Einige Autor*innen beschreiben beim Auftreten einer Schwerhörigkeit eine behinderte Kommunikation. Dazu gibt es in der Literatur bereits einige Ergebnisse in Form von Taktiken und Strategien über hörbehinderte Personen, wie sie sich in hilflosen Situationen in der lautsprachigen Kommunikation mit hörenden Personen verhalten. Aus diesem Grund ist es umso zentraler, herauszufinden, was in einer Kommunikation mit einer Schwerhörigkeit tatsächlich passiert und wie die Perspektive der Expert_innen in eigener Sache aussieht. Mithilfe von Zusammenhängen und Faktoren wie etwa der Einfluss der unsichtbaren Behinderung, der Gewohnheiten bei zwei Interaktionspartner*innen, der institutionellen Rahmenbedingungen, des sozialen Alltags und der Lebenswelten und weiterer situativen Einflüssen wird ein umfassenderer Blick auf die Kommunikation berücksichtigt. Dies lässt sich in Form von zahlreichen, vielfältigen Taktiken, Fähigkeiten und Formen der Kompensation von hörbehinderten und teilweise gegenüberstehenden Personen festhalten. Sowohl die Unsichtbarkeit der Behinderung als auch bestimmte Regelsysteme, Erwartungen und Vorstellungen haben einen Einfluss darauf, welche Taktiken in der Kommunikation angewendet werden. Es gibt neben den vielfältigen Taktiken dementsprechend auch einige Formen von Hören, Sprechen und Verstehen. Mit manchen Taktiken und kollektiven Formen von Hören, Sprechen und Verstehen gelingt die Kommunikation und mit manchen nicht. Damit kann differenzierter betrachtet werden, was und welche Faktoren zu einer behinderten Kommunikation beitragen, da nicht bestimmte Merkmale wie etwa „behindert“ oder „nicht behindert“ im Zentrum stehen. Schließlich kann eine barrierefreie Kommunikation nur aufgrund einem gegenseitigem Bemühen, Verständigungsprobleme zu lösen, gelingen., eingereicht von Kremslehner Lydia, BA, Masterarbeit Universität Innsbruck 2019