1. Transkranielle Magnetstimulation und Untersuchung des Einflusses von Emotionen mittels fMRT bei Kindern mit Tic-Störung
- Author
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Boisch, Gesine, Siniatchkin, Michael, and Stirn, Aglaja
- Subjects
doctoral thesis ,Tic-Störung, TMS, fMRT, Amygdala ,Abschlussarbeit ,fMRT ,Medizinische Fakultät ,TMS ,Tic-Störung ,ddc:610 ,Amygdala ,ddc:6XX ,Faculty of Medicine - Abstract
In der vorliegenden prospektiven klinisch-neurophysiologischen Studie wurden 16 Patienten und 20 Kontrollen im Alter von 8-14 Jahren mittels TMS und fMRT untersucht. Es galt, mittels TMS-Untersuchung Gruppenunterschiede bezüglich der motorischen Schwellen (als Ausdruck der Membranerregbarkeit) sowie der Länge der CSP (als Ausdruck der Hemmfähigkeit) aufzuzeigen. Diese Daten wurden anschließend auf eine mögliche lineare Korrelation mit dem durchgeführten Tic-Rating überprüft. Mit der fMRT sollte zwischen beiden Gruppen ein Unterschied in der Amygdala-Aktivierung nach dem Betrachten emotionaler Gesichter dargestellt werden, um tiefere Er- kenntnisse bezüglich des Einflusses von Emotionen auf die Hirnaktivierung zu gewinnen. Auch hier erfolgte anschließend die Überprüfung einer möglichen linearen Korrelation mit dem erhobenen Tic-Rating sowie zusätzlich mit sämtlichen TMS-Parametern. Nach Analyse der erhobenen Daten zeigte sich, dass die aufgestellten Hypothesen abgelehnt werden mussten. Möglicherweise haben sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen ergeben bzw. konnten keine Korrelationen mit der Tic-Ausprägung gezeigt werden, da unser Patientenkollektiv zum Untersuchungszeitpunkt nur eine geringe Tic-Symptomatik aufwies. Bezüglich der motorischen Schwellen wurde die Signifikanz jedoch nur sehr knapp verfehlt, sodass hier möglicherweise ein Beta-Fehler vorliegt. Demnach wäre es denkbar, dass die Membranexzitabilität des Motorkortex’ bei Kindern erhöht ist, wohingegen sie sich im Er- wachsenenalter normalisiere. Es ist nicht auszuschließen, dass der wellenartige Symptomverlauf bei Kindern mit Tic- Störung durch eine Mehraktivierung der Amygdala getriggert wird, wobei diese in symptomarmen Phasen, wie sie bei unserem Patientenkollektiv vorlag, durch übergeordnete Hirnstrukturen kontrolliert werden könnte.
- Published
- 2017