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Hinter der Rucksicht auf billigste und beste Fertigung, auf die in den vorhergehenden Abschnitten zum Verstandnis immer wieder hingewiesen werden muste, darf aber nie die Rucksicht auf die in der Fertigung tatigen Menschen, — Arbeiter und Angestellte —, zurucktreten. Leider war aber in der geschichtlichen Entwicklung der industriellen Erzeugungstatigkeit zunachst der Blick ausschlieslich auf die Ware gerichtet.

Gieserei und Modelltischlerei bilden sinngemas ein einziges Ganze. Die einfachen Grunde der Feuersicherheit machen aber stets ihre Unterbringung in zwei vollstandig getrennten, wenn auch benachbarten Gebauden notig. Die Arbeit in der Modelltischlerei ist ohne ausgiebige Kenntnis des Formens nicht zu verstehen. Falls daher Anordnungen der Werkoberleitung den Praktikanten in die Modelltischlerei einstellen wollen, ohne das er vorher in der Gieserei gearbeitet hat, so kann jedem Praktikanten nur der Rat gegeben werden, durch eine Bitte an den mit der Praktikantenausbildung betrauten Ingenieur eine Anderung in der Reihenfolge herbeizufuhren. Wegen ihrer Wichtigkeit soll im folgenden auf die Technik des Formens und Giesens etwas ausfuhrlicher eingegangen werden.

Niemals stand der Ingenieurberuf in hoherer Achtung als heute und bei keinem Volk in hoherer Achtung als beim deutschen. Hochsten Wert mist ihm der Fuhrer Adolf Hitler bei. Nie vergist er, die deutschen Ingenieure zu nennen, wenn er von denen spricht, auf die seine gewaltigen Taten sich stutzen und auf deren Leistungen Deutschland angewiesen ist. Deutschland ist eines der dichtest bevolkerten Lander der Erde; ohne die hochsten Leistungen seiner Ingenieure konnte es weder die Industrie betreiben, die seinen Sohnen Arbeit gibt und seinen Erzeugnissen Tauschkraft verleiht, noch die Bauten und Bahnen schaffen, die sein wimmelnder Verkehr erfordert, noch seine Versorgung mit Maschinenkraft, Elektrizitat, Gas, Wasser, Licht und Warme durchfuhren. Deutschland ist ein rohstoffarmes Land, und deshalb bedarf es seiner grosen chemischen Industrie, die ohne die deutschen Ingenieure nicht die tausend Wunder vollbringen konnte, Rohstoffe zu wandeln, neue Heimstoffe zu schaffen und Boden fruchtbarer zu machen. Deutschland bedarf der starksten Wehr; ihre ruhmreichen Siege waren ohne Manneszucht und Kampfgeist unserer Soldaten, aber auch ohne ihre unubertrefflichen Maschinenwaffen, ohne die Meisterleistungen des deutschen Ingenieurs undenkbar. Heer, Marine und Luftwaffe sind motorisiert, Land- und Hauswirtschaft, Verkehrs- und Bauwesen sind motorisiert, Maschinenkraft umgibt und hilft uns auf Schritt und Tritt und jede Minute des Tages und der Nacht. Des Motors, der Maschine Schopfer aber ist der Ingenieur. Stolz und Freude mus jeden erfullen, der Ingenieur werden kann.

Der Reichsminister fur Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister die Ausbildung der Hochschulpraktikanten mit Wirkung vom 1. September 1940 neu geordnet.

Es ist eigentlich merkwurdig und sicherlich eine Lucke in der „allgemeinen“ Bildung, das wir von verhaltnismasig wenigen landlaufigen Fertigerzeugnissen ihre Entstehungsgeschichte kennen. Ganz besonders peinlich empfindet dies der junge Mann, der zum erstenmal in eine Maschinenwerkstatt tritt. Er hat seinen Beruf im allgemeinen nach Gesichtspunkten gewahlt, die ihm bei diesem Schritt plotzlich als ganz abstrakt bewust werden. Es fehlt zunachst die gedankliche Verbindung zwischen dem scheinbar zusammenhanglosen Schaffen rings um ihn und, dem fertigen Ganzen, das er immer vor Augen hatte, wenn er an s eine kunftige Lebensaufgabe dachte.