1. Differenzierter Einsatz von Gestagenen in der Peri- und Postmenopause
- Author
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Schaudig, K., Schwenkhagen, A., Banz, C., and Diedrich, K.
- Abstract
Zusammenfassung: Die therapeutischen Optionen für den Einsatz von Sexualsteroiden in der Peri- und Postmenopause haben sich in den letzten Jahrzehnten vervielfältigt. Neben der Tatsache, dass die Indikation für eine Hormontherapie im Klimakterium und danach heute sehr viel strenger geprüft werden muss als früher, gilt es, aus der Vielzahl der Präparate und Applikationsformen das für die einzelne Patientin am besten geeignete auszuwählen und ggf. auch geänderten Bedürfnissen anzupassen. Bei der Auswahl des Gestagens muss eine Reihe von Eigenschaften dieser zum Teil sehr unterschiedlichen Substanzen bedacht werden: Partialwirkung, Suppressionspotenzial auf die hypophysär-ovarielle Achse, mögliche Auswirkung auf den Stoffwechsel, mögliche Metabolisierung und Auswirkung auf den SHBG-Spiegel. Darüber hinaus ist wichtig, in welcher Phase des Klimakteriums die Patientin sich befindet, insbesondere, in welchem Ausmaß die Ovarien der Patientin noch zur Hormonproduktion beitragen. Zusätzliche Symptome, die neben den klimakterischen Beschwerden bestehen, sind wegweisend für die Auswahl des Gestagens. Anamnestische Risiken (insbesondere kardiovaskulärer Art) müssen sorgfältig evaluiert werden, die potenzielle Risikoerhöhung für ein Mammakarzinom muss beachtet werden. Bei der Vielzahl der auf dem Markt erhältlichen Gestagen-Monopräparate und der Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate sollte heute eine individuell maßgeschneiderte Therapie angestrebt werden.
- Published
- 2024
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