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Das Devon (Pragium-Eifelium) des marokkanischen Anti-Atlas hat eine Fauna geliefert, die außerordentlich reich an vorzüglich erhaltenen Trilobiten ist. Von diesen ist die Unterfamilie Asteropyginae besonders gut überliefert. Vom Tafilalt und Ma’der im NE bis hin zur Dra-Ebene im SW wurden aus 15 Profilen Proben entnommen. 27 Taxa wurden untersucht. Vier Gattungen sind neu: Mrakibina n. gen., Quadrops n. gen., Saharops n. gen. und Walliserops n. gen.. Ferner wurden 20 neue Arten aufgestellt. Die stratigraphische Stellung der Arten wurde innerhalb der Schichtsäule genau festgelegt. Die höchste Artenvielfalt ist im Ober-Emsium festzustellen. Die Asteropyginae-Fauna zeichnet sich dadurch aus, daß im Ober-Emsium Arten mit einer Überentwicklung der Stacheln auf dem Panzer auftreten, wie bei Comura bultyncki n. sp.. Diese Erscheinung kann bei Psychopyge G. & H. Termier 1950 und Walliserops n. gen. sogar bis zur Hypertelie fortschreiten. Auch Anomalien in der Entwicklung sind überliefert, sei es in der Zahl von nur vier anstatt von fünf Seitenstacheln des Pygidiums bei Pseudocryphaeus quaterspinosus n. sp. aus dem Pragium und bei Destombesina tafilaltensis n. sp. aus dem Ober-Emsium, sei es durch die Ausbildung von nur zehn anstatt von 11 Thoraxsegmenten bei der Gattung Hollardops Morzadec 1997 aus dem Ober-Emsium. Das Seltenerwerden und schließlich das völlige Verschwinden der Asteropyginae in der marokkanischen Präsahara wie auch in der Ougarta (Algerien) im Laufe des Eifeliums steht im Gegensatz zu ihrer Entwicklung bis zum Ende des Frasniums in der iberisch-armorikanischen und der ardennisch-rheinischen Region. Zahlreiche gemeinsame Gattungen belegen die engen Beziehungen zwischen Marokko mit der iberisch-armorikanischen Region und Deutschland. Indessen konnte innerhalb dieser Gebiete keine einzige gemeinsame Art festgestellt werden. Die artlichen Unterschiede werden als Resultat der geographischen Speciation innerhalb von Nord-Gondwana interpretiert.

Die Trilobiten der Unterfamilie Asteropyginae aus dem Unter Devon von l’Ougarta (Algerien) werden von neun Gattungen repräsentiert, von denen zwei neu sind: Hollardops n. g. und Destombesina n. g. Es kommen 11 Arten vor, fünf davon sind neu: Treveropyge djemelensis n. sp., Treveropyge saourensis n. sp., Hollardops lemaitreae n. sp., Destombesina ougartensis n. sp. und Kayserops djazaïrensis n. sp. Die Arten verteilen sich in den sechs untersuchten, voneinander getrennt liegenden Profilen vom Lochkovium bis zum Ober Emsium. Erstmalig wird bei Asteropyginae ein Fall von wahrscheinlicher Pädogenese dargestellt, indem nämlich bei der Gattung Hollardops n. g. anstelle der sonst üblichen 11 Thoraxsegmente nur 10 ausgebildet sind. Destombesina n. g. besitzt nur vier Lateralstacheln am Pygidium. Dies ist möglicherweise das Resultat einer Progenesis. Die beschriebene Trilobitenfauna zeigt Beziehungen mit denen von Tafilalt, von Ma’der und vom Wadi Dra in Marokko aber auch mit solchen aus dem ibero-armorikanischen Bereich. Die Ougarta unterscheidet sich vor allem durch das Fehlen oder die Seltenheit von Asteropyginae zur Zeit des Pragiums und des Unter Emsiums, während die zwei vorgenannten Gebiete in diesem Interval eine bemerkenswerte Entwicklung der Unterfamilie aufweisen. Die Verteilung der Gruppe an der Grenze Emsium/Eifelium steht im Kontrast zu der gleichzeitigen Entwicklung in Europa.