Heterogenität und Mehrsprachigkeit sind im pädagogischen Kontext Ausgangs- und Zielperspektive für die Planung, Durchführung und Evaluation von Unterricht (Wildemann, 2017). Sprachsensibles Unterrichten und Sprachbildung gelten als in allen Fächern und Schulformen wahrzunehmende Querschnittsaufgaben (Gogolin & Lange, 2011, S. 117). Der Bedarf an entsprechender Qualifizierung von (angehenden) Lehrkräften ist in den letzten Jahren gestiegen. Der interdisziplinäre Zertifikatslehrgang „Heterogenität und Mehrsprachigkeit“, der innerhalb der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ realisiert wird, reagiert auf Anforderungen des Berufsfelds und eröffnet Lehramtsstudierenden die Möglichkeit, ihre Kompetenzen im Umgang mit sprachlich-kultureller Heterogenität und Mehrsprachigkeit auszubauen. Er umfasst Lehrveranstaltungen aus den Bereichen Erst- und Zweitsprachenentwicklung, Sprachvariation, Sprachdiagnostik, Sprachförderung, Mehrsprachigkeit in Schule und Unterricht sowie sprach-liche und interkulturelle Bildung. Daneben absolvieren die Studierenden eine Schulpraxisphase. Dabei werden sie universitär angeleitet und begleitet. Die Begleitevaluation zeigt, dass das fachdidaktische Wissen der Studierenden im Bereich Sprachförderung durch den Zertifikatslehrgang signifikant zunimmt. Die Studierenden selbst schätzen ihre Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität und Mehrsprachigkeit am Ende ebenfalls höher ein. Auch in den Einstellungen der Studierenden zu Mehrsprachigkeit zeichnet sich eine positive Entwicklung ab, insbesondere im Vergleich zu Studierenden, die das Zertifikat nicht absolvieren. Leitfadengestützte Interviews mit Absolventinnen und Absolventen verdeutlichen außerdem, dass ein hoher Bedarf an einer entsprechenden Qualifizierung für (angehende) Lehrkräfte wahrgenommen wird. Der Beitrag zieht abschließend eine vorläufige Bilanz. Vorgestellt und diskutiert werden Ergebnisse in Bezug auf den Kompetenzzuwachs und die Selbsteinschätzung der Studierenden. Aber auch die Limitationen des Projektes werden aufgezeigt und in einem Ausblick sich anschließende Erhebungsinhalte skizziert., Heterogeneity and multilingualism play a crucial role in pedagogical contexts; they are the starting point and at the same time an objective for planning, giving and evaluating lessons (Wildemann, 2017). Language-sensitive teaching and language education form cross-sectional tasks of all subjects and types of schools (Gogolin & Lange, 2011, p. 117). There is a rising demand for qualification of (future) teachers in this area. As a part of the “Qualitätsoffensive Lehrerbildung”, the interdisciplinary qualification program “Heterogeneity and Multilingualism” responds to these requirements by giving university students enrolled for teacher training the opportunity to develop their competences in dealing with linguistic and cultural heterogeneity and multilingualism. It contains courses from the fields of first and second language development, language variation, language diagnosis, language enhancement, multilingualism in the classroom as well as intercultural education. Furthermore, the students gain practical school experiences; before and during their practice phase, they are supported by university seminars. The evaluation shows that the participants’ didactical knowledge in the area of language enhancement increases significantly. We also measured a positive development of the participants’ attitudes towards multilingualism, especially when com-pared to students not enrolled in the qualification program. Structured interviews with graduates reveal a high demand for training (future) teachers in this area. Concluding, the paper preliminarily takes stock: We discuss the presented results regarding the participants’ measured competence development and their self-assessments. Given the ongoing evaluation process, we also shed light on the limitations of the project.