1. Das Kleinwalsertal. Eine mesolithische Siedlungskammer mit überregionalen Kontakten : Archäologische Untersuchungen zu einer Kultur- und Naturlandschaft zwischen dem Boreal und Älteren Atlantikum
- Abstract
Das Kleinwalsertal (Vorarlberg, Österreich) stellt nur eine der zahlreichen wenig bekannten archäologischen Landschaften in den österreichischen Alpen dar. Seit den 1980er Jahren wurden hier über 90 – meist mesolithische – Fundstellen unterschiedlicher Größe und Funktion entdeckt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um oberflächliche Streuungen von Steinartefakten, welche in Höhlenlagen zwischen 1.200 und 2.100 m ü. A. situiert sind. Drei davon – die Abristation Schneiderküren und die beiden Freilandfundstellen Egg-Schwarzwasser und Bäramähder – wurden zwischen 1998 und 2006 durch Universität Innsbruck ergraben. Aufgrund seiner hohen Anzahl an archäologischen Fundzonen stellt das Kleinwalsertal eine einzigartige Mikroregion im Kontext des Mesolithikums Westösterreichs dar. Ziel dieser Dissertation ist es, die archäologische Landschaft Kleinwalsertal sowie die Nutzung dieses Lebensraumes während des Boreals und des Älteren Atlantiks zu untersuchen. Darüber hinaus bilden die Alpen eine Brücke zwischen dem Mesolithikum Süddeutschlands, der Schweiz und Norditaliens. Kontakte zwischen diesen Regionen sind belegbar; über den zeitlichen Rahmen und die Art und Weise, wie diese "Grenzgebiete" begangen und genützt wurden, ist hingegen nur wenig bekannt. Um zu dieser Fragestellung einen Beitrag für die internationale Forschung zu leisten, wurden im Zuge dieser Dissertation grundlegende und vergleichbare Daten zum Mesolithikum Westösterreichs generiert. Um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten, wurde die Region sowie die ausgegrabenen und unausgegrabenen Fundstellen anhand verschiedener methodischer Ansätze zu untersuchen. Zunächst fand eine Durchführung fundortinterer Analysen zu den ausgegrabenen Fundstellen Egg-Schwarzwasser, Schneiderküren und Bäramähder statt. Diese zeigten jedoch, dass alle drei in prähistorischer und jüngerer Zeit stark gestört wurden, was eine Rekonstruktion von Besiedlungsphasen oder Aktivitätszonen erschwert. Dennoch fanden sich in allen drei F, The Kleinwalsertal (province of Vorarlberg, Austria) represents one of the numerous little-known archaeological areas of the Austrian Alps. Here, over 90 – mainly Mesolithic sites – of various sizes and functions were found since the 1980s. They consist mostly of surficial flint scatters located at altitudes between 1,200 and 2,100 m a. s. l. Three of these – the rock shelter Schneiderküren and the two open-air sites Egg-Schwarzwasser and Bäramähder – were excavated by the University of Innsbruck between 1998 and 2006. Due to its high number of archaeological sites, the Kleinwalsertal is a singular micro-region in the context of the Mesolithic of Western Austria. It is the aim of this dissertation to examine the archaeological landscape Kleinwalsertal as well as the usage of this habitat during the Boreal and Older Atlantic periods. Furthermore, the Alps form a bridge between the Mesolithic of Southern Germany, Switzerland and Northern Italy. Contacts between these regions are known, yet little is clear about the chronological framework and the ways in which these “borderlands” were occupied. In order to contribute to international research on this issue, basic and comparable data on the Mesolithic of western Austria were generated in the course of this dissertation. To obtain a most complete picture, it was decided to study the region and its excavated and unexcavated sites via various methodological approaches. First, intra-site analyses of the excavated sites Egg-Schwarzwasser, Schneiderküren, and Bäramähder were conducted. They showed that all three sites were heavily disturbed in prehistoric and more recent periods, hindering a reconstruction of occupation phases or activity zones. Nevertheless, they all yielded an abundant number of lithic artefacts (Egg-Schwarzwasser: 3,170; Schneiderküren: 7,249; Bäramähder: 78). Therefore, the examination of these objects represents the second focus of this dissertation. They were studied with regard to their technological, Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers, Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft, Innsbruck, Univ., Diss., 2021 more...
- Published
- 2021