1. Behandlung der Ösophagusatresie mit unterer tracheoösophagealer Fistel – Zusammenfassung der aktuellen S2K-Leitlinie der DGKCH
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Jochen Hubertus, Oliver J. Muensterer, Heidrun Gitter, Holger Till, Peter Göbel, Stuart Hosie, Claudia Höhne, Anke Widenmann-Grolig, Ulrich Thome, Andreas Leutner, Peter Schmittenbecher, Elias Seidl, Holger Stepan, Franz Wolfgang Hirsch, Steffi Mayer, and Martin Lacher
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,business.industry ,Pediatrics, Perinatology and Child Health ,Treatment outcome ,medicine ,business - Abstract
ZusammenfassungDie Ösophagusatresie (ÖA) ist eine angeborene Kontinuitätsunterbrechung der Speiseröhre mit oder ohne Fistel zur Trachea (Tracheoösophageale Fistel, TÖF). Je nach Abstand zwischen den beiden Ösophagusenden unterscheidet man eine „kurzstreckige“ von einer „langstreckigen“ Form. Bis zu 50% der Neugeborenen weisen weitere Anomalien auf. Eine pränatale Diagnose der ÖA gelingt in 32–63% der Fälle. Die interdisziplinäre Betreuung dieser Kinder hat sich in den letzten Jahren gewandelt. In der folgenden Arbeit wird die aktuelle S2K-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie zur Behandlung der ÖA mit unterer TÖF, die etwa 90% aller Fälle ausmacht, zusammengefasst. Hierzu gehören das präoperative Management sowie operative und anästhesiologische Aspekte (u. a. Thorakoskopie vs. Thorakotomie, präoperative Tracheobronchoskopie, intraoperative Hyperkapnie und Azidose). Ferner wird das postoperative Management insbesondere von relevanten Komplikationen wie der Anastomosenstenose beschrieben. Trotz Fortschritten in der Behandlung der ÖA ist die Langzeitmorbidität mit Motilitätsstörungen des Ösophagus, gastroösophagealer Refluxkrankheit, rezidivierenden Infektionen der oberen und unteren Atemwege, Tracheomalazie, mangelhaftem Gedeihen sowie orthopädischen Problemen nach Thorakotomie weiterhin hoch. Zum Erreichen einer guten Lebensqualität ist daher eine gute interdisziplinäre Nachsorge wichtig.
- Published
- 2020