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Hintergrund: Das postoperative Delir (POD) ist eine häufige Komplikation nach operativen Eingriffen und geht mit schwerwiegenden Komplikationen einher. Das cholinerge System spielt eine wichtige Rolle in der Pathogenese des Delirs. Diese Studienarbeit untersucht den Einfluss von präoperativer anticholinerg wirksamer Langzeitmedikation auf das postoperative Delirium bei Karzinompatienten ≥ 65 Jahre. Methoden: Es handelt sich um eine Subanalyse einer kontrollierten randomisierten klinischen Studie. An zwei Universitätskliniken in Deutschland wurden Patienten ≥ 65 Jahre, die für eine gastrointestinale, thorakale oder urogenitale Tumoroperation vorgesehen waren, in die prospektive klinische Studie aufgenommen. Präoperativ wurde die anticholinerg wirksame Langzeitmedikation anhand der „Anticholinergic Drug Scale“ (ADS) ausgewertet. Die postoperative Delirdiagnostik wurde anhand der Nursing Delirium Screening Scale (Nu-DESC) bzw. des CAM-ICU für die ersten sieben postoperativen Tage durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 651 Patienten in die vorliegende Studie eingeschlossen (das Durchschnittsalter war 71 Jahre, 68,3% der Patienten waren männlich). Präoperativ waren 104 Patienten mit positivem ADS, definiert als ein oder mehr Punkte, diagnostiziert worden (16%). Innerhalb der ersten sieben postoperativen Tage entwickelten 66 Patienten (10,1%) ein postoperatives Delirium. In der Gruppe mit POD zeigten signifikant mehr Patienten auch einen positiven Wert auf der Anticholinergic Drug Scale‘ (33,3% vs. 12,7%; p≤0.01). Ein positiver ADS war unabhängig mit dem Auftreten eines POD assoziiert (p=0.006; OR 2.33, CI 95% 1.27-4.27). Außerdem korrelierten das Alter (pro 5 Jahre p=0.016; OR 1.39; CI 95% 1.06-1.83), der ASA Status (p=0.002; OR 2.50; CI 95% 1.41 – 4.43), die Dauer der Anästhesie (pro 15 Minuten, p= 0.003; OR 1.005; CI 95% 1.02 – 1.08) und die präoperative Herzfrequenz (pro Schlag p = 0.013; OR: 1.03, CI 95% 1.01 – 1.05) positiv mit dem Auftreten eines POD. Schlussfolgerung: Die Berechnung des ADS durch Langzeitmedikamente scheint eine sinnvolle und sichere Methode zu sein, um ältere Karzinompatienten mit einem erhöhten Risiko für ein postoperatives Delir zu identifizieren., Postoperative delirium (POD) is a common complication after surgery with severe concomitant implications. The cholinergic system plays an important role in the pathomechanism of delirium. This analysis evaluates the impact of pre-operative anticholinergic load on POD in ≥ 65-year-old cancer patients. Methods: This study is a subanalysis of a randomized clinical trial. At two tertiary university hospitals in Germany, patients ≥ 65 years scheduled for surgery for gastrointestinary, genitourinary or gynaecological cancer were included in a prospective clinical trial. Preoperatively, the long-term medication was analyzed according to the anticholinergic drug scale (ADS). Post-operatively, delirium detection was performed with the Nursing Delirium Screening Scale and the CAM-ICU, respectively, within seven days. Independent association with occurrence of POD was determined by multivariate logistic regression analysis. Results: Overall 651 patients (mean age 71 years, 68,3% males) were included. Preoperatively 104 patients with positive ADS, defined as 1 or more points, were detected (16%). Within the first 7 days after operation 66 patients (10,1%) developed POD. In the group of patients with POD, significant more patients showed a positive ADS (33. 3% vs. 12,7%; p≤ 0.01). A positive ADS was independently associated with the occurrence of postoperative delirium (p=0.006; OR 2.33, CI95 % 1.27– 4.27). Further, age (per 5 years p= 0.016; OR 1.39; CI 95% 1.06-1.83), ASA state (p=0.002; OR 2.50; CI 95% 1.41 – 4.43), length of anaesthesia (per 15 minutes, p= 0.003; OR 1.005; CI 95% 1.02 – 1.08), and preoperative heart rate (per beat p = 0.013; OR: 1.03, CI 95% 1.01 – 1.05) were independently associated with POD. Conclusion: Calculation of ADS by long-term medication seems to be a useful and certain parameter to identify elderly cancer patients at higher risk for postoperative delirium.

Mit beruflicher Mobilität sind neben einigen Vorteilen eine Reihe von Problemen und Belastungen verbunden, die in der Studie untersucht werden. Befragt wurden in über 1000 Interviews mobile Berufstätige und ihre Partnerinnen oder Partner, die in verschiedenen mobilen Arrangements leben (Fernpendler, Umzugsmobile, Wochenendpendler, Varimobile, Fernbeziehungen). Als Vergleichsgruppe wurden auch nicht mobile Personen befragt. Als Faustregel formulieren die VerfasserInnen der Studie: "Je jünger die Befragten, je höher der Bildungsabschluss und je kleiner der Haushalt, desto mobiler sind sie". Männer sind außerdem weit häufiger mobil als Frauen. Untersucht werden die Entscheidungsgründe für die Mobilität, die Belastungen, die Mobilität mit sich bringt, die Auswirkungen auf Familie und Partnerschaft und auf die sozialen Beziehungen insgesamt und der Unterstützungsbedarf aus der Sicht der beruflich Mobilen. Die AutorInnen stellen fest, dass Unternehmen mehr als bisher Mitverantwortung auch für das Privatleben ihrer Beschäftigten übernehmen sollten und dass Entwicklungspotenziale zur Gewinnung guter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zukünftig weniger im materiellen als im nicht-materiellen, familienorientierten Bereich liegen werden. (IAB)

Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob die Veränderungen in der Haushaltsstruktur, der demographischen Struktur und der Lebensgestaltung zu einem veränderten privaten Konsumverhalte führt und welche Faktoren in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind. Dabei verknüpfen die Autoren Familiensoziologie und Ansätze der Marktforschung. Die Autoren greifen auf Daten des GfK Verbraucherpanels aus dem Jahr 1995 zurück, für das 4386 Haushalte befragt wurden. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt : (1) Gibt es Unterschiede zwischen soziologisch definierter Lebensarrangements bezogen auf den Konsum ausgewählter Produkte? (2) Welchen Einfluss haben familiäre Übergänge auf das Konsumverhalten? (ICD)