Schulische Integration befindet sich in Österreich wie auch im gesamten europäischen Raum auf dem Vormarsch und im Zuge der aktuellen inklusiven Bildungspolitik gilt es für die Wissenschaft die Besonderheiten und Problemlagen inklusiver Schulen zu identifizieren. Die vorliegende Studie untersucht die Zielorientierung von SchülerInnen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF). Dazu wurden 186 SchülerInnen (110 Jungen, 76 Mädchen) der siebten Schulstufe mit den Skalen zur Erfassung der Lern- und Leistungsmotivation von Spinath, Stiensmeier-Pelster, Schöne und Dickhäuser (SELLMO-S; 2002) befragt. 93 der teilnehmenden SchülerInnen wiesen einen SPF im Bereich Lernen auf, die restlichen 93 SchülerInnen wurden aus einem Pool von circa 900 SchülerInnen ausgewählt und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Intelligenz nicht von den 93 SchülerInnen mit SPF. Wie den Ergebnissen der Studie zu entnehmen ist, zeigten SchülerInnen ohne SPF höhere Lernziele, während SchülerInnen mit SPF höhere Vermeidungs-Leistungsziele aufwiesen. Regressionsanalysen (bei denen die Variable „SPF“ im zweiten Schritt eingegeben wurde) zeigten, dass SPF als einzige Variable einen signifikanten Beitrag zur Erklärung dieser Gruppenunterschiede lieferte, während die aktuellen Schulleistungen in Deutsch und Mathematik, die Selbsteinschätzungen der dazugehörigen Schulleistungen sowie die Kalibrierung (eingegeben im ersten Schritt) keinen Beitrag zur Varianzaufklärung leisteten.