1. Die diagnostische Genauigkeit der Polygraphie bei Patienten mit Herzinsuffizienz
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Apelt, S., Canisius, S., Cassel, W., Ploch, T., Speicher, T., and Heitmann, J.
- Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund und Fragestellung: Die Prävalenz von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) bei Herzinsuffizienz ist hoch. Die ambulante Polygraphie (PG) wird v. a. in der kardiologischen Diagnostik zunehmend eingesetzt. Zu ihrer Genauigkeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann zzt. keine zuverlässige Aussage gemacht werden. Ziel dieser Studie war es, den durch Polysomnographie (PSG) mit dem durch PG ermittelten Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) als Basis der Entscheidung für ein Therapieverfahren zu vergleichen. Methoden: Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz und eingeschränkter systolischer linksventrikulärer Funktion (Ejektionsfraktion ≤45%) wurden mittels PSG untersucht. Verglichen wurde der AHI bezogen auf die „time in bed“ (TIB) bzw. die „total sleep time“ (TST). Die SBAS wurden danach in Schweregrade unterteilt: klinisch nicht relevant 0–5/h, leicht >5–15/h, mittelgradig >15–30/h und schwer >30/h. Ergebnisse: Die Schlafeffizienz von 203 untersuchten Patienten betrug 60,4% (±18,8). Bei 136 (69%) wurden SBAS gesehen. Bezogen auf die Schweregrade wurden zwischen PSG und PG 156 (79%) Übereinstimmungen und 41 (21%) fehlerhafte Einteilungen gefunden. Schlussfolgerung: Die kardiorespiratorische PG ist bei herzinsuffizienten Patienten kritisch zu betrachten, da ein Großteil der Patienten sehr schlecht schläft. Die verminderte Schlafeffizienz beeinflusst über das Missverhältnis TST/TIB den AHI z. T. sehr deutlich. In einzelnen Fällen würde hiervon die Therapieentscheidung beeinflusst. Aus unserer Sicht ist v. a. bei Patienten mit Herzinsuffizienz die PG als diagnostisches Instrument unverzichtbar.
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- 2024
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