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ZusammenfassungÜber Jahrzehnte galt die Androgendeprivation (ADT) als alleiniger Standard beim fortgeschrittenen metastasierten hormonnaiven Prostatakarzinom in der Erstlinientherapie. 2016 wurde die Therapie durch die Kombination der Androgendeprivation mit dem Chemotherapeutikum Docetaxel revolutioniert. Durch diese Chemohormontherapie konnte eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens erreichet werden.Aktuell konnte in der STAMPEDE- und der LATITUDE-Studie ein signifikanter Zusatznutzen für eine Kombination von Abirateron plus Prednison plus Androgendeprivation gezeigt werden. Sowohl das Gesamtüberleben, das progressionsfreie Überleben als auch die Zeit bis zum radiologischen Progress konnten im Vergleich zur alleinigen Hormontherapie verbessert werden.Der Überlebensvorteil der Kombinationstherapie von ADT + Abirateron/Prednison ist mit dem der Chemohormontherapie gleichwertig. Aktuell kann nach einer Stellungnahme des Arbeitskreises Onkologie (AKO) und der Arbeitsgemeinschaft urologische Onkologie (AUO) Patienten mit einem hormonsensitiven metastasierten Prostatakarzinom alternativ zur Chemotherapie mit Docetaxel die Kombination aus ADT und Abirateron/Prednison angeboten werden.Die Frage, ob Patienten mit metastasiertem nicht kastrationsresistenten Prostatakarzinom mehr von der Chemohormontherapie oder von der Hormonkombinationstherapie mit Abirateron profitieren, kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend geklärt werden. Aufgrund der besseren Verträglichkeit kann die Kombinationstherapie ADT + Abirateron/Prednison jenen Patienten angeboten werden, die für eine Chemotherapie nicht in Frage kommen. Ökonomisch zu berücksichtigen sind die beträchtlichen Mehrkosten durch höhere Kosten des Präparats und eine längere Therapiedauer.

Das Prostatakarzinom ist mit 25% die häufigste Krebserkrankung des Mannes und stellt die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern dar. Zur Therapie des Prostatakarzinoms stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. Die Mortalität des Prostatakarzinoms ist erfreulicherweise vergleichsweise niedrig, jedoch treten nach Prostatektomie teils erhebliche Nebenwirkungen wie Inkontinenz und erektile Dysfunktion auf. Die Nebenwirkungen belasten dabei nicht nur Patienten, sondern auch deren Partnerinnen in besonderer Weise. In der vorliegenden Studie untersuchen wir Patienten und deren Partnerinnen, bei denen eine radikale Prostatektomie durchgeführt wird, hinsichtlich ihrer Kommunikation sexueller Bedürfnisse und deren Einfluss auf den psychosozialen Stress der Betroffenen. In die Studie konnten zwischen Juli 2015 und März 2016 29 Paare eingeschlossen werden, bei denen sich der Mann einer radikalen Prostatektomie an der Klinik für Urologie der Universitätsklinik Ulm unterzog. Die Paare erhielten Fragebögen, die zu zwei Messzeitpunkten ausgefüllt werden sollten, welche unter anderem die Copingfähigkeit, das Stresslevel, die Kommunikation bezüglich sexueller Bedürfnisse und weitere Items erfassten. Messzeitpunkt eins lag dabei unmittelbar vor dem operativen Eingriff, der Messzeitpunkt zwei lag drei Monate nach dem operativen Eingriff und der Fragebogen wurde postalisch zurückgesendet. Die Auswertungen geschahen mit regressionsanalytischen Techniken. Insbesondere bei Krebserkrankungen spielt eine intakte Partnerschaft eine essenzielle Rolle zur Krankheitsbewältigung. In unserer Studie konnte beobachtet werden, dass Sexualität zeitpunktunabhängig einen wichtigen Stellenwert bei Patienten und Partnerinnen aufweist. Dabei unterscheiden sich Paare, die über Sexualität sprechen, nicht von Paaren, die nicht darüber sprechen, hinsichtlich des Stellenwertes sexueller Bedürfnisse. Es darf also nicht angenommen werden, dass Sexualität für Paare, die nicht über Sex sprechen, keine Bedeutung hat. Gerade Männern ist die Sexualität trotz sehr häufig auftretender erektiler Dysfunktion sehr wichtig. Die Zurückhaltung der Kommunikation führt dazu, dass Hilfestellungen hier nicht angeboten und genutzt werden. Hier spielt es auch keine Rolle, ob beim Mann eine erektile Dysfunktion vorliegt oder nicht. Die Stresskommunikation der Partner ändert sich nicht mit erektiler Dysfunktion und hat auch keinen Einfluss darauf, ob über Sexualität gesprochen wird oder nicht. Stresskommunikation wird dabei interessanterweise fremd- und selbstwahrgenommen sehr unterschiedlich eingeschätzt. Wir konnten zeigen, dass dyadisches Coping in der Regressionsanalyse auf die Stressreduktion nach Prostatektomie einen signifikanten Einfluss hat. Hier wirkt es sich positiv aus, wenn idealerweise beide Partner ein effektives Coping aufzeigen. Diese Paare konnten ihre Stresswerte am effektivsten reduzieren. Besonders die Patienten selbst benötigen eine intensive Unterstützung nach Prostatektomie, da sie sich nach erfolgter Prostatektomie kränker sehen, als vor der Operation, da die Nebenwirkungen klinisch vermutlich stärker in Erscheinung treten, als die Krebserkrankung selbst. Die Partnerinnen hingegen fühlen sich – da keine Operation stattfindet – körperlich immer gleich gesund. Erfreulicherweise nimmt die psychische Gesundheit der Frauen nach Prostatektomie zu, da diese vermutlich die körperliche Gesundheit (der Partner hat den Krebs „überlebt“) vor die sexuelle Funktionsfähigkeit des Partners setzen. Limitierend ist für unsere Studie eine relativ niedrige Anzahl an Studienteilnehmern und der kurze Untersuchungszeitraum. Eine Follow-Up Studie, die zum Beispiel einen dritten Messzeitpunkt nach einem oder zwei Jahren untersucht, wäre interessant, um die Langzeitfolgen der Prostatektomie zu erfassen. Die Kommunikation sexueller Bedürfnisse beeinflusst unsere partnerschaftliche Beziehung. Daher sollte Patienten und Partnerinnen bereits in der Klinik, in der die Operation durchgeführt wird, Infomaterial für entsprechende Therapie und Hilfsangebote an die Hand gegeben werden, damit die Beziehung nicht unter fehlender Kommunikation, einem essenziellen Bestandteil einer Beziehung, leidet.

In folgender Arbeit werden die Komplikationen nach Zystektomie und Implantation einer Ileumneoblase beim weiblichen Geschlecht klassifiziert aufgelistet. Außerdem werden Faktoren welche diese beeinflussen dargestellt. Ein weiterer Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der postoperativen Lebensqualität, der Inkontinenz und der sexuellen Funktion. Hierzu wurden zum einen retrospektiv Patientenakten der 121 zwischen 1995 und 2010 behandelten Patientinnen ausgewertet. Zum anderen wurde den 68 noch lebenden Patientinnen QLQ- C30-, QLQ-BLM30- und Inkontinenzfragebögen zugesandt. Diese wurden ausgewertet, interpretiert und mit anderer Literatur verglichen.