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Die Einfuhrung der neuen Sepsisdefinition im Fruhjahr 2016 stellt ein neues Erklarungsmuster fur das klinische Bild der Sepsis vor. Sepsis wurde bisher als systemische Entzundungsantwort („systemic inflammatory response syndrom“, SIRS) infolge einer Infektion definiert. Aufgrund eines besseren Verstandnisses der molekularen Mechanismen ist der Fokus bei der neuen Sepsisdefinition nicht mehr die Entzundungsantwort, sondern der Gewebeschaden und die dadurch induzierte Einschrankung der Organfunktion. Das Paradigma ruckt also von der Infektion und der systemischen Entzundungsantwort zu dem, was eine Sepsis sowohl in der Erkrankungsdynamik als auch im Outcome so gefahrlich macht: dem Organversagen aufgrund einer fehlregulierten Wirtsantwort auf eine Infektion. Dieser Perspektiven- oder Paradigmenwechsel ermoglicht es, – im klinischen Alltag auch auserhalb von Intensivstationen Patienten fruher zu erkennen und schneller zu behandeln, die ein hoheres Risiko haben, eine Sepsis zu entwickeln; und – neue Behandlungsstrategien zu entwickeln, die die Entstehung einer Sepsis besser kausal therapieren konnen.

Eine fruhe zielgerichtete hamodynamische Stabilisierung kann im septischen Schock zu einer reduzierten Letalitat beitragen. Nach der viel zitierten Studie von Rivers aus dem Jahr 2001 wurden nun 2014 und 2015 drei grose randomisierte Studien publiziert (ProCESS, ARISE, ProMISe), welche die von Rivers et al. postulierte „early goal-directed therapy“ in der Notaufnahme infrage stellen. In der vorliegenden Ubersichtsarbeit werden diese drei Studien zur Therapie der Sepsis in der Notaufnahme vorgestellt. Es wird diskutiert, welche Konsequenzen fur die klinische Praxis daraus abgeleitet werden konnen.

Hintergrund Purpura fulminans ist eine seltene akut lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine disseminierte Thrombose in der Mikrozirkulation, kutane Hamorrhagien mit fortschreitender Nekrotisierung sowie multiplem Organversagen gekennzeichnet ist. Der Zusammenbruch des intrinsischen Antikoagulationssystems beruht wesentlich auf einem Protein-C-Mangel. In der Mehrheit der Falle handelt es sich um eine sepsisassoziierte konsumptive Koagulopathie.

Hintergrund und Fragestellung: Zur Struktur und der Praxis der Versorgung von kritisch kranken Patienten mit akutem Nierenversagen liegen hierzulande bislang keine verlasslichen Daten vor. Patienten und Methodik: Wir fuhrten daher eine detaillierte Umfrage mittels Fragebogen durch. 2265 Intensivstationen wurden 19 Fragen zur Nierenersatztherapie gestellt. Ergebnisse: An der Umfrage beteiligten sich 423 deutsche Intensivstationen. Die meisten der Intensivstationen werden interdisziplinar (47 %) oder von Anasthesisten (30 %) geleitet, wobei deutliche Unterschiede je nach Grose der Klinik bestanden. In kleineren Hausern uberwog die interdisziplinare Leitung. Das Angebot an Nierenersatzverfahren variierte deutlich. Je kleiner das Haus desto weniger Verfahren sind verfugbar. So wurden nur in 35 % der Kliniken mit bis zu 400 Betten intermittierende Dialyseverfahren angeboten. Die Indikation fur die Einleitung einer akuten Nierenersatztherapie wurde auf den Intensivstationen uberwiegend von einem Anasthesisten gestellt (53 %), ein Nephrologe war lediglich auf 22 % aller Intensivstationen involviert. Die Indikationsstellung basiert dabei uberwiegend auf „klinischen Kriterien“, die jedoch unzureichend definiert sind. Folgerung: Unsere Ergebnisse belegen den Bedarf an fachubergreifenden Standards zur Behandlung des akuten Nierenversagens auf deutschen Intensivstationen.

Hintergrund Hydroxyethylstarke(HES)-haltige Infusionslosungen sollten nur fur die Behandlung einer Hypovolamie aufgrund akuten Blutverlusts verwendet werden, wenn die Gabe von kristalloiden Infusionslosungen alleine nicht als ausreichend betrachtet wird. Sie sollten in der am niedrigsten wirksamen Dosis und so kurz wie moglich angewendet werden.

Bakteriamie und Sepsis stellen im klinischen Alltag ein haufiges Problem dar. Von einer Bakteriamie spricht man bei kulturellem Nachweis von Bakterien im Blut. Es handelt sich um einen mikrobiologischen Befund, nicht um eine Diagnose. Die Sepsis dagegen ist eine klinische Diagnose, die weiter spezifiziert werden muss, wobei Kliniker, Epidemiologen und Mikrobiologen weiterhin unterschiedliche Definitionen und Terminologien verwenden. Diese Unterschiede zu kennen, ist fur das Studium der Literatur und die Einordnung von Ergebnissen unabdingbar. Epidemiologische Studien belegen eine europaweite Zunahme der Bakteriamierate, sowohl im grampositiven als auch im gramnegativen Bereich. Die Ursache wird in der Zunahme der invasiven Diagnostik und Therapie bei gleichzeitig zunehmend multimorbiden und alter werdenden Patienten vermutet. Der vorliegende Beitrag liefert eine aktuelle Ubersicht uber wichtige diagnostische und therapeutische Aspekte der Sepsis und Bakteriamie.

Die Intensivmedizin spielt eine bedeutende Rolle sowohl fur den medizinischen als auch den okonomischen Erfolg eines Krankenhauses. Eine qualitativ hochwertige Intensivmedizin setzt die Kenntnis und die Umsetzung relevanter neuer klinischer Studien voraus. Die vorliegende Arbeit gibt einen Uberblick uber die wichtigsten intensivmedizinischen Publikationen des Jahres 2010 und der ersten Jahreshalfte von 2011 und ordnet diese im Hinblick auf die jeweilige klinische Relevanz ein. In den Jahren 2010 und 2011 sind zahlreiche randomisierte Studien veroffentlicht worden. Schwerpunkte waren die Therapie des Lungenversagens, die Analgosedierung und die Sepsistherapie.

The 1st revision of the S2k guideline on the prevention and follow-up care of sepsis, provided by the German Sepsis Society in collaboration with 17 German medical scientific societies and one self-help group provides state-of-the-art information on the effective and appropriate medical care of critically ill patients with severe sepsis or septic shock. The guideline recommendations may not be applied under all circumstances. It rests with the clinician to decide whether a certain recommendation should be adopted or not, taking into consideration the unique set of clinical facts presented in connection with each individual patient as well as the available resources.

Die Intensivmedizin hat eine bedeutende Rolle sowohl fur den medizinischen als auch den okonomischen Erfolg eines Krankenhauses. Eine qualitativ hochwertige Intensivmedizin setzt die Kenntnis und Umsetzung relevanter neuer klinischer Studien voraus. Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, einen Uberblick uber die wichtigsten intensivmedizinischen Publikationen des Jahres 2009 zu geben und diese im Hinblick auf die klinische Relevanz einzuordnen. Anzumerken ist, dass die ausgewahlten Studien eine subjektive Auswahl der Autoren darstellt. Im Jahr 2009 sind viele grose randomisierte Studien mit grosen Patientenzahlen veroffentlicht worden. Schwerpunkte waren die Therapie des Lungenversagens, die Analgosedierung und die Sepsistherapie. Neue Trends hin zur bettseitigen Echokardiographie oder der Telemedizin sind erkennbar. Ein „magic bullett“ konnte leider auch im vergangenen Jahr nicht identifiziert werden. Im Vordergrund stehen nach wie vor die Ausbildung des gesamten Teams und eine konsequent leitlinienorientierte Therapie.

Trotz einer Vielzahl verbesserter supportiver und adjunktiver Therapiemasnahmen hat sich an der hohen Letalitat und Morbiditat, die der schweren Sepsis und dem septischen Schock geschuldet sind, innerhalb der letzten 20 Jahre wenig geandert. Grund hierfur sind v. a. Defizite in der fruhzeitigen Diagnose, der – wann immer moglichen – chirurgischen Herdsanierung und/oder der antibiotischen Therapie des Infektionsfokus. Einer weltweit steigenden Resistenzentwicklung der wichtigsten Infektionserreger gegenuber allen gangigen Antibiotika einerseits steht andererseits keine vergleichbare Entwicklung neuer antiinfektiver Substanzen gegenuber. Vor allem im Bereich gramnegativer Probleminfektionen mit Non-Fermentern wie Pseudomonas aeruginosa sind auf absehbare Zeit keine neuen Substanzen zu erwarten. Schwerpunkt der gegenwartigen klinischen Versorgung und Forschung mussen daher praventive Masnahmen und die Optimierung der antibiotischen Strategien darstellen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei eine breite, hoch dosierte, fruhzeitig applizierte Initialtherapie, eine klinisch und an molekularen Markern orientierte Deeskalationsstrategie und eine – mit Ausnahmen – auf 7–10 Tage begrenzte Therapiedauer. Einer engen Zusammenarbeit von Mikrobiologie, Hygiene und klinischer Infektiologie kommt in Anbetracht der dramatischen infektiologischen Probleme der Zukunft eine entscheidende Bedeutung zu.

Trotz einer Vielzahl verbesserter supportiver und adjunktiver Therapiemasnahmen hat sich an der hohen Letalitat und Morbiditat der schweren Sepsis und des septischen Schocks innerhalb der letzten 20 Jahre wenig geandert. Grund hierfur sind v. a. Defizite in der fruhzeitigen Diagnose, der – wann immer moglichen – chirurgischen Herdsanierung und/oder der antibiotischen Therapie des Infektionsfokus. Einer weltweit steigenden Resistenzentwicklung der wichtigsten Infektionserreger gegenuber allen gangigen Antibiotika einerseits steht andererseits keine vergleichbare Entwicklung neuer antiinfektiver Substanzen gegenuber. Vor allem im Bereich gramnegativer Probleminfektionen mit Non-Fermentern wie Pseudomonas aeruginosa sind auf absehbare Zeit keine neuen Substanzen zu erwarten. Schwerpunkt der gegenwartigen klinischen Versorgung und Forschung mussen daher praventive Masnahmen und die Optimierung der antibiotischen Strategien darstellen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei eine breite, hochdosierte, fruhzeitig applizierte Initialtherapie, eine klinisch und an molekularen Markern orientierte Deeskalationsstrategie und eine – mit Ausnahmen – auf 7–10 Tagen begrenzte Therapiedauer. Einer engen Zusammenarbeit von Mikrobiologie, Hygiene und klinischer Infektiologie kommt in Anbetracht der dramatischen infektiologischen Probleme der Zukunft eine entscheidende Bedeutung zu.

Die schwere Sepsis und der septische Schock haben eine zunehmende Inzidenz und unverandert hohe Letalitat. Der Zeitfaktor ist fur das Fortschreiten des Organversagens und damit fur die Prognose entscheidend. Eine fruhzeitige, an der zentralvenosen Sauerstoffsattigung orientierte Kreislauftherapie geht mit einer signifikanten Letalitatsreduktion einher. Dies gilt auch fur die Anwendung einer lungenprotektiven Beatmung und die Anwendung von rekombinantem aktiviertem Protein C bei geeigneten Patienten. Hydroxyathylstarkelosungen, niedrig dosiertes Dopamin, Hydrokortison und eine intensivierte Insulintherapie mit dem Ziel der Herstellung einer Normoglykamie sollten dagegen nicht verwendet werden. Das deutsche Kompetenznetzwerk Sepsis (SepNet) untersucht zurzeit weitere klinisch relevante Fragestellungen.

Die Stellungnahme von Zander et al. nimmt fur sich in Anspruch, Methodik und Ergebnisse der zu diesem Zeitpunkt noch nicht publizierten VISEP-Studie zum Stellenwert von Hydroxyathylstarke (HES) und Insulin in der Therapie der schweren Sepsis kritisch zu evaluieren. Bedauerlicherweise gehen die Autoren von einer Reihe falscher Annahmen zu Protokoll, Durchfuhrung und Wirkweise der untersuchten Substanzen aus. Unter anderem wurde in der Studie HES nicht zur Deckung des taglichen Flussigkeitsbedarfs verwendet; die Annahme der Autoren, dass HES „exklusiv“ eingesetzt wurde, ist deshalb falsch. Ferner gibt es fur das von uns verwandte Hemohes® keine Kreatiningrenzwerte in der Fachinformation des Herstellers. Deshalb ist die Behauptung der Autoren, wir hatten die Einschlusskriterien fur Kreatininwerte gegenuber den Herstellerangaben verdoppelt, nicht richtig. Andere Aussagen der Autoren, wie z. B. dass laktathaltige Losungen erhohte Laktatspiegel, eine iatrogene Hyperglykamie bzw. einen erhohten O2-Verbrauch verursachen, sind durch unsere Studienergebnisse widerlegt und stehen im Widerspruch zu anerkannten Leitlinien zur Sepsistherapie und zur weltweiten klinischen Praxis. Wir begrusen eine offene wissenschaftliche Debatte. Die Studienmethodik und -ergebnisse haben einen strengen „Peer-review“-Prozess passiert, sind mittlerweile veroffentlicht und damit offen fur eine kritische Evaluierung. In dieser vorschnellen und auf falschen Annahmen basierenden Stellungnahme jedoch, der durch Kommentare von HES-Herstellern erganzt ist, konnen wir keinen Beitrag zu einem seriosen und vorurteilsfreien wissenschaftlichen Diskurs erkennen.

Die schwere Sepsis und der septische Schock haben eine zunehmende Inzidenz und unverandert hohe Mortalitat. Die Fruhdiagnose ist fur das Fortschreiten des Organversagens und damit fur die Prognose entscheidend. Eine fruhzeitige, innerhalb der ersten Stunde verabreichte breite antimikrobielle Therapie und eine fruhzeitige an der zentralvenosen Sauerstoffsattigung orientierte aggressive Kreislauftherapie sind neben Masnahmen der chirurgischen Herdsanierung die wichtigsten prognostisch relevanten Interventionen. Vasopressor der Wahl ist Nordadrenalin. Hydroxyethlystarkeprodukte sollten ebenso wie eine intensivierte Insulintherapie (Zielwert 80–110 mg/dl) und niedrig dosiertes Hydrokortison auserhalb von klinischen Studien nicht mehr in der Routine zum Einsatz kommen. Rekombinantes aktiviertes Protein C kann fur ausgewahlte Patienten infrage kommen. Das deutsche Kompetenznetzwerk Sepsis (SepNet) untersucht zurzeit weitere klinisch relevante Fragestellungen.

Sound data about the prevalence of acute renal failure (ARF) among patients with severe sepsis and septic shock are lacking. Further, it is not known whether ARF is an independent risk factor for mortality in septic patients or merely an indicator of disease severity.A prospective cross-sectional one-day prevalence study was carried out in a representative sample of German ICUs, divided into five strata (200 beds; 201-400 beds; 401-600 beds;600 beds; university hospitals). 3877 patients were screened of whom 415 had severe sepsis and septic shock.Fourteen patients (3.4%) had chronic dialysis-dependent RF and were excluded from analysis. Of the remaining 401 patients, 166 (41.4%) had ARF, as defined by a rise in creatinine above twice the upper limit of normal and/or a drop in urine output to0.5 ml/kg bodyweight. Median APACHE II score was 22 in patients with ARF and 16 in patients without ARF (p0.0001). Patients with severe sepsis/septic shock had an overall hospital mortality of 55.2%. Hospital mortality in patients with ARF was 67.3% and without ARF 42.8% (p0.0001). After adjustment for APACHE II score and age, ARF remained a significant independent risk factor for death [odds ratio (OR) 2.11, 95% confidence interval (CI) 1.27-3.52]. Mortality in septic patients was not associated with pre-existing, non-dialysis-dependent chronic kidney disease, whereas in dialysis-dependent patients with sepsis mortality increased to 86%.In this representative survey in patients with severe sepsis/septic shock, prevalence of ARF is high with 41.4%. ARF represents a significant independent risk factor for mortality in these patients.

Sepsis results from the host response to infection. While a localized and controlled inflammatory reaction helps to control infection, a dysregulated response may lead to multiple organ failure and determines the course and prognosis of the septic patient. Despite intensive care, mortality remains as high as 54% for severe sepsis and septic shock. As the mechanisms are becoming better defined, interventions aiming to interfere with the host response have been undertaken, largely with dissappointing results. Thus, many evidence-based recommendations suggest waiving of resource-consuming interventions. Nevertheless, several seminal studies have indicated that early and systematic supportive therapy according to pathophysiological principles, most notably early goal-directed therapy, low-dose hydrocortisone and activated protein C, can disrupt dysfunctional cascades and can favourably influence the course of the disease. In parallel, efforts to better define nationwide epidemiology and treatment habits for severe sepsis by the German competence network "SepNet" indicate that therapy of severe sepsis is generally in poor compliance with guidelines, while the personal perception of physicians in charge would suggest high rates of adherence. Thus, strategies of change management, such as implementation of sepsis bundles are warranted to achieve a better standard of care toward the aim of the "surviving sepsis campaign", i.e. a reduction of mortality by 25% within the next 5 years.

A recent survey conducted by the publicly funded Competence Network Sepsis (SepNet) reveals that severe sepsis and/or septic shock occurs in 75,000 inhabitants (110 out of 100,000) and sepsis in 79,000 inhabitants (116 out of 100,000) in Germany annually. This illness is responsible for approximately 60,000 deaths and ranges as the third most frequent cause of death after acute myocardial infarction. Direct costs for the intensive care of patients with severe sepsis alone amount to approximately 1.77 billion euros, which means that about 30% of the budget in intensive care is used to treat severe sepsis. However, until now German guidelines for the diagnosis and therapy of severe sepsis did not exist. Therefore, the German Sepsis Society initiated the development of guidelines which are based on international recommendations by the International Sepsis Forum (ISF) and the Surviving Sepsis Campaign (SSC) and take into account the structure and organization of the German health care system. Priority was given to the following guideline topics: a) diagnosis, b) prevention, c) causative therapy, d) supportive therapy, e) adjunctive therapy. The guidelines development process was carefully planned and strictly adhered to the requirements of the Working Group of Scientific Medical Societies (AWMF).

About 400,000-600,000 nosocomial infections occur in German hospitals every year. It is difficult to calculate the percentage of them that can be prevented. It is even more difficult to estimate the number of deaths caused by avoidable nosocomial infections. But the percentage of preventable nosocomial infections has recently been calculated from data of recent studies in Germany. The data of two independently performed large epidemiological studies (the intervention study NIDEP 2 and the prevalence study of SepNET) were used to estimate the number of preventable death cases caused by nosocomial infections. About 80 000 to 180 000 nosocomial infections are avoidable annually in Germany. The number of deaths caused by nosocomial infections can be estimated between 1500 and 4500 from results of both studies. While the available data do not allow a precise estimation of the number of nosocomial infections, their avoidance and the associated deaths. However, the data presented describe the size of the problem in Germany.

A self-developing solid-phase immunoassay (B.R.A.H.M.S. PCT-Q, B.R.A.H.M.S.-Diagnostica GmbH, Hennigsdorf, Germany) has recently become available for the semi-quantitative and rapid measurement of procalcitonin (PCT). In this study we examined the validity of this assay at daily clinical routine conditions at five different hospitals in a prospective study. After development of the assay (200 μl plasma, 30 minutes incubation), PCT levels were categorized into four groups (< 0.5 μg/l; ≥ 0.5−< 2 μg/l; ≥ 2−< 10 μg/l; ≥ 10 μg/l) according to the provided reference scale. Samples from patients with suspected elevation of PCT of different etiology (n=237) were read by various analyzers and compared with the results of the Lumitest® PCT (B.R.A.H.M.S.-Diagnostica GmbH, Hennigsdorf, Germany). A total of 74.7% of measurements were categorized according to the results of the Lumitest®PCT, 24.5% were read within the next lower or higher category. Using a ± 10% range at the reference concentrations (20% at 0.5 μg/l), 82.7% of samples were correctly categorized and 16.4% within the next categories. Using a cut-off value of 2.0 μg/l, 92.0% (94.1% for ± 10%) of the results were correctly categorized. The semi-quantitative solid phase immunoassay allows a rapid, simple and semi-quantitative measurement of plasma PCT. The validity of the test results and its ease of use are sufficient to support acute diagnostic decisions. However, for the follow-up of PCT concentrations and routine daily measurements, the quantitative luminometric assay should be preferred, when available.

32 konsekutive Patienten mit akuter Pankreatitis wurden systematisch auf eine biliare Genese der Pankreatitis untersucht. Ultraschall, endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie (ERCP) und verschiedene Laborparameter (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase, Bilirubin, Interleukin-6, TNF-alpha, Neopterin, C-reaktives Protein und Procalcitonin) wurden zur Differenzierung verwandt. Bei Vorliegen einer Hyperprocalcitoninamie (2-492 ng/ml) bestand immer eine biliare Pankreatitis. Bei Cholangitis fanden sich die hochsten Serumkonzentrationen. Bei alien Patienten mit toxischer oder idiopathischer Pankreatitis war keine Immunreaktivitat nachweisbar. Daruber hinaus war im spateren Verlauf ein Anstieg des Procalcitonins bei Patienten mit toxischer Pankreatitis mit dem Vorliegen von Pankreasnekrosen assoziiert.

Mortality in intensive care unit (ICU) patients is affected by multiple variables. The possible impact of the mode of ventilation has not yet been clarified; therefore, a secondary analysis of the “epidemiology of sepsis in Germany” study was performed. The aims were (1) to describe the ventilation strategies currently applied in clinical practice, (2) to analyze the association of the different modes of ventilation with mortality and (3) to investigate whether the ratio between arterial partial pressure of oxygen and inspired fraction of oxygen (PF ratio) and/or other respiratory variables are associated with mortality in septic patients needing ventilatory support. A total of 454 ICUs in 310 randomly selected hospitals participated in this national prospective observational 1-day point prevalence of sepsis study including 415 patients with severe sepsis or septic shock according to the American College of Chest Physicians/Society of Critical Care Medicine criteria. Of the 415 patients, 331 required ventilatory support. Pressure controlled ventilation (PCV) was the most frequently used ventilatory mode (70.6 %) followed by assisted ventilation (AV 21.7 %) and volume controlled ventilation (VCV 7.7 %). Hospital mortality did not differ significantly among patients ventilated with PCV (57 %), VCV (71 %) or AV (51 %, p = 0.23). A PF ratio equal or less than 300 mmHg was found in 83.2 % of invasively ventilated patients (n = 316). In AV patients there was a clear trend to a higher PF ratio (204 ± 70 mmHg) than in controlled ventilated patients (PCV 179 ± 74 mmHg, VCV 175 ± 75 mmHg, p = 0.0551). Multiple regression analysis identified the tidal volume to pressure ratio (tidal volume divided by peak inspiratory airway pressure, odds ratio OR = 0.94, 95 % confidence interval 95% CI = 0.89–0.99), acute renal failure (OR = 2.15, 95% CI = 1.01–4.55) and acute physiology and chronic health evaluation (APACHE) II score (OR = 1.09, 95% CI = 1.03–1.15) but not the PF ratio (univariate analysis OR = 0.998, 95 % CI = 0.995–1.001) as independent risk factors for in-hospital mortality. This representative survey revealed that severe sepsis or septic shock was frequently associated with acute lung injury. Different ventilatory modes did not affect mortality. The tidal volume to inspiratory pressure ratio but not the PF ratio was independently associated with mortality.

Die erste Revision der S2k-Leitlinie der Deutschen Sepsis-Gesellschaft in Kooperation mit 17 weiteren wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften und einer Selbsthilfegruppe gibt den Stand des Wissens uber eine effektive und angemessene Krankenversorgung von Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock wieder. In Anbetracht der unausbleiblichen Fortschritte wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Technik mussen periodische Uberarbeitungen, Erneuerungen und Korrekturen unternommen werden. Die Empfehlungen der Leitlinien konnen nicht unter allen Umstanden angemessen genutzt werden. Die Entscheidung daruber, ob einer bestimmten Empfehlung gefolgt werden soll, muss vom Arzt unter Berucksichtigung der beim individuellen Patienten vorliegenden Gegebenheiten und der verfugbaren Ressourcen getroffen werden.

(Orientiert an der Definition der Agency for Health Care Policy and Research fur die „Clinical Practice Guidelines“ der USA): „Leitlinien sind systematisch entwickelte Darstellungen und Empfehlungen mit dem Zweck, Arzte und Patienten bei der Entscheidung uber angemessene Masnahmen der Krankenversorgung (Pravention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge) unter spezifischen medizinischen Umstanden zu unterstutzen.“ Leitlinien geben den Stand des Wissens (Ergebnisse von kontrollierten klinischen Studien und Wissen von Experten) uber effektive und angemessene Krankenversorgung zum Zeitpunkt der „Drucklegung“ wieder. In Anbetracht der unausbleiblichen Fortschritte wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Technik mussen periodische Uberarbeitungen, Erneuerungen und Korrekturen unternommen werden. Die Empfehlungen der Leitlinien konnen nicht unter allen Umstanden angemessen genutzt werden. Die Entscheidung daruber, ob einer bestimmten Empfehlung gefolgt werden soll, muss vom Arzt unter Berucksichtigung der beim individuellen Patienten vorliegenden Gegebenheiten und der verfugbaren Ressourcen getroffen werden.

Prohormones of cardiovascular active mediators may add important information to the clinical status of patients with systemic inflammation. However, only little information is available of how serum levels of such prohormones are affected by the clinical status of critically ill patients. The goal of this study was to identify factors that independently influence prohormone plasma concentrations in an ICU setting.

Systemic inflammation is accompanied by cardiovascular dysfunction. Prohormones of cardiovascular active mediators may therefore add important information to the clinical status of these patients. The goal of this study was to describe the prognostic value of three different prohormones in an ICU setting.

Although a large number of epidemiological sepsis studies have been performed in Europe and the United States in the past years, sound data for Germany are so far lacking. In the 'Prevalence of Severe Sepsis and Septic Shock in Intensive Care Units in Germany' study, a prospective observational cross-sectional study, the network gathered data from 454 randomly selected ICUs in 310 hospitals in Germany and screened 3877 patients – according to the ACCP/SCCM Consensus Conference criteria – by local 1-day visits of trained physicians from the 17 German Competence Network Sepsis (SepNet) regional study centers. Visits were randomly distributed over a 1-year period (2003) to allow assessment of seasonal variations of sepsis prevalence. The ICU sample was taken from a registry of all German hospitals with ICUs (1380 hospitals with 2075 ICUs). Pediatric ICUs were not considered. The study was completed in January 2004 and the database was closed on 31 May. Seven percent of ICUs were situated in university, 34% in university-affiliated and 53% in general hospitals. Fifty-six percent of ICU directors were anesthesiologists and 26% internists. An infection was microbiologically documented in 22% and diagnosed by clinical criteria alone in 12% of screened patients. Respiratory tract infections were most common (52%), followed by intra-abdominal (15%) and urogenital infections (7%). Gram-negative and Gram-positive infections were nearly equally distributed (33% vs 35%); in 16% a fungal infection was suspected. The prevalence of sepsis was 12%, infection without SIRS was 7%, and severe sepsis/septic shock was 11%. There were significant differences in the prevalence of severe sepsis/septic shock over 1 year with the highest prevalence in May/June 2003 (18%). The infection was ICU acquired in 37%, hospital acquired in 20% and community acquired in 35.5%. ICU mortality in patients with severe sepsis/septic shock was 47% and hospital mortality was 54%. Based on these findings the incidence of severe sepsis/septic shock in German ICUs can be estimated as 75,000 cases per year (110 per 100,000 inhabitants), comparable with the incidence of acute myocardial infarction (143 per 100,000 inhabitants). With an estimated 40,000 deaths per year, severe sepsis/septic shock is the third most frequent cause of death in Germany after coronary artery disease and acute myocardial infarction. Incidence and mortality rate of severe sepsis and septic shock in German ICUs are higher than reported in recent studies. This may be due to the representative sample size, the more standardized diagnostic criteria and a lower interobserver variability.