Moderne Gesellschaften unterliegen Globalisierungsprozessen, die sich sowohl in hohen Wanderungsraten als auch in der demographischen Alterung der Bevölkerung ausdrücken. Bis jetzt nehmen ältere Menschen weniger an den Migrationsbewegungen teil als jüngere Altersgruppen. Dennoch haben Senioren in den Vereinigten Staaten wesentlichen Anteil an den Nord-Süd-gerichteten Wanderungsströmen in attraktive Regionen Floridas, Kaliforniens oder Arizonas, wo viele von ihnen in eigens entwickelte "retirement" oder "adult communities" ziehen. Diese privaten und abgeschlossenen Siedlungen werden mehr oder weniger selbstverwaltet und können ausschließlich von Interessenten mit einem Mindestalter erworben und bezogen werden, die von einer gemeinsamen Infrastruktur – wie Sicherheitsdiensten und Freizeiteinrichtungen – profitieren. In Europa war die Ruhesitzwanderung lange Jahre nur ein nationales Phänomen. Erst seit einiger Zeit wählen Senioren auch ausländische Zielgebiete – insbesondere im Mittelmeerraum – als Alterswohnsitze. Mit dem Beispiel der älteren Deutschen, die auf Mallorca eine längere Zeit im Jahr leben, kann ein detailliertes Bild ihrer soziodemographischen Merkmale, ihrer Wanderungsmotive und ihres Lebens vor Ort gezeichnet werden. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede in Abhängigkeit von der gewählten Wohn- und Siedlungslage. Es lassen sich im Wesentlichen drei bevorzugte Siedlungstypen abgrenzen: erstens touristisch geprägte Küstenorte, zweitens einheitlich geplante Urbanisationen sowie drittens Fincas und Siedlungen im ländlichen Raum. Von diesen weisen nur Urbanisationen, in denen etwa ein Drittel der älteren Deutschen leben, Ähnlichkeiten mit Ruhestandsgemeinden in den USA auf: Sie sind großteils abgeschlossen und privat verwaltet, und es wird eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten angeboten. Allerdings spielen weder Alterskriterien eine Rolle beim Erwerb der Immobilien, noch weisen die Urbanisationen wesentliche Merkmale einer Selbstverwaltung auf. Gegen eine altersspezifische und soziale Segregation nach dem Vorbild der amerikanischen ”retirement communities” spricht außerdem das europäische Ideal, nach dem ältere Leute nach Möglichkeit in die Gesellschaft integriert und ihre räumliche Segregation reduziert werden sollen. Globalisation processes in modern societies are marked by both high migration rates and demographic ageing. Until now, the elderly population participates less in migration than younger age groups. Nevertheless, seniors in the United States have established substantial north-south flows to attractive regions in Florida, California or Arizona. Some choose "retirement" or "adult communities" as their new homes. These private and "gated" settlements are more or less self-administered and exclusively addressed to a population of a minimum age, who - as owner-occupiers - benefit from a common infrastructure, such as security services and recreational amenities. In Europe, retirement migration used to be solely a national phenomenon, but recently an increasing number of elderly migrants cross national borders, most often towards the Mediterranean. The example of elderly Germans living on Mallorca gives a detailed picture of their heterogeneity. The preferred homes are in three settlements types, each with a characteristic set of inhabitants: coastal tourism resorts, planned urbanisations, and rural settlements. Of these, only the urbanisations have clear similarities to retirement communities in the USA, in that they are "gated communities", privately managed and offer a variety of amenity facilities. Nevertheless, they do not operate age-restrictions on purchase or residence nor substantial elements of self-governance. Moreover, the European ideal that seeks to integrate elderly people into society and to reduce their spatial separation contradict the age-specific and social segregation of American retirement communities.