1. Vergleichbarkeit der Resonanzeigenschaften und Ökonomiestrategien von 6 Stimmqualitäten bei 4 Sänger*innen
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Stritt, F, Rummel, S, Fischer, J, Bock, M, Richter, B, Echternach, M, Fleischer, M, Traser, L, Stritt, F, Rummel, S, Fischer, J, Bock, M, Richter, B, Echternach, M, Fleischer, M, and Traser, L
- Abstract
Hintergrund: Bei verschiedenen Stimmqualitäten konnten in einer Pilotstudie unterschiedliche Resonanzeigenschaften und, damit einhergehend, Ökonomiestrategien quantifiziert werden. Es ist jedoch unklar, ob dies eine rein individuelle Vorgehensweise widerspiegelt, oder ob sich ein vergleichbares Vorgehen bei Sänger*innen einheitlicher Stimmschulen zeigt.Material und Methoden: Estill Voice Training® (EVT®) definiert sechs Stimmqualitäten (Belting, Twang, Speech, Falsetto, Opera und Sob), welche sowohl in den populären Stilen als auch dem westlich klassischen Gesang zum Einsatz kommen. Sie sollen durch gezieltes, unabhängigkeitsförderndes Training einzelner Strukturen des Gesangsapparates gebildet werden. In dieser Studie wurden MRT-basierte 3D-Modelle der Vokaltraktkonfiguration von vier professionellen Sänger*innen mit einer hohen Qualifikation in EVT® erstellt. Die Sänger*innen phonierten dabei in den sechs Qualitäten auf verschiedenen Tonhöhen und Vokalen. Um die Schallübertragungsfunktion zu berechnen, wurde die Finite-Elemente-Methode genutzt. Für die Quantifizierung der Effizienz verschiedener Qualitäten wurden Daten der Finite-Elemente-Modelle, Audioaufnahmen und Elektroglottografien (EGG) herangezogen.Ergebnisse: Die Analyse der Vokaltraktkonfigurationen und der akustischen Eigenschaften zeigt drei Grundkonfigurationen (Neutral-, Megaphon- und Anti-Megaphon/Sanduhrkonfiguration). Grundsätzlich bestehen große Übereinstimmungen zwischen den Konfigurationen der gleichen Qualität unterschiedlicher Sänger*innen, und interindividuelle Unterschiede können weniger auf das Geschlecht als auf die trainierte Gesangsstilistik zurückgeführt werden. Einige der untersuchten Qualitäten wie z.B. Belting und Opera zeigen akustische Verstärkungen der harmonischen Energien in psychoakustisch relevanten Regionen (2-4 kHz), was einen Gewinn an subjektiver Lautheitswahrnehmung darstellt. Andere Qualitäten zeigen keine spezifischen Verstärkungsstrategien.Diskussion: Die sechs Stimmqu
- Published
- 2024