Im vorliegenden Beitrag wird ein Lehrveranstaltungskonzept zum Erwerb von Klassenführungsstrategien im Lehramtsstudium vorgestellt. Dem Expertiseansatz folgend wird Studierenden dabei deklaratives und konditional-prozedurales Wissen über Klassenführung vermittelt, mit dem Ziel, Handlungsstrategien der Klassenführung theoriegeleitet zu erkennen, zu analysieren und zu beurteilen. Für diesen Zweck wurden Lehr-/Lernarrangements entwickelt, die Wissen und Anwendung verknüpfen. In aufeinander aufbauenden Modulen werden die Studierenden angeleitet, die professionelle Wahrnehmung zu schulen und Handlungsmuster zu erkennen, durch die eine erfolgreiche Klassenführung gekennzeichnet ist. Kern des Konzeptes bilden das Linzer Konzept der Klassenführung (LKK; Lenske & Mayr, 2015a) und der dazugehörige Linzer Diagnosebogen zur Klassenführung (LDK; Mayr, Eder, Fartacek, Lenske & Pflanzl, 2018), wonach die Handlungsbereiche Beziehung, Kontrolle und Unterricht als die zentralen Komponenten der Klassenführung abgebildet werden. Über Videovignetten und Rollenspiele sollen Studierende Handlungsstrategien effizienter Klassenführung erkennen, theoretisch rückbinden und reflektiert auswählen können. Der Beitrag begründet im ersten Schritt die Bedeutung der Klassenführung und definiert das Begriffsverständnis. Er widmet sich im Anschluss der didaktischen Verortung und der Umsetzung des Konzeptes. Ebenso werden die Methoden der Videovignetten und des Rollenspiels aus hochschuldidaktischer Sicht beleuchtet und ihre Bedeutung für das Lehrveranstaltungskonzept aufgezeigt. Im beigefügten Online-Supplement wird die Durchführung der Lehrveranstaltung im Detail erläutert, was interessierten Kolleg*innen die Übernahme des Konzeptes ermöglichen soll. Der Beitrag schließt mit einem Erfahrungsbericht und ersten Befunden zur Überprüfung des Wissenserwerbs zur Klassenführung. Formative sowie summative Evaluation des Lehrveranstaltungskonzeptes bescheinigen den dargestellten Lehr-/Lernarrangements positive Effekte., This paper aims to present a course design supporting students in their acquisition of classroom management strategies. Based on the expert paradigm of teaching, declarative and conditional-procedural knowledge is imparted to course participants, enabling students to identify, analyse and evaluate classroom management strategies based on a theoretical concept. For this purpose, a course design connecting knowledge and application has been developed. In follow-up modules, students are instructed to train their professional perception and to identify action strategies contributing to effective classroom management. The course is based on the concept Linzer Konzept der Klassenführung (LKK; Lenkse & Mayr, 2015a) and on the diagnostic tool Linzer Diagnosebogen zur Klassenführung (LDK; Mayr, Eder, Fartacek, Lenske & Pflanzl, 2018), comprising three essential dimensions of pedagogical action: relationship, control and instruction. Through role plays and video sequences, students shall identify action strategies and their theoretical basis as well as develop alternative strategies. This contribution postulates the relevance of classroom management and discusses its scope and meaning. Furthermore, the course design and its underlying methodology are addressed. Also, the importance of video sequence and role play activities for the course as well as their design are outlined from a collegiate perspective. The online-supplement includes a detailed description of the course – this should facilitate colleagues in teacher education to put the concept into action. Finally, experiences and collateral research findings regarding the acquisition of classroom management knowledge are presented. Formative as well as summative evaluation of the course design indicate positive effects.