Markus Borowski, Frank Rudolf, Martin Fiebich, Wolfgang-Ulrich Müller, Klemens Zink, Claudia Zweig, Andreas Block, Beatrice Steiniger, Horst Lenzen, Lilli Geworski, Peter Starck, Maria Zankl, Michael Wucherer, Alexandra Kamp, Andreas H. Mahnken, Ulrich Wolf, Jan-Henryk Wicke, Christian Happel, Georg Stamm, and Gebhard Östreicher
The exposure of a pregnant woman to X-rays is an event that can cause uncertainty for all concerned. This review provides guidance on how to assess such a situation and how to determine the dose to the unborn child. In general, the use of X-rays in pregnant women in radiology should be avoided. If possible, alternatives should be used, or examinations postponed to a time after the pregnancy. This review gives a summary of the procedure for determining the radiation exposure of a pregnant woman. Based on the previous report of 2002 and the literature on prenatal radiation exposure published thereafter, the DGMP/DRG report on the procedure for the assessment of prenatal radiation exposure was adapted to the current state of science and technology. Typically, only relatively low radiation exposures of less than 20 mSv occur for the unborn child in X-ray diagnostics in the vast majority of cases. At these dose level the additional risk of damage to the embryo or fetus caused by the radiation is low and therefore only a rough conservative estimate using tabulated values are made. Only in a few types of examination (CT and interventional radiology) higher doses values might occur in the uterus. Instead of dose estimates (step 1 in the two-step model) in these cases the calculation of dose (step 2) are required and further action by the physician may be necessary. During the assessment, it is useful to initially use simple conservative estimation procedures to quickly determine whether a case falls into this large group less than 20 mSv, where there is a very low risk to the unborn child. If this is the case, the pregnant woman should be informed immediately by the doctor who performed the examination/treatment. This avoids a psychological burden on the patient. The DGMP/DRG report suggests a relatively simple, clearly structured procedure with advantages for all parties involved (physician, medical physics experts, MTRA and patient). · The DGMP/DRG report on prenatal radiation exposure describes the procedure for calculating radiation exposures and the associated risks for the unborn child.. · Using the two-step model, only a simple assessment based on the first step is necessary for most prenatal radiation exposures.. · With the given tables it is possible to estimate individual risks for the unborn child taking into account the radiation exposure.. · Only in the rare case that the first estimate results in a uterine dose larger 20 mSv a more accurate calculation is necessary..· Fiebich M, Block A, Borowski M et al. Prenatal radiation exposure in diagnostic and interventional radiology. Fortschr Röntgenstr 2021; 193: 778 - 786. Die Exposition einer Schwangeren mit Röntgenstrahlung ist ein Ereignis, das bei allen Beteiligten Unsicherheit hervorrufen kann. Diese Übersichtsarbeit gibt Hinweise, wie eine derartige Situation zu bewerten ist und wie die Dosis für das ungeborene Kind ermittelt werden kann. Generell gilt, dass die Anwendung von Röntgenstrahlung bei Schwangeren in der Radiologie möglichst vermieden, Alternativen genutzt oder die Anwendung auf einen Zeitpunkt nach der Schwangerschaft verschoben werden sollen. Diese Übersichtsarbeit gibt eine Zusammenfassung der Vorgehensweise zur Bestimmung der Strahlenexposition einer Schwangeren. Auf Basis des Vorgängerberichts von 2002 und der danach publizierten Literatur zur pränatalen Strahlenexposition wurde der DGMP/DRG-Bericht zur Vorgehensweise bei der Bewertung der pränatalen Strahlenexposition dem Stand von Wissenschaft und Technik angepasst. Typischerweise treten in der Röntgendiagnostik in den überwiegend meisten Fällen nur relativ geringe Strahlenexpositionen kleiner als 20 mSv für das Ungeborene auf. Bei diesen Dosen ist das durch die Strahlung erzeugte zusätzliche Risiko für eine Schädigung des Embryos bzw. des Fötus gering und daher erfolgt hier nur eine grobe konservative Abschätzung nach Tabellenwerten. Nur bei wenigen Untersuchungsarten (CT oder interventionelle Radiologie) können höhere Werte der Uterusdosis erreicht werden. Statt der Dosisabschätzungen (Stufe 1 im 2-Stufen-Modell) sind in diesen Fällen Berechnungen (Stufe 2) zur Bestimmung der Dosis erforderlich und ggf. auch weitergehende Handlungen der Ärztin/des Arztes notwendig. Es ist sinnvoll, bei der Bewertung zunächst mit einfachen konservativen Abschätzverfahren schnell festzustellen, ob ein Fall in diese große Gruppe kleiner als 20 mSv fällt, bei der eine sehr geringe Gefährdung des Embryos oder Fötus vorliegt. Ist dies der Fall, so soll die Schwangere von der Ärztin/dem Arzt, die/der die Untersuchung/Behandlung durchgeführt hat, sogleich davon unterrichtet werden. Dies vermeidet eine psychologische Belastung der Patientin. Der DGMP/DRG-Bericht schlägt ein relativ einfaches, klar strukturiertes Vorgehen vor, mit entsprechenden Vorteilen für alle Beteiligten (Arzt, Medizinphysik-Experten, MTRA und Patient). · Der DGMP/DRG-Bericht zur pränatalen Strahlenexposition beschreibt die Vorgehensweise bei der Berechnung der Strahlenexpositionen und der damit verbundenen Risiken für das Ungeborene.. · Dem 2-Stufen-Modell folgend ist für die meisten pränatalen Strahlenexpositionen nur eine einfache Abschätzung nach der ersten Stufe notwendig.. · Anhand von Tabellenwerten ist eine Abschätzung einzelner Risiken für das Ungeborene unter Berücksichtigung der Strahlenexposition möglich.. · Nur im seltenen Fall, dass die erste Abschätzung eine Uterusdosis größer als 20 mSv ergibt, ist eine genauere Berechnung notwendig..· Fiebich M, Block A, Borowski M et al. Prenatal radiation exposure in diagnostic and interventional radiology. Fortschr Röntgenstr 2021; 193: 778 – 786.