Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel mittels biografischer Interviews herauszufinden welche Lernerfahrungen Frauen durch erlebte psychische und/oder physische Gewalterfahrungen machen und welche Ressourcen dadurch aktiviert werden können. Diese erlangten Lernerlebnisse und Ressourcen stehen in nachfolgenden Gewalterlebnissen zur Verfügung, um eine erfolgreiche Bewältigung zu unterstützen. Die Beantwortung der beiden Forschungsfragen, welche Lernerfahrungen gemacht und welche Ressourcen mobilisiert werden, erfolgt mittels einer Auswertung von biografischen Erzählungen. Dafür wurden mit neun Frauen narrative Interviews zu der Thematik seelische und/oder körperliche Gewalt geführt. Die Auswertung der Interviews hat ergeben, dass die Biografinnen vielzählige Lernerfahrungen aufgrund dieser Gewalterlebnisse gemacht haben, wodurch Ressourcen aktiviert werden konnten. Eine interessante Erkenntnis der Interviews ist, dass sechs Biografinnen auch von sexuellen Gewalterfahrungen berichteten, obwohl nicht explizit danach gefragt wurde. Als Ressource wurde am häufigsten die Selbstwertschätzung thematisiert, welche als personale Ressource aktiviert wurde bzw. ein Prozess gerade stattfindet, diese als protektiven Faktor zu erlangen. Außerdem standen subjektives Wohlbefinden, eine optimistische Lebenseinstellung sowie Selbstwirksamkeitsüberzeugungen als personale Ressourcen zur Verfügung. Zwei Biografinnen hatten einen Hund, welcher als protektiver Faktor gesehen wurde und eine Biografieträgerin gab an, dass sie Kraftsport als Ressource für sich aktivierte, um ihr Gewalterlebnis zu überwinden. Weiters hatten acht der Biografinnen immer wieder soziale Ressourcen zur Verfügung, welche in diversen Aspekten Hilfestellung leisteten, um die gewaltvollen Krisen bewältigen zu können. Somit wurden diese sozialen Ressourcen von den Biografinnen häufig mobilisiert, indem diese Personen mit unterstützenden Gesprächen Hilfestellung bei der Überwindung der Gewalterfahrungen halfen. The aim of the present work is to use biographical interviews to find out which learning experiences women have when being exposed to psychological and/or physical violence and which resources can be activated as a result. These acquired learning experiences and resources are available in subsequent violent crises in order to support successful coping. The two research questions, which learning experiences are made and which resources are mobilized, are answered by an evaluation of biographical narratives. Narrative interviews on the subject of emotional and/or physical violence were conducted with nine women. The evaluation of the interviews using an adapted form of the narrative structure analysis showed that the biographers made several learning experiences based on these experiences of violence, which enabled resources to be activated. An interesting finding from the interviews is that six biographers also reported experiences of sexual violence, although this was not explicitly asked. Self-esteem, which was activated as a personal resource or is still in the process of being acquired as a protective factor, was most frequently discussed as a resource. In addition, subjective well-being, an optimistic outlook on life and self-efficacy beliefs were available as personal resources for the biographers. Two biographers also had a dog, which was seen as a protective factor, and one biographer stated that she resorted to weight training as a resource for herself in order to overcome her experience of violence. Furthermore, eight of the biographers had continuous social resources available, which provided assistance in various aspects in order to be able to cope with the violent crises. As a result, these social resources were often mobilized by the biographers which lead to supportive discussions with those social resources helping to overcome the experiences of violence. Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin Masterarbeit Karl-Franzens-Universität Graz 2021