Search

Zirkon-Megakristalle von Edelsteinqualität aus zwei verschiedenen Lokalitäten im Lausitzer Vulkanfeld wurden datiert sowie mineral- und isotopengeochemisch analysiert. Die Zirkone stammen aus einem Schlackenkegel des basanitischen Hofeberg-Vulkanes und einer alluvialen Seife vom Hirschbörnel-Bach flussabwärts des Buchberg-Trachytdoms. Die genetische Interpretation führt im geologischen Kontext zu zwei verschiedenen genetischen Modellen: Im Falle der ersten Lokalität führte die Aufnahme des Zirkons mit primären Verwachsungsphasen in einer basanitischen Schmelze nicht nur zu Resorptions- und Reaktionszonen in der einschließenden Schmelze, sondern auch zu einer Rekristallisation des Zirkons und seiner Verwachsungsphasen. Im Falle der Seifen-Lokalität sind die Zirkonkristalle nicht resorbiert und können aus der anfänglichen explosiven Eruption des hochentwickelten Daches eines trachytischen Schmelzsystems stammen, dessen Relikte durch den flussaufwärts gelegenen trachytischen Lavadom von Buchberg dokumentiert wird. Sowohl das U/Pb-Alter als auch die Hf-Isotopie der Zirkone (30,34 ± 0,10 Ma für Hofeberg; 30,45 ± 0,17 Ma für Buchberg) und εHf (+3,1 bis +6,8 für Hofeberg; εHf +3,4 bis +4,7 für Buchberg) stimmen innerhalb der Fehlergrenzen mit denen ihrer jeweiligen Wirtsgesteine Basanit und Trachyt überein. Dies deutet auf ihre komagmatische Bildung hin. Bei Anwendung des Ti-in-Zirkon-Thermometers und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Ti-Aktivitäten, die durch verwachsene Phasen angezeigt werden, können 800–900 °C als Kristallisationstemperaturen für beide Zirkonpopulationen angenommen werden.Die Ausgangsschmelze der Zirkon-Megakristalle vom Hofeberg bleibt jedoch unbestimmt, aber aufgrund der mineralchemischen Eigenschaften ist eine entwickelte, plagioklasfreie Schmelze am wahrscheinlichsten.