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In den anstehenden Entscheidungen zur neuen Weiterbildungsordnung fur die zukunftigen Fachpsychotherapeuten wollen die psychoanalytischen Institute eine »Verklammerung« von tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Weiterbildung in Psychotherapie. Anhand der Entwicklung der arztlichen Weiterbildungsordnung von 1957 bis heute und der fachlichen Entwicklung der psychodynamischen sowie der psychoanalytischen Verfahren legen die Autoren dar, dass die psychodynamischen Verfahren eine eigenstandige Entwicklung genommen haben. Sie unterscheiden sich methodisch von den psychoanalytischen/analytischen Psychotherapien. Die Autoren vertreten die Auffassung, dass es um zwei eigenstandige Verfahren geht, in denen weitergebildet werden sollte, wie dies auch in der arztlichen Weiterbildung seit vielen Jahren praktiziert wird. Daruber hinaus sollte psychodynamische Gruppenpsychotherapie ein eigenstandiges Verfahren in der Weiterbildung werden.

In this chapter, major trends in the development of metacognitive competences and its relationship to various aspects of cognitive/academic performance are described, with a focus on metamemory and reading comprehension. In a first step, classic and more recent theoretical models of metacognitive competences are presented that elaborate on the development of the declarative and procedural components of metacognition. The declarative component focuses on explicit and verbalizable knowledge, whereas the procedural component deals with monitoring and self-regulation processes. Common measures of both components are presented next, followed by a description of major developmental trends, as indicated by cross-sectional and longitudinal studies on developmental differences and changes in declarative knowledge, memory and comprehension monitoring, and self-regulation. Furthermore, research findings illustrating the relationship between metacognitive competences and cognitive performance in childhood and adolescence are presented for the domains of memory and reading comprehension, respectively. The final section focuses on educational implications of research on metacognition, underlining the importance of teacher behavior in the classroom and special instruction programs for students' acquisition of metacognitive competences.

Verunsicherung und Dramatisierung angemessen begegnen Das Buch beschäftigt sich mit den immer komplexer werdenden Lebensbedingungen und -verhältnissen in der globalisierten Welt. Klimakrise, Armut, Pandemien, Kriege, Migration, nationale Egoismen, technischer Fortschritt und soziale Medien, wirtschaftliche Umorientierung oder Wertewandel sind einige Schlagworte dazu. Doch wie wirken sie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene, wie auf das Individuum? In der Bevölkerung sind kognitive Überforderung, zunehmende psychische Verunsicherung und soziale Deprivation, Identitätsverlust sowie die Häufung psychischer und psychosomatischer Gesundheitsstörungen auffallend. Im Kontext dieser Probleme beschreibt der Autor die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen und individuellen Entwicklungen unter Rückgriff auf aktuelle, authentische Fallbeispiele. So analysiert und diskutiert er etwa die Gründe für das Anwachsen autoritärer Tendenzen wie auch die zunehmende Irritation in Bezug auf demokratisch-freiheitliche Haltungen. Für die Darlegung seiner Beobachtungen greift der Autor auf seine umfangreichen Erfahrungen aus Wissenschaft und ärztlicher Praxis im Bereich der Psychosomatik und Psychotherapie sowie aus seiner sozialmedizinischen Gutachtertätigkeit zurück. Insbesondere auch denjenigen, die in ihrem beruflichen Umfeld beratend oder therapeutisch tätig sind, ermöglicht dieses Buch wertvolle Einblicke in die Herausforderungen unserer Zeit. Zusammenfassend werden Ideen und Lösungsansätze auf der Ebene der Politik sowie des medizinischen Versorgungssystems mit speziellem Fokus auf die Psychotherapie skizziert.

Primary squamous cell carcinoma (PSCC) of the stomach is a rare oncologic disease with a reported incidence of only 0.04%. Therefore, there are no evidence-based recommendations for treatment. We present the case of a 73-year-old patient with PSSC. Multivisceral resection had to be performed to achieve tumor-free resection margins. Preoperative investigations, surgical treatment, histologic criteria and findings, and follow-up are presented.Das primäre Plattenepithelkarzinom (PSCC) des Magens ist eine seltene onkologische Erkrankung mit einer berichteten Inzidenz von nur 0,04 %. Daher sind keine evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen verfügbar. Wir stellen den Fall eines 73-jährigen Patienten mit PSSC vor. Es musste eine multiviszerale Resektion durchgeführt werden, um tumorfreie Resektionsränder zu erreichen. Präoperative Diagnostik, chirurgische Behandlung, histologische Kriterien und Befunde sowie die Nachsorge werden dargestellt.

The Valdivia River estuary (VRE) located in south-central Chile is known as one of the largest estuarine ecosystems on the Pacific coast. This research aims to determine the intra-tidal and sub-tidal variability of saline intrusions into the VRE between November 2017 and March 2019 derived from salinity sensors located along the VRE. Complementary hydrographic measurements were conducted during flood and ebb conditions of the spring and neap tides for each of the four seasons of the year along the central axis of the VRE. The results of the salinity time series showed that saline intrusions (values greater than 0.5 Practical Salinity Units) occurred ~20 km from the estuary mouth, when the total flow of the Cruces and Calle-Calle rivers (main tributaries of the estuary) was low, around 280&ndash, 300 m3 s&minus, 1. During the same period, the best co-variability was observed between the saline intrusions and the mixed-semidiurnal tide and the fortnightly and monthly periods of the tide. Regression analyses indicated that salinity intrusion length (L) is best correlated to discharge (D) with a fractional power model L &alpha, D&minus, 1/2.64 (R2 = 0.88). The decreasing discharge trend, found between 2008&ndash, 2019, implies that saline water intrusions would negatively impact the Valdivia&rsquo, s main drinking water intake during the low rainfall season under future climate conditions.

Zusammenfassung Hintergrund Als „pseudogesund“ gelten Patienten, deren Testwerte in symptombezogenen Selbstbeurteilungsverfahren sich nicht von Personen der Allgemeinbevölkerung unterscheiden. Dennoch nehmen die „Pseudogesunden“ psychotherapeutische Behandlungen in Anspruch. Die vorliegende Studie geht daher der Frage nach, ob, und ggf. wie, sich „pseudogesunde“ Patienten in ihrer Psychotherapiemotivation von jenen mit hoher Symptombelastung unterscheiden. Material und Methoden Es wurden 1883 voll- und teilstationäre behandelte Patienten einer universitären Klinik für psychosomatische Medizin untersucht. Neben der Selbstbeurteilung mithilfe des „Fragebogen zur Messung der Psychotherapiemotivation“ (FMP) erfolgte die Fremdeinschätzung durch die Bezugstherapeuten auf Grundlage der Achse I „Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen“ der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-2). Ergebnisse Der Anteil der „Pseudogesunden“ betrug knapp 26 %. In dieser Gruppe waren somatoforme Störungen überzufällig häufig vertreten. „Pseudogesunde“ zeichneten sich im Vergleich zu den „belasteten“ Patienten sowohl in der Selbst- als auch in der Fremdbeurteilung durch einen geringeren Leidensdruck, eine an somatischen Ursachen orientierte Laienätiologie und eine insgesamt geringere Psychotherapiemotivation aus. Diskussion Die erhobenen Befunde deuten darauf hin, dass psychotherapiemotivierende Interventionen vor oder zu Beginn der Behandlung bei „pseudogesunden“ Patienten in erster Linie auf die Förderung eines angemessenen Krankheitsverständnisses abzielen sollten, auch um Therapieabbrüche zu vermeiden.

Die erstmals 2012 publizierte Leitlinie wurde durch ein Expertengremium von insgesamt 9 medizinischen und psychologischen Fachgesellschaften grundlegend uberarbeitet und im Dezember 2019 auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. publiziert (AWMF-Registernummer 051-029). Sie dient der interdisziplinaren Qualitatssicherung bei der Begutachtung von Antragstellern auf Versicherungs- oder sonstige Entschadigungsleistungen, die psychische oder psychosomatische Erkrankungen mit hierdurch bedingten Funktionsstorungen geltend machen. Sie gliedert sich in 3 getrennte Teile: Teil I nennt spezifische Aspekte der gutachtlichen Untersuchung, Teil II beschreibt die Kriterien zur Begutachtung der beruflichen Leistungsfahigkeit vor dem Hintergrund unterschiedlicher Rechtsgebiete, Teil III beschaftigt sich mit Kausalitatsfragen bei geltend gemachten Traumafolgestorungen.

Die erstmals 2012 publizierte Leitlinie wurde durch ein Expertengremium von insgesamt 9 medizinischen und psychologischen Fachgesellschaften grundlegend uberarbeitet und im Dezember 2019 auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. publiziert (AWMF-Registernummer 051-029). Sie dient der interdisziplinaren Qualitatssicherung bei der Begutachtung von Antragstellern auf Versicherungs- oder sonstige Entschadigungsleistungen, die psychische oder psychosomatische Erkrankungen mit hierdurch bedingten Funktionsstorungen geltend machen. Sie gliedert sich in 3 getrennte Teile: Teil I nennt spezifische Aspekte der gutachtlichen Untersuchung, Teil II beschreibt die Kriterien zur Begutachtung der beruflichen Leistungsfahigkeit vor dem Hintergrund unterschiedlicher Rechtsgebiete, Teil III beschaftigt sich mit Kausalitatsfragen bei geltend gemachten Traumafolgestorungen.

Young students who speak a different language at home than that spoken in school (i.e., a minority home-language) appear to exhibit a biased reading self-concept. Importantly, this biased reading self-concept may correspond with altered causal pathways between reading self-concept and achievement in minority home-language students. To test this idea, the authors examined cross-lagged links between reading self-concept and reading achievement in a large multiple-group longitudinal study in Germany. Students with German (n = 885), Turkish (n = 193), or another (n = 550) home language were tested yearly in grades 1–4 on measures of reading and reading self-concept. Despite showing lower reading achievement, students speaking a minority home language exhibited a higher reading self-concept. Cross-lagged paths revealed reciprocal effects between reading achievement and reading self-concept from grade 1 to grade 2, particularly for students with German as a home language. Minority home-language students showed significantly lower effects of reading achievement on their subsequent reading self-concept from grade 1 to grade 2. From grade 2 onward, reading achievement predicted reading self-concept, but not vice versa.

In einer 3-jahrigen Langsschnittstudie wurde die Entwicklung motorisch-koordinativer Fahigkeiten, exekutiver Funktionen und Schulleistungen bei Kindern mit und ohne Risiko fur motorische Entwicklungsstorungen untersucht. [...]

BackgroundAcute kidney injury (AKI) occurs frequently in critically ill patients and is associated with adverse outcomes. Cellular mechanisms underlying AKI and kidney cell responses to injury remain incompletely understood.MethodsWe performed single-nuclei transcriptomics, bulk transcriptomics, molecular imaging studies, and conventional histology on kidney tissues from 8 individuals with severe AKI (stage 2 or 3 according to Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) criteria). Specimens were obtained within 1-2 hours after individuals had succumbed to critical illness associated with respiratory infections, with 4 of 8 individuals diagnosed with COVID-19. Control kidney tissues were obtained post-mortem or after nephrectomy from individuals without AKI.ResultsHigh-depth single cell-resolved gene expression data of human kidneys affected by AKI revealed enrichment of novel injury-associated cell states within the major cell types of the tubular epithelium, in particular in proximal tubules, thick ascending limbs and distal convoluted tubules. Four distinct, hierarchically interconnected injured cell states were distinguishable and characterized by transcriptome patterns associated with oxidative stress, hypoxia, interferon response, and epithelial-to-mesenchymal transition, respectively. Transcriptome differences between individuals with AKI were driven primarily by the cell type-specific abundance of these four injury subtypes rather than by private molecular responses. AKI-associated changes in gene expression between individuals with and without COVID-19 were similar.ConclusionThe study provides an extensive resource of the cell type-specific transcriptomic responses associated with critical illness-associated AKI in humans, highlighting recurrent disease-associated signatures and inter-individual heterogeneity. Personalized molecular disease assessment in human AKI may foster the development of tailored therapies.

Wie lernen Schüler*innen rechnen? Wie können Lehrkräfte sie dabei optimal unterstützen? Und warum werden nicht alle Schüler*innen Mathe-Asse? Dieses Buch erklärt, wie Kinder mathematische Fähigkeiten entwickeln und welche Einflüsse dabei von Anfang an für Unterschiede sorgen: von den Vorläuferfertigkeiten bei Kindergartenkindern über die Grundschule bis hin zur Oberstufe. Darüber hinaus erfahren Studierende, Dozent*innen und Praktiker*innen, welche Aussagekraft diagnostische Verfahren im Hinblick auf mathematische Kompetenzen haben. Es werden Merkmale schwacher Rechner*innen aufgezeigt und verschiedene Fördermaßnahmen zur Vorbeugung und Therapie bei Rechenschwäche/Dyskalkulie vorgestellt. Daraus ergeben sich wichtige Tipps und Ratschläge für die Unterrichtspraxis. Für die dritte Auflage wurde der Text umfassend aktualisiert und um die neuesten Forschungsergebnisse ergänzt.

Gifted underachievers perform worse in school than would be expected based on their high intelligence. Possible causes for underachievement are low motivational dispositions (need for cognition) and metacognitive competences. This study tested the interplay of these variables longitudinally with gifted and non-gifted students from Germany (N = 341, 137 females) in Grades 6 (M = 12.02 years at t1) and 8 (M = 14.07 years). Declarative and procedural metacognitive competences were assessed in the domain of reading comprehension. Path analyses showed incremental effects of procedural metacognition over and above intelligence on the development of school achievement in gifted students (β = .139). Moreover, declarative metacognition and need for cognition interactively predicted procedural metacognition (β = .169), which mediated their effect on school achievement.

Respiration is a key process in the cycling of particulate matter and, therefore, an important control mechanism of carbon export to the ocean's interior. Most of the fixed carbon is lost in the upper ocean, and only a minor amount of organic material sustains life in the deep-sea. Conditions are particularly extreme in hadal trenches, and yet they host active biological communities. The source of organic carbon that supports them and the contribution of these communities to the ocean carbon cycle, however, remain uncertain. Here we report on size-fractionated depth profiles of plankton respiration assessed from the activity of the electron transport system in the Atacama Trench region, and provide estimates of the minimum carbon flux (FC) needed to sustain the respiratory requirements from the ocean surface to hadal waters of the trench and shallower nearby sites. Plankton < 100 μm contributed about 90% to total community respiration, whose magnitude was highly correlated with surface productivity. Remineralization rates were highest in the euphotic zone and declined sharply within intermediate oxygen-depleted waters, remaining fairly constant toward the bottom. Integrated respiration in ultra-deep waters (> 1000 m) was comparable to that found in upper layers, with 1.3 ± 0.4 mmol C m−2 d−1 being respired in the hadopelagic. The comparison between our FC models and estimates of sinking particle flux revealed a carbon imbalance through the mesopelagic that was paradoxically reduced at greater depths. We argue that large fast-sinking particles originated in the overlying surface ocean may effectively sustain the respiratory carbon demands in this ultra-deep marine environment.

The subtropical gyres occupy approximately 40% of the surface of the Earth and are widely recognized as oligotrophic zones. Among them, the South Pacific subtropical gyre (SPSG) shows the lowest chlorophyll-a levels (0.02–0.04 μgL–1), the deepest nutricline (>200 m) and euphotic zone (∼160 m), and the lowest rates of nitrogen fixation. The zooplankton community is poorly known in the SPSG. We report a study focused on the composition and distribution of pelagic copepods within the gyre so as to uncover the diversity and habitat conditions of this special community. Therefore, during the austral spring of 2015, an oceanographic cruise was conducted across the eastern side of the SPSG. Physical and chemical variables were measured in the upper 1000 m, while zooplankton samples were collected by means of vertically stratified hauls using a multiple net sampler for five layers (0–800 m). Satellite data were also used to assess near-surface phytoplankton biomass (Chl-a) and physical-dynamics conditions during the cruise, and 121 species of copepods were identified, which belonged to five taxonomic orders, 24 families, and 50 genera. Calanoida and Cyclopoida were the most frequent orders, containing 57% and 38% of species, respectively, whereas Harpacticoida and Mormonilloida contained 2% of species each, and Siphonostomatoida contained 1% of species. The vertical distribution of copepods revealed an ecological zonation linked to a strongly stratified water column, such that three different vertical habitats were defined: shallow (0–200 m), intermediate (200–400 m), and deep (400–800 m). Both the abundance and diversity of copepods were greater in the shallow habitat and were strongly associated with water temperature, whereas copepods in the subsurface layers subsisted with relatively low oxygen waters (2–3 mL O2 L–1) and presumably originated at the Chilean upwelling zone, being transported offshore by mesoscale eddies. Furthermore, the analysis of species composition revealed a marked dominance of small-sized copepods, which may play a key role in nutrient recycling under an oligotrophic condition, as inferred from their mostly omnivorous feeding behavior. Our findings also suggested a potentially high endemism within the gyre, although basin-scale circulation and mesoscale eddies, traveling from the coastal upwelling zone and transporting plankton, can also influence the epipelagic fauna.

Zusammenfassung. Die Fähigkeit zur Rechtschreibung ist eine Kernkompetenz schriftsprachlichen Ausdrucks, die üblicherweise mithilfe von Diktaten erfasst wird. Eine ökonomischere, aber im deutschen Sprachraum nur wenig verbreitete Alternative stellen Verfahren der Fehleridentifikation dar. In der vorliegenden Studie wurde die psychometrische Güte eines Diktats und eines Fehleridentifikationstests am Ende der Sekundarstufe I verglichen. Hierzu wurden einer Stichprobe ( N = 188) von Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Jahrgangsstufe der bayerischen Mittelschule (vormals Hauptschule) und des Gymnasiums ein Fehleridentifikationstest sowie ein Diktat vorgegeben. Es ergaben sich sowohl in der Gesamtstichprobe als auch in homogeneren Substichproben hohe Korrelationen zwischen Fehleridentifikationstest und Diktat. Beide Verfahren zeigten ähnlich hohe Zusammenhänge mit Lese- und Hörverstehen. Ebenso waren beide Verfahren vergleichbar gut in der Lage, zwischen Schülerinnen und Schülern der Mittelschule und des Gymnasiums zu unterscheiden, Schülerinnen und Schülern mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche zu identifizieren, sowie zwischen Schülerinnen und Schülern deutscher und anderer Erstsprache zu differenzieren. Ein Fehleridentifikationstest scheint sich somit auch in höheren Klassenstufen als ökonomische Alternative zum klassischen Diktat zu empfehlen.

Zusammenfassung. Der Beitrag beschäftigt sich mit neueren Trends bei der Entwicklung und Evaluation von kognitiven Trainingsprogrammen sowie ihrer Implementation in die pädagogisch-psychologische Praxis. Es wird konstatiert, dass die Fortschritte der letzten Jahrzehnte weniger in der theoretischen Weiterentwicklung basaler Konzepte als vielmehr in methodologischen Verbesserungen zu sehen sind. Im Hinblick auf die Trainingsinhalte finden sich unterschiedliche Ergebnistrends. Im Hinblick auf die Förderung von Gedächtnisstrategien ergaben sich mehrfach positive Effekte, leider jedoch keine Übertragung in publizierte Programme. Neue Studien fokussierten auf das Training des Arbeitsgedächtnisses, zeigten dabei kaum nennenswerte Effekte und wurden von daher auch selten als Programme publiziert. Die Situation im Hinblick auf das Training induktiven Denkens, der phonologischen Bewusstheit und der Lesekompetenz stellt sich im Vergleich deutlich positiver dar. Die Nachhaltigkeit der publizierten Programme konnte in allen genannten Bereich wiederholt demonstriert werden, wobei sich im Hinblick auf die Lesekompetenz besonders deutliche Auswirkungen für Lesestrategien zeigten. Nach wie vor zeigen sich jedoch Probleme bei dem Transfer wirksamer Programme in die pädagogisch-psychologische Praxis. Da nicht davon auszugehen ist, dass nachhaltig wirksame Fördermaßnahmen ohne weiteren Aufwand in die pädagogische Praxis übertragen werden können, werden sinnvolle Implementationsstrategien diskutiert. Es werden Empfehlungen für Vorgehensweisen gegeben, die eine enge Zusammenarbeit zwischen den Programmentwicklern, den jeweils involvierten Bildungsinstitutionen und den Personen (z. B. pädagogische Fachkräfte in Kindergärten und Schulen) implizieren. Diese sollten den nachhaltigen Einsatz effektiver Förderprogramme in pädagogischen Kontexten wahrscheinlicher machen.

Metacognitive monitoring in educational contexts is typically measured by calibration indicators, which are based on the correspondence between cognitive performance and metacognitive confidence judgment. Despite this common rationale, a variety of alternative methods are used in the field of monitoring research to assess performance and judgment data and to calculate calibration indicators from them. However, the impact of these methodological differences on the partly incongruent picture of monitoring research has hardly been considered. Thus, the goal of the present study is to examine the effects of methodological choices in the context of mathematics education. To do so, the study compares the effects of two judgment scales (Likert scale vs. visual analogue scale), two response formats (open-ended response vs. closed response format), the information base of judgment (prospective vs. retrospective), and students’ achievement level on confidence judgments. Secondly, the study contrasts measures of three calibration constructs, namely absolute accuracy (Absolute Accuracy Index, Hamann Coefficient), relative accuracy (Gamma, d’), and diagnostic accuracy (sensitivity and specificity). One hundred and nine seventh-grade students completed a set of 20 mathematical problems and rated their confidence in a correct solution for each problem prospectively and retrospectively. Our results show a pervasive overconfidence of students across achievement levels. Monitoring was more precise for retrospective judgments and the visual analogue scale format. Gamma, sensitivity, and specificity proved to be susceptible for boundary values, caused by the general overconfidence in the sample. Measures of absolute accuracy were affected by response format of the task and judgment scale, with higher accuracy found for closed response format and visual analogue scale. We observed substantial correlations within the three calibration constructs and comparably low correlations between indicators of different constructs, confirming three interrelated aspects of monitoring accuracy. The low correlations between corresponding prospective and retrospective calibration indicators suggest different calibration processes. Implications for studies on calibration and mathematics education are discussed.

Zusammenfassung. Bei Kindern mit motorischen Auffälligkeiten ist die Früherkennung entscheidend für eine frühe Intervention. In vorliegender Arbeit wurde untersucht, inwieweit sich Einschätzungen des motorischen Entwicklungsstandes von Kindergartenkindern durch Eltern und pädagogische Fachkräfte eignen, um den Stand in der Grundschule vorherzusagen. Ferner wurden weitere potenzielle Prädiktoren (Alter der Kinder, frühe Lokomotionsentwicklung, Händigkeit, Body-Mass-Index (BMI), sozioökonomischer Status (SÖS), Freizeitverhalten) geprüft. Dazu absolvierten N = 208 anfangs fünf- und sechsjährige Kinder längsschnittlich zu drei Messzeitpunkten (MZP) im Ein-Jahres-Abstand motorische und kognitive Tests. Per Elternfragebögen wurden Hintergrundvariablen und Lokomotionsentwicklung erfasst. Aufgrund fehlender Werte konnten nur N = 136 Kinder einbezogen werden. Zum ersten MZP beurteilten Eltern und Fachkräfte die motorische Entwicklung der Kinder. Insgesamt gelang es in etwa der Hälfte der Fälle, Kinder mit ungünstiger Entwicklung früh zu erkennen. Die Vorhersage durch die pädagogischen Fachkräfte gelang etwas besser. Mittels Eltern-Screening konnte dagegen etwas besser eine unauffällige motorische Entwicklung korrekt vorhergesagt werden. Die Einschätzungen von Eltern und Fachkräften korrelierten mittelhoch miteinander und mit dem SÖS und dem BMI der Kinder, sowie die Eltern-Einschätzungen mit dem Alter bei Laufbeginn. Regressionsanalytisch erwiesen sich beide Einschätzungsverfahren als prädiktiv. Bei den sechsjährigen Kindern ließ sich dadurch 32% der Varianz der motorischen Leistungen in der 2. Klasse aufklären, bei den fünfjährigen 19% der Varianz in der 1. Klasse. Der SÖS, das Alter bei Laufbeginn und der BMI hatten darüber hinaus keinen bedeutsamen Vorhersagewert. Die Ergebnisse verdeutlichen Chancen und Grenzen früher Screenings und insbesondere den Nutzen eines sehr ökonomischen Kurzscreenings durch pädagogische Fachkräfte.

Beginning in 1944, Soviet authorities arrested former Jewish Council members of different ghettos and put them on trial for collaboration with the Axis powers. This case study examines the 1944 trials of Meir Teich and Isaak Sherf, two leading figures of the Shargorod ghetto’s Jewish administration. Drawing on trial documents, oral history interviews and memoirs, this article focuses on two aspects: how Soviet courts selectively accepted support for the partisans as mitigating circumstances, and how survivor networks among the witnesses influenced the trials. These aspects are discussed in the context of the (re-)Sovietization of formerly occupied territories, in this case Transnistria, the Romanian occupation zone.

Pflegende Angehorige von demenziell erkrankten Menschen haben ein erhohtes Risiko, selbst psychisch oder physisch zu erkranken. Eine regulare Psychotherapie zeigt sich zwar als wirksam, wird jedoch haufig erst spat oder gar nicht wahrgenommen, auch weil eine solche Therapie einen hohen zeitlichen Bedarf und hochschwelligen Zugang hat. Kann eine zeitliche und im Zugang niederschwellige psychotherapeutische Gruppenintervention fur pflegende Angehorige von demenziell erkrankten Menschen zur psychischen Stabilitat der Angehorigen beitragen? Der Artikel zeigt Daten einer randomisierten, kontrollierten Studie (jeweils 10 Teilnehmer in Interventions- und Kontrollgruppe) uber eine 12-wochige psychotherapeutische Intervention fur pflegende Angehorige von Menschen mit Demenz mit den Themenschwerpunkten: eigene Grenzen, dysfunktionale Gedanken, Emotionen und Ressourcenaktivierung. Primare Endpunkte waren die Steigerung der Selbstwirksamkeitserwartung sowie die Reduktion von depressiven Symptomen, abgefragt mit dem Fragebogen zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) bzw. der Allgemeinen Depressionsskala (ADS) vor, direkt und 3 Monate nach der Intervention. Wir fanden eine signifikante Zunahme der depressiven Symptome in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe; die Selbstwirksamkeitserwartung wurde nicht signifikant verbessert. Die Intervention zeigte nicht den erwarteten Effekt, was neben der geringen Fallzahl moglicherweise aufgrund der hohen Heterogenitat der Gruppe entstanden sein konnte. Durch das kompakte Konzept der Intervention konnten Einzelbedarfe der Teilnehmer nicht ausreichend adressiert werden.

Ongoing global warming caused by climate change has been suggested to produce an intensification of upwelling-favorable winds along the coast of south-central Chile due to a poleward displacement of the South Pacific Anticyclone (SPA). Here we explore the extent to which these changes have influenced water column properties, inorganic nutrients, primary production, diatom abundances and net community metabolism (GPP/CR) in these shelf waters. Our analysis is based on a monthly time series (2003–2013) of in situ oceanographic and biological observations and experiments to assess gross primary production (GPP) and community respiration (CR) at a shelf station in central Chile (∼36.5°S), along with ancillary data on alongshore wind variability, river outflow and MODIS-derived surface fluorescence (nFLH). A reduction in river outflow from 2007 onwards, forced remotely by the poleward displacement of the SPA, resulted in a cooler and saltier water column, with lower dissolved Si:N ratios (Si(OH)4: NO3−) and net community metabolism shifting from high net autotrophy (mean GPP/CR = 10.9 ± 14) to a balance between production and respiration (GPP/CR = 1.17 ± 0.6). A key finding was that most of the observed inter-annual variability in diatom abundance and primary production rates from 2003 to 2013 could be explained by two opposite trends: a significant intensification of upwelling-favorable winds during early spring (October-November) post-2009, and a sustained drop in freshwater discharged by the main local river during the same period. A combination of more intense equatorward winds and weaker stratification of the water column may have driven mixing and turbulence beyond the levels that are suitable for diatom growth when the upwelling period began (October-November), and subsequently may have enhanced the offshore transport of nutrients and productivity during late summer months (February-March). Patterns revealed by the analysis of monthly composites of normalized surface fluorescence (nFLH) are consistent with this interpretation. Further intensification of upwelling-favorable winds, combined with changes in the pattern of precipitation and river discharges, may have negative effects on the composition, productivity, and carbon export in shelf waters of this and other coastal upwelling ecosystems.

Geochemical and stable isotope measurements in the anoxic marine zone (AMZ) off northern Chile during periods of contrasting oceanographic conditions indicate that microbial processes mediating sulfur and nitrogen cycling exert a significant control on the carbonate chemistry (pH, AT, DIC and pCO2) of this region. Here we show that in 2015, a large isotopic fractionation between DIC and POC, a DIC and N deficit in AMZ waters indicate the predominance of in situ dark carbon fixation by sulfur-driven autotrophic denitrification in addition to anammox. In 2018, however, the fractionation between DIC and POC was significantly lower, while the total alkalinity increased in the low-pH AMZ core, suggesting a predominance of heterotrophic processes. An isotope mass-balance model demonstrates that variations in the rates of sulfur- and nitrogen-mediated carbon fixation in AMZ waters contribute ~7–35% of the POC exported to deeper waters. Thus, dark carbon fixation should be included in assessments of future changes in carbon cycling and carbonate chemistry due to AMZ expansion., Anoxic marine zones are expanding and intensifying with climate change. Here the authors show that microbial dark carbon fixation influences the carbonate system and the stable isotope composition in waters off Chile, contributing up to 35% of the organic carbon reaching the mesopelagic region.