1. Tabakrauchen als Suchterkrankung
- Author
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Mühlig, S., Sehl, A., and Fuchs, S.
- Abstract
Zusammenfassung: Regelmäßiges Tabakrauchen führt bei ungefähr jedem zweiten Raucher zu einem klinischen Abhängigkeitssyndrom mit gravierenden physischen und psychischen Folgeerscheinungen, die von Toleranzentwicklung über massive Entzugssymptomatik bis hin zu anhaltendem Kontrollverlust und psychosozialen Problemen reichen. Tabakabhängigkeit ist eine klinisch definierte psychische Störung mit hoher Prävalenz und überdurchschnittlicher Störungsdauer. Das Abhängigkeitspotenzial von Nikotin im Vergleich zu anderen Drogen ist sehr hoch. Auch das biopsychosoziale Gesamtgefährdungspotenzial der Droge Tabak wird im Vergleich mit anderen legalen und illegalen Drogen als überdurchschnittlich eingestuft. Der Nikotinabhängigkeit liegen komplizierte neurobiologische und lernpsychologische Mechanismen zugrunde, die den Rauchstopp sehr schwierig machen und eine wahrscheinlich lebenslange Rückfallgefahr implizieren. Da abhängige Raucher infolgedessen erhebliche Probleme haben, ihr Suchtverhalten einzustellen und dauerhaft abstinent zu bleiben, benötigen sie häufig professionelle Hilfe inklusive medikamentöser Unterstützungen. Mittlerweile existiert ein breites Angebot an evidenzbasierten Entwöhnungstherapien mit befriedigenden Erfolgsquoten.
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- 2024
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