51. Unterschiede in der subjektiven und psychischen Gesundheit und im Gesundheitsverhalten bei 11- bis 17-jährigen Jugendlichen an weiterführenden Schulen in Deutschland
- Author
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Benjamin Kuntz, Julia Waldhauer, and Thomas Lampert
- Subjects
Gynecology ,03 medical and health sciences ,medicine.medical_specialty ,0302 clinical medicine ,Injury control ,Accident prevention ,Public Health, Environmental and Occupational Health ,medicine ,Poison control ,030212 general & internal medicine ,Health behavior ,Psychology ,030210 environmental & occupational health - Abstract
Bereits im Kindes- und Jugendalter sind gesundheitliche Ungleichheiten zuungunsten sozial benachteiligter Bevolkerungsgruppen festzustellen. Der Beitrag untersucht, inwiefern sich Unterschiede in der subjektiven und psychischen Gesundheit sowie im Gesundheitsverhalten bei Jugendlichen in Abhangigkeit der von ihnen besuchten weiterfuhrenden Schule zeigen und ob diese unabhangig vom soziookonomischen Status (SES) bestehen. Datengrundlage ist die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 1, 2009–2012). Analysiert werden Daten von 11- bis 17-jahrigen Madchen und Jungen (n = 4665) an Haupt‑, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien. Als abhangige Variablen werden der selbsteingeschatzte allgemeine Gesundheitszustand, Angaben zum Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) zur Erfassung psychischer Auffalligkeiten sowie selbstberichteter Freizeitsport, Tabak- und Alkoholkonsum herangezogen. Ausgewiesen werden Pravalenzen und auf logistischen Regressionen basierende Odds Ratios (OR). Fur die Mehrzahl der untersuchten Indikatoren zeigt sich, dass Heranwachsende, die kein Gymnasium besuchen, haufiger psychische Auffalligkeiten und vermehrt ungesunde Verhaltensweisen aufweisen. Die Unterschiede verringern sich zwar mitunter bei statistischer Kontrolle des SES, bleiben jedoch in der Regel signifikant. Stark ausgepragte Unterschiede zeigen sich u. a. zuungunsten von Jugendlichen, die kein Gymnasium besuchen, fur beide Geschlechter mit Blick auf „Unaufmerksamkeit/Hyperaktivitat“ (OR: 2,29 [1,70–3,08]), bei Madchen im Tabakkonsum (OR: 2,91 [1,85–4,57]) und bei Jungen bzgl. sportlicher Inaktivitat (OR: 2,71 [1,85–3,95]). Ungleiche Gesundheitschancen sollten in Bezug zur Lebenswelt der Menschen betrachtet werden, wobei sich bei Jugendlichen die Schule als pragender Lern- und Erfahrungsraum darstellt. Die Analysen verweisen hinsichtlich der Schulform und des Geschlechts auf divergierende Bedarfe der schulbasierten Gesundheitsforderung und Pravention.
- Published
- 2018
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