1. Nervenverteilung und -verteilungsdichte in der Hüftgelenkskapsel des Hundes
- Author
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Stefan Wagenpfeil, Felix Giebels, Sylvia Kinzel, Arno Bücker, and Andreas Prescher
- Subjects
0301 basic medicine ,Denervation ,Neurogenic inflammation ,business.industry ,Radiography ,Capsule ,Anatomy ,medicine.disease ,03 medical and health sciences ,Quadrant (abdomen) ,030104 developmental biology ,0302 clinical medicine ,medicine.anatomical_structure ,Dysplasia ,Joint capsule ,medicine ,Clinical significance ,Small Animals ,business ,030217 neurology & neurosurgery - Abstract
ZusammenfassungGegenstand und Ziel: Die Hüftgelenkskapsel unterliegt bei der Hüftgelenksdysplasie (HD) erhöhten Zugkräften, die zu einer Entzündung des Kapselgewebes führen. Eine entzündungsassoziierte Zunahme der Nervenverteilungsdichte wurde in verschiedenen Organen nachgewiesen und könnte auch im Rahmen einer HD Ursache für Hüftgelenksschmerz und Koxarthrose sein. Ziel dieser Studie war, bei Hunden mit normo- bzw. dysplastischen Hüftgelenken Unterschiede in der Nervenverteilungsdichte innerhalb der Hüftgelenkskapsel aufzuzeigen. Material und Methoden: Bei 16 aus anderen Gründen euthanasierten Labrador Retrievern erfolgte anhand des radiologischen Befunds eine Kate gorisierung der Hüftgelenke als normoplastisch (Gruppe 1, n = 18) oder dysplastisch (Gruppe 2, n = 14). Die histologischen Präparate der Hüftgelenkskapseln wurden nach Färbung der Nerven fasern mit der Sihler-Färbemethode eingescannt und mittels einer Matrix in 10 gleich große Quadranten, nummeriert von dorsomedial (Q01) nach kraniodorsolateral (Q10), unterteilt. Durch Berechnung des prozentualen Anteils schwarzer Pixel mittels halbautomatischer Bildanalyse wurde die Nervenverteilungsdichte für jeweils das gesamte Präparat und die einzelnen Quadranten analysiert. Der statistische Vergleich erfolgte mittels t-Test für unabhängige Stichproben. Ergebnisse: Bei Hunden mit HD zeigte sich im kraniodorsolateralen Anteil der Hüftgelenkskapsel eine signifikant höhere Nervenverteilungsdichte (p = 0,03). Die mittlere Nervenverteilungsdichte für die gesamte Hüftgelenkskapsel differierte zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant. Schlussfolgerung: Eine erhöhte Nervenverteilungsdichte im kraniodorsalen Anteil der Hüftgelenkskapsel bei Hunden mit HD könnte Folge der großen Zugkräfte in diesem Bereich und eine Ursache für die mit der HD einhergehende Schmerzhaftigkeit und Koxarthrose sein. Klinische Relevanz: Die Ergebnisse liefern die pathophysiologische Grundlage für den Erfolg der Deperiostierung des kranialen Azetabulumrandes im Rahmen einer Hüftgelenksdenervation zur Erzielung einer suffizienten Schmerzlinderung und Entzündungsreduktion bei Hunden mit HD.
- Published
- 2017
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