Die Datennachnutzung wird vom FDM der UB Hildesheim unterstützt und der Kulturwandel zum ‘Data Sharing’ und ‘Open Science’, wo es möglich ist, immer mitbedacht. Eine eigene funktionsfähige Gesamtinstallation einer Repository Software wie “DSpace”, CKAN, Fedora kann nicht realisiert werden und ist nicht für jede Universität nötig. Mit dem neuen Dataverse können Forscherinnen und Forscher ihre Forschungsdaten dauerhaft sichern, sie nachhaltig und qualitätsgerecht öffentlich im Open Access zur Verfügung stellen (publizieren). Die Forschungsdaten erhalten bei der Datenpublikation einen persistenten Identifikator. Das Forschungsdaten Repositorium Dataverse unterstützt verschiedene, domänenspezifische Metadatenschemata, beispielsweise aus den Geistes- und Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften. Jede Forscherin und jeder Forscher der Stiftung Universität Hildesheim kann ihr/sein institutionelles Konto nutzen (‘Log-In’ über die “Academic Cloud”) und ein persönliches „Dataverse“ anlegen, um Forschungsdaten als „Datasets“ hochzuladen. Dieser Service wird von der GWDG gehostet, die sich um Datensicherheit und -schutz, einschließlich Backups und Zugriffskontrolle, sowie um die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit, kümmert. Das Forschungsdaten-Repositorium basiert auf dem Open-Source-Programm Dataverse (Harvard University). Die Software ist seit Mitte Mai 2020 an der Stiftung Universität Hildesheim für das institutionelle Forschungsdaten-Repositorium im Einsatz. Mit Inkrafttreten des DFG-Kodex “Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis” zum 01.08.2019 müssen alle Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen die 19 Leitlinien rechtsverbindlich umsetzen, um Fördermittel durch die DFG erhalten zu können. “Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht werden, werden die zugrunde liegenden Forschungsdaten (in der Regel Rohdaten) – abhängig vom jeweiligen Fachgebiet – in der Regel für einen Zeitraum von zehn Jahren zugänglich und nachvollziehbar in der Einrichtung, wo sie entstanden sind, oder in standortübergreifenden Repositorien aufbewahrt.” (Leitlinie 17) Sofern nachvollziehbare Gründe dafür existieren, bestimmte Daten nicht aufzubewahren, muss dies dargelegt werden. Die langfristige Archivierung von Forschungsdaten ist Voraussetzung für die Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse, die auf der Auswertung dieser Daten beruhen. Die Archivierung bietet die Chance, die Daten zukünftig im Kontext neuer wissenschaftlicher Fragestellungen nachnutzen zu können. Insofern ist sie ein zentraler Aspekt guter wissenschaftlicher Praxis. Forschungsdaten werden als eigenständige wissenschaftliche Leistungen sichtbar und gewürdigt. Wenn es über die temporäre Sicherung von Arbeitsdateien hinausgeht, die während des Forschungsprozesses anfallen, und darum, die Forschungsdaten zu erhalten (Archivierung im Sinne der guten wissenschaftlichen Praxis, DFG-Kodex) und digitaler Langzeitarchivierung, werden in der Regel fachspezifische Repositorien oder Forschungsdatenzentren genutzt, weil sie besser von der Fach-Community wahrgenommen werden. Die Academic Cloud Niedersachsen ist ein nicht-kommerzieller Cloud-Speicherdienst für Forschung, Studium und Lehre. Diese Cloud bietet für alle Studentinnen und Studenten, Lehrerinnen und Lehrer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an niedersächsischen Hochschulen die Möglichkeit, unentgeltlich Daten im Umfang von 50 GB in der eigenständigen Hochschul-Cloud abzulegen. Andere Nutzerinnen und Nutzer, Gruppen oder Projekt-Gemeinschaften können so ihre Daten teilen und gemeinsam bearbeiten (Kollaborationsplattform). Wenn man in einem Projekt arbeitet, das Kooperationspartnerinnen und -parner in anderen Bundesländern hat, können die Partnerinnen und Partner ganz einfach mit einer E-Mail-Adresse einen Gastaccount anlegen, um gemeinsam an den Dokumenten zu arbeiten (Filesharing). Wichtig: Es gibt kein Backup dieses Object Store Clusters. Die Academic Cloud sollte daher als Sync- und Share-Dienst genutzt werden, sie ersetzt keine Langzeitarchivierung oder ein herkömmliches Backup-System.