251. Automatische Hörschwellenbestimmung bei Neugeborenen mittels extrapolierter DPOAE I/O-Funktionen
- Author
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Klein, Annette, Janssen, Th. (apl. Prof. Dr.), and Hamann, K.-F. (Univ.-Prof. Dr.)
- Subjects
Medizin ,DPOAE ,newborn hearing screening ,automatic hearing threshold detection ,Neugeborenen-Hörscreening ,automatische Hörschwellenbestimmung ,ddc:610 - Abstract
The aim of this study was to examine the applicability of estimating hearing thresholds in neonates by means of extrapolated DPOAE I/O-functions. A further question was, whether the method is capable to detect transitory sound conduction disturbances, probably caused by residual amniotic fluid in the outer ear canal and the tympanic cavity, respectively, during the early postnatal period. DPOAE I/O-functions were recorded in 134 ears of 103 neonates at 12 frequencies between 1 and 8 kHz and auditory threshold was constructed using the estimated DPOAE threshold level from extrapolation. The first measurement (mean age: three days) revealed a high frequency hearing loss. Sixteen ears of 13 neonates underwent a follow-up measurement at least four weeks later, showing a normal hearing function. This fact and the decrease of DPOAE level in the frequency range of the hearing loss, while keeping the compressive shape of the DPOAE I/O-functions indicate transitory sound conduction disturbances. The method fulfills essential criteria of Universal Newborn Hearing Screening (UNHS). It is fast and easy to handle. Measurement and data analysis are performed automatically. The method allows to detect sound conduction disturbances due to residual amniotic fluid in the early postnatal period. Furthermore, it provides frequency-specific information on cochlear function and could therefore fill the gap between conventional hearing screening methods and audiological diagnostic methods. Das Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob man bei Neugeborenen eine geschätzte Hörschwelle mittels extrapolierter DPOAE I/O-Funktionen ermitteln kann. Eine weitere Frage war, ob die Methode in der Lage ist, passagere Schallleitungsstörungen zu erkennen, die wahrscheinlich durch Fruchtwasserreste im Gehörgang bzw. in der Paukenhöhle in der frühen postnatalen Phase bedingt sind. Es wurden an 134 Ohren von 103 Neugeborenen DPOAE-Wachstumsfunktionen bei 12 Frequenzen zwischen 1 und 8 kHz gemessen. Der Schnittpunkt der extrapolierten DPOAE-Wachstumsfunktion mit der Primärtonpegelachse diente als Schätzwert für die DPOAE-Schwelle und schließlich zur Rekonstruktion der Hörschwelle. Bei der Erstmessung (mittleres Alter: drei Tage) ergab sich ein Hörverlust im Hochtonbereich. An 16 Ohren von 13 Kindern wurde mindestens vier Wochen später eine Zweitmessung durchgeführt, die eine normale Hörfunktion zeigte. Dies und die Abnahme des DPOAE-Pegels bei Erhalt der kompressiven Form der DPOAE-Wachstumsfunktion im Bereich des Hörverlustes sind Zeichen einer passageren Schallleitungsstörung. Die Methode erfüllt wesentliche Kriterien eines Hörscreenings. Sie ist schnell und wegen ihres automatischen Messablaufs einfach handhabbar. Aus dem Tonschwellenverlauf und der Steilheit der Wachstumsfunktion lässt sich eine passagere Störung der Schallleitung erkennen. Außerdem liefert die Messung frequenz-spezifische Information über die Hörfunktion und könnte deshalb die Lücke zwischen konventionellen Hörscreening-Methoden und audiologischer Diagnostik füllen.
- Published
- 2007