Seit Karl R. Poppers »Logik der Forschung« (1935), Carl G. Hempels erstmals im Jahre 1942 veroffentlichtem Aufsatz »The Function of General Laws in History«, seit den Vorlesungen von Richard B. Braithwaite uber »Scientific Explanation« (1946) und Poppers »Elend des Historizismus« (1957) ist die Diskussion um bestimmte metatheoretische, theoretisch-methodologische und methodische Probleme der Geschichtswissenschaft nicht abgerissen. Sie hat sich, im Gegenteil, im letzten Jahrzehnt noch intensiviert und ausgefachert. Eine der Ursachen fur diese Entwicklung mag in der Tatsache liegen, das in den letzten Jahren — im Zuge der Wiederentdeckung der historischen Dimension durch die Soziologie — Soziologen, sozialwissenschaftliche Methodologen und Sozialphilosophen ebenso wie theoretisch orientierte Historiker die ursprunglich auf der wissenschaftslogischen Ebene gefuhrten Auseinandersetzungen aufgenommen und in die Einzeldisziplinen ubernommen haben. Dabei haben sich die theoretischen Diskussionen in den beiden Disziplinen, der Soziologie und der Geschichte, in vielen Aspekten einander angenahert.