1. Frühe Drainagenentfernung nach videoassistierten thorakoskopischen Operationen
- Author
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J. Mueller, Bernward Passlick, S. Eggeling, W. Sienel, and Olaf Thetter
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Transplant surgery ,Cardiothoracic surgery ,business.industry ,medicine ,Surgery ,business - Abstract
Von vielen Patienten werden Thoraxdrainagen als grose Beeintrachtigung nach videoassistierten thorakoskopischen Operationen (VATS) empfunden. Daher wurde eine prospektiv randomisierte Studie durchgefuhrt, um zu untersuchen, ob bei VATS eine fruhe Drainagenentfernung am Operationstag sinnvoll ist. Dreiundneunzig Patienten erfullten die Einschlusskriterien (VATS-Operationen, u. a. atypische Lungenresektion, ausgedehnte Lunge im postoperativen Rontgenbild) und wiesen keine Ausschlusskriterien auf (Lungenvolumenreduktion, narbige Lungenfibrose, Pneumothorax, Pleuraerguss, Luftfistel). Die Randomisierung fuhrte bei 48 Patienten zur fruhen Thoraxdrainagenentfernung nach 90–120 min. Bei 45 Patienten wurde die Drainage belassen und im Median am 2. postoperativen Tag entfernt. Das Schmerzausmas war nach fruher Drainagenentfernung signifikant niedriger (p=0,03; T-Test), dementsprechend war der mittlere Schmerzmittelbedarf signifikant reduziert. Die Anzahl der postoperativen Rontgenkontrollen war nach fruher Drainagenentfernung signifikant geringer (p=0,0001; T-Test). Die mittlere postoperativ Liegedauer war mit 5,4 gegenuber 6,7 Tagen tendenziell kurzer. Behandlungsbedurftige Komplikationen traten nach fruher Drainagenentfernung nicht auf, jedoch bei 6 Patienten mit konventionellem Vorgehen (p=0,01; Fisher-Test). Die rasche Drainagenentfernung innerhalb 1–2 h nach VATS ist zu empfehlen, es sollte jedoch stets die Indikation gemas der Ein- und Ausschlusskriterien der vorliegenden Studie eingehalten werden. Ob die fruhe Drainagenentfernung auch zu einer Verminderung von chronischen Schmerzen fuhrt, werden die Langzeitergebnisse zeigen.
- Published
- 2005
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