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Hintergrund: Beziehungsprobleme gehen mit psychischen und physischen Problemen einher. Auch wenn effektive Behandlungsmöglichkeiten existieren, suchen viele Paare spät oder keine professionelle Hilfe. Die Kombination eines Online-Programms mit einer Paarberatung kann helfen, Barrieren wie hohe Kosten, lange Anfahrtswege oder Wartezeiten zu reduzieren und den Zugang zu effektiver Beratung zu erleichtern. Methoden: Die Studie prüfte die Wirksamkeit des PaarBalance®-Online-Programms zur Verbesserung der Beziehungszufriedenheit in Kombination mit einer niederfrequenten Face-to-Face-Paarberatung in einem unkontrollierten Prä-post-Design. In diesem naturalistischen, an die Routinepraxis der Beratenden (n = 8) angelehnten Design erhielten die 92 Teilnehmenden, welche über die Beratungsstellen oder über Zeitungsartikel rekrutiert wurden, während eines 15-wöchigen Interventionszeitraums neben wenigen Beratungsterminen einen Zugang zum Online-Programm. Gemessen wurde die Auswirkung des kombinierten Unterstützungsangebots auf Beziehungszufriedenheit, Depressivität und Angst zu drei Messzeitpunkten (Prä, Post nach 15 Wochen und Follow-up nach 12 Wochen). Die Daten wurden mit hierarchisch linearen Modellen analysiert. Ergebnisse: Die Beziehungszufriedenheit verbesserte sich signifikant während der Interventionsphase (Cohens d = 0,29) und blieb während der Follow-up-Phase stabil. Für Depression und Angst zeigten sich keine signifikanten Veränderungen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das PaarBalance®-Programm in Kombination mit einer niederfrequenten Paarberatung ein effektives Mittel zur Verbesserung der Beziehungszufriedenheit darstellen könnte. Zukünftige kontrollierte Studien sind nötig, um die Wirksamkeit dieses Modells abschließend zu klären.

Soll ein Gesprach gewinnbringend verlaufen, so mussen beide Beteiligten zum Zug kommen. Gleichzeitiges Reden funktioniert erfahrungsgemas schlecht – es geht nur nacheinander. Das aber erfordert, dass jeweils einer sich zurucknimmt und zuhort.

Ausgehend von dem theoretischen Hintergrund zu Liebe und Bindung, den wir im 2. Kapitel skizziert haben, mochten wir jetzt naher beschreiben, wie sich Partner in einer Zweierbeziehung gegenseitig in ihrem Verhalten beeinflussen und in welcher Weise sich dies auf die Zufriedenheit mit der Beziehung auswirkt.

Die Hoffnung, in einer festen Partnerschaft Geborgenheit, Wertschatzung und Zartlichkeit zu erleben ist universell, so dass ca. 85 % der uber 18-jahrigen mindestens einmal heiraten. In allen Umfragen zur Lebenszufriedenheit stehen Liebe, Partnerschaft und Familie mit 80 % als zentrale Faktoren des Wohlbefindens an erster Stelle. Gleichzeitig kann sich dieser Lebensbereich zu einer der schlimmsten Leidensquellen wandeln, wenn die Partnerschaft zerruttet ist oder zerbricht ‒ wie bei ca. 40 % der Ehen heute. Chronische Paarkonflikte und Scheidung korrelieren mit hoherer Pravalenz psychischer Storungen (z. B. Depression), hoherem Ruckfallrisiko (z. B. bei Schizophrenie und Depression), hoherem Ausmas an akuten und chronischen Infektionen, hoherer korperlicher Gewalt gegen Partner und Kinder und hoherer Pravalenz von internalisierenden und externalisierenden Storungen bei den Kindern.

Ubergeordnetes Ziel der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Paartherapie ist die Unterbrechung des Zwangsprozesses und der Wiederaufbau einer positiven Reziprozitat zwischen den Partnern. Die Therapie soll das Paar in die Lage versetzen, selbststandig Veranderungen in seinem Alltag einzufuhren und diese zu stabilisieren (Hilfe zur Selbsthilfe). Das Reziprozitatstraining besteht aus den Komponenten: Diagnostik und Bedingungsanalyse, Steigerung der allgemeinen Reziprozitat, Kommunikationstraining (allgemeine Gesprachsfuhrung), Problemlosestrategien (Aufarbeiten von Konfliktbereichen), Modifikation kognitiver Strukturen, Krisenintervention (kognitive Strategien zum Abbau von Eskalationen) und Bereicherung der Zartlichkeit und Sexualitat. In diesem Kapitel sollen die einzelnen Komponenten des Reziprozitatstrainings und das Therapeutenverhalten so veranschaulicht werden, dass sie praktisch nachvollziehbar sind.

Kognitiv-verhaltenstherapeutische Paartherapie (KVPT) ist die international am intensivsten untersuchte Paartherapie. Die Wirksamkeit konnte in vielen Studien nachgewiesen werden, sodass KVPT als empirisch validiertes Therapieverfahren gelten kann. Die Wirksamkeit von KVPT ist zufriedenstellend belegt, sowohl bei primaren Beziehungsstorungen als auch als Therapiebaustein im Behandlungsplan bei komplexeren Storungen. Dies gilt auch fur das vorgestellte Reziprozitatstraining. Ebenso sind kognitiv-verhaltenstherapeutische Praventionsansatze wirksam. Insbesondere das EPL-Programm (Ein Partnerschaftliches Lernprogramm) erwies sich langfristig als sehr effektiv in der Reduktion der Scheidungsraten. Eine Weiterentwicklung bzw. eine weitere systematische Untersuchung von KVPT ware wunschenswert hinsichtlich der kognitiven Interventionen, der systematischen Integration von Zartlichkeit und Sexualitat sowie dem Einbezug des Familiensystems (Kinder).

Wer kennt es nicht: Nach einem zermurbenden Streit versucht man krampfhaft herauszufinden, um was es eigentlich ging und warum alles gerade so grandios schiefgelaufen ist. Der Stein des Anstoses war meist eine Kleinigkeit und die will einem beim besten Willen nicht mehr einfallen.

Was tun, wenn die Liebe stirbt? Es geht nicht mehr miteinander, aber auch nicht ohne einander.

Das vorliegende Programm soll Paaren dabei helfen, ihre Beziehung zufriedenstellender zu gestalten. Es enthalt Informationen, Anleitungen und Ubungen.

Auf den folgenden Seiten finden Sie die Beantwortung der Fragen sowie Beispiele fur die Ubungen in den einzelnen Kapiteln.

Wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben, dann sind sie in der Regel von einer umfassenden Begeisterung fur den anderen erfullt. Man ist voller Bewunderung fur all die guten Eigenschaften des anderen und tief geruhrt, diesen Menschen an seiner Seite zu haben.

Die Qualitat der therapeutischen Versorgung kann nur so gut sein wie die Ausbildung der Therapeuten. Aus diesem Grund mussen zum einen die Anforderungen an die Ausund Weiterbildung hoch gesteckt werden, und zum anderen muss versucht werden, Inhalte und Methoden der Ausbildung standig zu verbessern. Seit dem Jahr 1999 existiert fur Deutschland ein verbindliches Rahmenkonzept fur die Ausbildung in Psychotherapie (Psychotherapeutengesetz bzw. Ausbildungs-und Prufungsverordnung). Hier werden sowohl die rechtlichen Grundlagen fur die psychotherapeutische Tatigkeit (Berufsrecht), als auch die Moglichkeiten fur die psychotherapeutischen Leistungen fur Betroffene (Sozialrecht) geregelt. Die Schweiz kennt noch keine bundesrechtliche Regelung der beruflichen Weiterbildungsgange in Psychotherapie (7Kap. I/53). Mit dem Entwurf des Psychologieberufegesetz (EPsG) soll dieser unbefriedigenden Situation entgegengewirkt werden, indem auf Bundesebene die Voraussetzungen fur die Erlangung eines eidgenossisch anerkannten Weiterbildungstitels, die Anerkennung von Weiterbildungen sowie die Anforderungen an die Berufsausubung geregelt werden.

Objective Some patients with significant arteriosclerosis of the heart are not amenable to revascularization of a coronary artery because they have a combination of microangiopathy and significant macroangiopathy. We investigated the benefit of arterialization of a cardiac vein under these circumstances in an acute animal model. Methods In the hearts of 8 sheep, microspheres were injected into the left coronary artery; 60 minutes later, a stenosis of the left anterior descending artery was performed. After 45 minutes, retrograde venous revascularization was performed by sewing the left internal thoracic artery to the concomitant vein of the left anterior descending artery in a beating-heart technique. For flow reversal, the vein was ligated proximally to the anastomosis. The efficiency of the bypass graft was evaluated by coronary angiography and flow measurement. Cardiac output, electrocardiography, and mean arterial blood pressure were assessed in each phase of the experiment. Results The ischemic state of the myocardium was confirmed by a significant decrease of cardiac output, stroke volume, and mean arterial blood pressure, and a significant elevation of the ST segment in the electrocardiography. After retrograde venous revascularization was established, cardiac output and stroke volume increased and ST elevations decreased. The grafts showed adequate flow (26.15 ± 2.08 mL/min), and reversed blood flow in the grafted vein was proved by coronary angiography. Conclusion Retrograde venous revascularization is possible and improves cardiac function in a state of acute ischemia caused by a combination of microangiopathy and macroangiopathy.

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass eine harmonische Ehe eine Beziehung ohne Konflikte sei. Dementsprechend wird ein Paar, das nie verschiedener Meinung ist, am ehesten als glucklich bezeichnet. Treten in der eigenen Partnerschaft Konflikte auf, beginnt man allzu leicht zu zweifeln, ob denn mit der Beziehung auch noch alles in Ordnung sei.

In den letzten Kapiteln ging es um die Merkmale fur ein »gutes Gesprach« und darum, wie man auch bei heiklen Konfliktthemen konstruktiv bleiben kann. Ziel war es, einen Weg zu beschreiben, wie Sie zu gemeinsam getragenen Losungen kommen konnen.

Das verhaltenstherapeutische Vorgehen bei Beziehungsstorungen hat inzwischen eine fundierte empirische Basis erhalten. Gegenuber anderen therapeutischen Schulrichtungen liegen fur die verhaltenstherapeutische Ehetherapie (VET) deutlich am meisten Therapiestudien vor. Alle einschlagigen Uberblicksarbeiten kommen zu dem Schlus, das die Wirksamkeit gut nachgewiesen wurde und sich die VET anderen Schulrichtungen gegenuber als uberlegen gezeigt hat (Grawe et al., 1994; Gurman et al, 1986; Hahlweg & Markman, 1988).

Die erste Option fur ein verhaltenstherapeutisches Partnerschaftstraining ist die gemeinsame Behandlung beider Partner. Diese Pramisse ergibt sich einmal aus den theoretischen Annahmen, die einem solchen Training zugrunde liegen, zum anderen weisen empirische Untersuchungen darauf hin, das die Behandlung nur eines Partners weniger erfolgversprechend sein konnte (Gurman & Kniskern, 1978).

Wie im ersten Teil dargestellt, liegen bereits empirische Belege fur die grundlegenden verhaltenstherapeutischen Annahmen uber partnerschaftliche Interaktionen vor. Insbesondere das Modell der allgemeinen Reziprozitat und die Zwangsprozeshypothese werden ausreichend durch Daten gestutzt. Danach kann die Entwicklung von Beziehungsstorungen folgendermasen beschrieben werden: Ursprunglich positive Verstarker verlieren durch Habituation an Verstarkerqualitat. Die Partner haben keine angemessenen Problemlosestrategien zur Verfugung, statt positiver Kontrolle setzen sie aversive Masnahmen zur Konfliktbewaltigung ein. Mit der gegenseitigen aversiven Kontrolle (Zwangsprozes) werden Probleme nicht gelost; die Anzahl der Konflikte steigt an wie auch die Intensitat und Dauer der bei einem Streit gezeigten negativen Reaktionen. Konfliktgesprache erhalten aversiven Charakter und werden vermieden. Positive partnerschaftliche Interaktionen (z.B. gemeinsame Gesprache, Freizeitgestaltung, Sexualitat) nehmen immer mehr ab, gleichzeitig steigt die Unzufriedenheit mit der Ehesituation an.

In diesem Kapitel wird das Reziprozitatstraining in Form eines Therapiemanuals dargestellt. Dem standardisierten Ablauf entsprechend wird die Gestaltung jeder einzelnen Sitzung detailliert geschildert. Die Beschreibung ist so gestaltet, das sie dem Therapeuten als Stundenvorbereitung dienen kann. Sie ist nach folgenden Gesichtspunkten gegliedert: Ziele: Da es sich um ein Lernprogramm handelt, hat jede Sitzung bestimmte Lernziele. Fur einen ubersichtlichen und strukturierten Therapieablauf ist es wichtig, zu Beginn jeder Sitzung kurz Inhalt und Ziel anzusprechen. Vorbereitung: Die Vorbereitung des Therapeuten auf jede Stunde ist fur das Gelingen wesentlich, so das als Gedachtnisstutze die wesentlichen Punkte angegeben sind. Vorgehen: Unter diesem Gliederungspunkt werden alle therapeutischen Masnahmen dargestellt, die zur Verwirklichung der jeweiligen Lernziele eingesetzt werden konnen. Die Hinweise auf die Intervention und das Therapeutenverhalten geschieht nur stichpunktartig, da in Kap. 6 schon detaillierte Beschreibungen gegeben wurden, sie konnen dort nachgelesen werden. Hausaufgaben: Der Stellenwert der Hausaufgaben ist bereits betont worden. Unter diesem Punkt werden Strukturierung, Instruktion und Durchfuhrung der Hausaufgaben geschildert.

Der psychotherapeutische Prozes ist gekennzeichnet durch den systematischen Einsatz von Interventionstechniken, die einzelne Lernschritte strukturieren und in ihrer Gesamtheit die vom Klienten gewunschte Veranderung ermoglichen sollen. Dieses Geschehen ist eingebettet in einen besonderen sozialen Kontext, namlich in die Beziehung zwischen Klient und Therapeut, die sich nach ihrer Definition von anderen Alltagsbeziehungen unterscheidet. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zur theoretischen Konzipierung wie zur empirischen Klarung daruber beizutragen, wie diese Beziehung beschaffen sein mus, um einen konstruktiven Verlauf und ein positives Ergebnis der Therapie zu ermoglichen. Zentraler Ansatzpunkt in der vorliegenden Arbeit ist dabei die Ebene des beobachtbaren Verhaltens, mit dem Ziel, Interaktionsmuster beschreiben zu konnen, die eine konstruktive therapeutische Beziehung kennzeichnen.

Ergebnisse aus Meta-Analysen (z.B. Smith & Glass, 1977; Wittmann & Matt, 1986) zeigen, das die traditionellen Therapieschulen — trotz extrem unterschiedlicher Theorien und grundsatzlich verschiedener Techniken — ahnlichere Erfolgsraten aufzuweisen haben als fruher oft behauptet wurde. Allerdings sind an diesen Analysen verschiedene methodische Aspekte wie das Vorgehen bei der Auswahl der Studien und der fragwurdige Vergleich verschiedener Erfolgskriterien zu kritisieren (Rachmann & Wilson, 1980). Differenziert man nach Storungsbudern, so ergeben sich durchaus Hinweise auf Uberlegenheiten wie z.B. bei der Behandlung von Phobien, Depression und sozialen Defiziten fur die Verhaltenstherapie (siehe Smith, Glass & Miller, 1980).

Bevor Verlaufsanalysen vorgenommen werden konnen, mus zunachst gezeigt werden, das sich das therapeutische Vorgehen bei der vorliegenden Stichprobe als effektiv erwiesen hat. Deshalb werden in den folgenden Abschnitten die mittleren Veranderungen der Gesamtstichprobe (N = 31) von Beginn gegenuber dem Ende der Therapie beschrieben. Ferner werden die langfristigen Veranderungen uber alle funf Meszeitpunkte berichtet und mit den Ergebnissen aus einer fruheren Studie verglichen.