.

Ein Herisauer Industriedenkmal, Schweizerische Kunstführer, Serie 67, Nr. 668

Der Weiler Schwänberg bei Herisau ist in mehrfacher Hinsicht aussergewöhnlich. Beeindruckend ist einerseits das hohe Alter seiner geschichtlichen Erinnerungen, die zurückweisen in die Anfänge der Besiedlung des Appenzellerlandes; anderseits weckt der urtümliche und vielgestaltige Baubestand der kleinen Siedlung weitherum Interesse.

Die Begegnung, die Partnerschaft des Kantons Appenzell Au��errhoden mit dem ��sterreichischen Bundesland Vorarlberg aus Anla�� der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft war nicht einfach eine gl��nzende Idee, hat nicht einfach zahlreiche interessante, ja faszinierende und auch ganz gem��tliche Anl��sse hervorgebracht. Nein, das Zusammengehen Au��errhodens mit Vorarlberg ging tiefer, wollte tiefer gehen. Die Organisatoren wollten die Besinnung auf die politischen, wirtschaftlichen Bindungen im Bodenseeraum und insbesondere auf die historischen Verflechtungen zwischen dem Appenzellerland und Vorarlberg hinweisen. Sie wollten einen Blick ��ber die Grenze tun und ein St��ck gewesenes, neu zu belebendes ��Klein-Europa�� in Erinnerung rufen., Sonderdruck aus den Schriften des Vereins f��r Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 110. Heft (1992)