1. Minimal-invasiver vs. transglutealer Hüftgelenkersatz
- Author
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Wohlrab, D., Droege, J.-W., Mendel, T., Brehme, K., Riedl, K., Leuchte, S., and Hein, W.
- Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Ziel dieser prospektiv randomisierten klinischen Studie ist es, die Ergebnisse nach Hüfttotalendoprothetik unter Verwendung eines minimal-invasiven vs. eines standardisierten transglutealen Zugangesweges vergleichend zu betrachten. Methode: Jeweils 20 Patienten erhielten eine Hüfttotalendoprothese über einen anterolateralen minimal-invasiven Zugang nach Watson-Jones bzw. über einen transglutealen Zugang nach Bauer. Alle Patienten wurden mit den gleichen Implantaten (Trilogy®-Pfanne, Mayo®-Schaft) versorgt. Präoperativ und mehrfach bis zu 12 Wochen postoperativ wurden der Harris-Hip-Score (HHS), die visuelle Analogskala (VAS) als Maß für das subjektive Schmerzempfinden sowie die Myoglobin- und Kreatininkinasekonzentration im Blut als Marker für das Muskeltrauma bestimmt. Anhand von postoperativen Röntgenaufnahmen wurde die Implantatpositionierung vergleichend analysiert. Ergebnisse: Vorteile der MIS-Gruppe wurden im HHS in den Kategorien Aktivität und Bewegungsumfang (ROM) 6 Wochen postoperativ ermittelt. In den Kategorien Funktion, Gang und Gesamt-HHS wiesen die Patienten der MIS-Gruppe 6 und 12 Wochen postoperativ signifikant bessere Ergebnisse auf. Bis zu 48 h postoperativ konnten bei den Patienten der MIS-Gruppe geringere Myoglobinkonzentrationen nachgewiesen werden als in der Vergleichsgruppe. Über den gesamten Untersuchungszeitraum zeigten sich keine Unterschiede in Bezug auf die Kreatininkinasekonzentration und auch im subjektiven Schmerzempfinden der Patienten, gemessen mit der VAS. Unterschiede zwischen der Implantatpositionierung zeigten sich nicht. Schlussfolgerung: Der minimal-invasive Zugang zeigte 6 und 12 Wochen postoperativ Vorteile gegenüber dem transglutealen Zugang nach Bauer. Da aber bis heute keine prospektiv randomisierte klinische Studie mit großer Fallzahl vorliegt, welche zweifelsfrei die subjektiv empfundenen Vorteile der minimal-invasiven Technik belegt, sind die konventionellen Zugänge in der Hüftendoprothetik weiterhin als „goldener Standard“ anzuerkennen.
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- 2024
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