1. Einblicke in die Praxis des baden-württembergischen Begleit- und Weiterentwicklungsprojekts für Forschungsdatenmanagement (bw2FDM)
- Author
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Gertis, Livia, Boda, Valerie, and Reifschneider, Olga
- Subjects
SaxFDM-Tagung - Abstract
Das Begleit- und Weiterentwicklungsprojekt bw2FDM engagiert sich in vier unterschiedlichen Bereichen für das Forschungsdatenmanagement (FDM) in Baden-Württemberg: Es vernetzt die vier Science Data Center (SDC) Baden-Württembergs (BERD@bw, BioDATEN, MoMaF, SDC4Lit) sowie das baden-württembergische Projekt zum High Performance Computing (bwHPC-S5) hinsichtlich ihrer Querschnittsthemen, betreut die führende deutschsprachige Informationsplattform forschungsdaten. info, richtet im zweijährigen Turnus die E-Science-Tage aus und bietet Beratungen und Schulungen zum FDM an (u.a. online mithilfe des FDM-Tools Research Data Management Organiser (RDMO). Der Fokus des Projektes liegt auf dem Wissenschaftsmanagement und der Wissenschaftskommunikation – auch über Baden-Württemberg hinaus, z.B. durch Vernetzungsaktivitäten mit FDM-Bundeslandinitiativen oder der NFDI. Die vielfältigen Vernetzungsaktivitäten gehen zwangsläufig mit Herausforderungen einher: Die Koordination der sechs SDC-AGs (Geschäftsmodelle, Infrastruktur, Metadaten, Recht, Schulungen sowie Standards und Qualitätsmanagement) erfolgt durch Projektmitarbeiter*innen, die selbst nicht unbedingt Spezialist*innen in den entsprechenden Bereichen sind. Die notwendige Expertise erarbeiteten sich die Projektmitglieder im Laufe der Zeit (u.a. mithilfe von AG-Sprechergruppen. Ähnliches zeigt sich in der Arbeit von forschungsdaten.info; auch hier ist wird angestrebt, durch eine stetige Ausweitung des Netzwerks Expertise für die Informationsplattform zu erschließen, zugleich eignen sich die Redaktionsmitglieder bei der Arbeit für die Website neues Wissen an. Eine gute, an das Wachstum angepasste Organisations- und Kommunikationsstruktur ist dabei von größter Wichtigkeit. Dies gilt gleichermaßen für die Vernetzung nach außen und die interne Koordination des Projekts: Durch die Verteilung auf drei Standorte (Karlsruhe, Konstanz, Heidelberg) sowie aufgrund der Pandemie, sind Videokonferenzen, Chat-Tools sowie E-Mails (und E-Mail-Listen) die bevorzugten Kommunikationsmethoden. Das Prinzip mehrerer Schultern führt dabei zu einer breiteren Verteilung der Aufgaben, zieht aber auch einen erhöhten Kommunikations- und Abstimmungsbedarf nach sich, dem durch regelmäßige, formalisierte Formate ebenso Rechnung getragen wird, wie durch bedarfsgerechte bilaterale Gespräche bzw. Gespräche mit ausgewählten Projektbeteiligten. Neuralgische Punkte sind vor allem Personalwechsel, die einer guten Planung bedürfen, um Organisations- und Kommunikationsstrukturen aufrechtzuerhalten bzw. diese bestmöglich an die sich verändernden Gegebenheiten anzupassen. Der Wissenstransfer entpuppte sich als eine der wichtigsten Projektaufgaben: Wissen kann nur dann in die Forschungscommunities hinein und zwischen (ehemaligen und neuen) Projektmitarbeiter*innen transferiert werden, wenn es zuvor gesichert wurde. Relevantes Wissen zu identifizieren, aufzubereiten und zu vermitteln gehört daher zu den Kernaufgaben von bw2FDM und zeigt sich bspw. durch umfassendes Berichtswesen (Projektberichte, schriftliche Vor- und Nachbereitung der Projekt- und AG-Sitzungen), mit dem sichergestellt wird, dass Informationen – und Arbeitsaufträge – nicht verloren gehen.
- Published
- 2022
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