Andreas, Bechdolf, Felix, Bühling-Schindowski, Stefan, Weinmann, Johanna, Baumgardt, Marie, Kampmann, Dorothea, Sauter, Susanne, Jaeger, Gernot, Walter, Michael, Mayer, Michael, Löhr, Michael, Schulz, Jakov, Gather, Regina, Ketelsen, Ralf, Aßfalg, Celline, Cole, Angelika, Vandamme, Lieselotte, Mahler, Sophie, Hirsch, and Tilman, Steinert
To investigate whether implementation recommendations derived from the German guidelines "Prevention of coercion" can be implemented on acute psychiatric wards by means of implementation consultants into ward work and if this contributes to an increased level of adherence to guideline intervention recommendations approved by the DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde)?Two medical or nursing experts advised ward teams on the implementation of three individually selected recommendations from the guidelines in a structured consulting process over 6 months. The degree of implementation of the recommendations was assessed before and after the intervention by the ward teams together with the implementation consultants using a tool developed for this purpose (PreVCo rating tool).A total of five wards responsible for compulsorily admitted patients took part in the pilot study; three of them completed the intervention. On all three wards, implementation of the guideline recommendations improved for both selected and unselected recommendations. The strategy of using implementation consultants as well as the application of the PreVCo rating tool were well accepted and considered feasible by both the treatment teams and the implementation consultants.This pilot study showed that an implementation of recommendations on psychiatric wards derived from the German guidelines "Prevention of coercion" supported by implementation consultants is feasible, well acceptable among treatment teams and can lead to positive changes. The sample of five wards with diverse patient profiles was convincing. The efficacy in terms of reduction of coercive measures is currently being investigated in a randomized controlled trial on 55 psychiatric wards in different parts of Germany, with an intervention based on this pilot study.ZIEL DER ARBEIT (FRAGESTELLUNG): Können die aus der S3-Leitlinie „Verhinderung von Zwang“ abgeleiteten Implementierungsempfehlungen auf akutpsychiatrischen Stationen mittels Implementierungsberater*innen (IB) in der Stationsarbeit umgesetzt werden und führt die Umsetzung zu einem erhöhten Einhalten der von der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) verabschiedeten Empfehlungen?Je zwei ärztliche oder pflegerische IB berieten psychiatrische Stationsteams bei der Umsetzung von jeweils drei aus der Leitlinie abgeleiteten, individuell ausgewählten Implementierungsempfehlungen. Die Beratung erfolgte in einem strukturierten Prozess über sechs Monate. Der Grad der Umsetzung der Empfehlungen wurde von den Stationsteams gemeinsam mit den IB mit einem für diesen Zweck entwickelten Instrument (PreVCo-Rating-Instrument) jeweils vor Beginn und nach Ende der Intervention eingeschätzt.Fünf Stationen mit Versorgungsverpflichtung auch für zwangseingewiesene Patient*innen nahmen an der Pilotstudie teil; drei vollendeten die Intervention. Bei den letztgenannten verbesserte sich sowohl die Einschätzung der Umsetzung der von den Stationen ausgewählten Implementierungsempfehlungen als auch die Einschätzung der Umsetzung der nicht ausgewählten Maßnahmen. Die Implementierungsberatung wurde von den Stationen als hilfreich empfunden. Die Anwendung des PreVCo-Rating-Instruments wurde von den IB und Behandlungsteams als gut durchführbar beurteilt.Die vorliegende Pilotstudie zeigt, dass eine durch IB gestützte Implementierung der 12 Empfehlungen durchführbar ist, von den Behandlungsteams als hilfreich erachtet wurde und zu positiven Veränderungen führen kann. Die Stichprobe der Pilotstudie war mit fünf Stationen unterschiedlichen Profils aussagekräftig. Ob auch die Häufigkeit und Dauer von Zwangsmaßnahmen auf diese Weise reduziert werden kann, wird aktuell in einer randomisiert-kontrollierten Studie mit einer auf dieser Pilotstudie basierenden Intervention an 55 psychiatrischen Stationen in unterschiedlichen Regionen Deutschlands untersucht.