651. Sonderforschungsbereich 186: Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf: institutionelle Steuerung und individuelle Handlungsstrategien: Arbeits- und Ergebnisbericht Juli 1991 - Juli 1993
- Author
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Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
- Subjects
family ,descriptive study ,Economics ,poverty ,Armut ,deskriptive Studie ,Sozialpolitik ,work-family balance ,Berufsverlauf ,Sociology & anthropology ,Criminal Sociology, Sociology of Law ,social policy ,life situation ,academic ,social assistance ,Statuswechsel ,Sozialhilfe ,Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie ,Medical Sociology ,Frau ,berufliche Integration ,risk ,Occupational Research, Occupational Sociology ,Lebenssituation ,Lebensplanung ,change of status ,Wirtschaft ,vocational education ,health ,differentiation ,spouse ,career start ,life planning ,medical rehabilitation ,Berufsbildung ,abweichendes Verhalten ,woman ,Familie-Beruf ,Alter ,ddc:301 ,Lebensalter ,social decline ,biography ,Differenzierung ,wedding ,Berufskrankheit ,job history ,life career ,ddc:330 ,Risiko ,Berufseinmündung ,General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories ,Berufsforschung, Berufssoziologie ,Biographie ,old age ,medizinische Rehabilitation ,Gesundheit ,Ehepartner ,occupational integration ,Akademiker ,age ,Soziologie, Anthropologie ,Familie ,Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie ,Heirat ,occupational disease ,deviant behavior ,sozialer Abstieg ,Lebenslauf ,Medizinsoziologie - Abstract
Der Ergebnisbericht des Sonderforschungsbereichs der Förderperiode 1991-93 zeigt eine differenzierte Thesenbildung, basierend auf den Leitmotiven des Sfb186 mit folgenden Fragenkomplexen: Wie bearbeiten die Institutionen des Arbeitsmarktes, der Berufsbildung, der familialen Reproduktion und der sozialstaatlichen Sicherung die sozialen Risiken: inwieweit haben sich ihre Normalitäts-Konzeptionen, Zuständigkeiten und Praktiken seit Mitte der 70er Jahre verändert? Wird es zu Risikoumverteilungen oder zu einer Kumulation von Risiken bei bestimmten Sozialgruppen kommen und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen? Welche Möglichkeiten und Grenzen für eine Umgestaltung der männlichen und weiblichen Normalbiographie ergeben sich längerfristig aus neuen Lebensentwürfen, Risikolagen und deren institutioneller Bearbeitung? Wie arrangieren sich die Individuen mit den Diskontinuitäten im Lebenslauf und den Friktionen zwischen institutionalisierten Lebenslaufmustern und individuellen Lebensentwürfen, und wie werden diskontinuierliche Statuspassagen von verschiedenen sozialen Gruppen bewältigt? Der Sonderforschungsbereich begann seine zweite Förderungsperiode am 1. Juli 1991 mit neun Teilprojekten, zu denen im Verlaufe des Jahres 1992 zwei neue Teilprojekte stießen (A4 "Risikopassage Berufseintritt" und B5 "Späte Heirat"). Damit wurde das Untersuchungsfeld des Sonderforschungsbereichs durch die Themen Ehe/Partnerschaft und Arbeitsmarktrisiken von Hochschulabsolventen in den neuen Bundesländern ergänzt. In der zweiten Forschungsphase haben im Sonderforschungsbereich Wissenschaftler(innen) aus fünf Fachbereichen der Universität Bremen zusammen gearbeitet: Jura, Soziologie, Psychologie, Arbeitswissenschaft und Berufsbildung sowie Sozialpädagogik/Sozialpolitik. Das Arbeitsprogramm wurde von den Teilprojekten und dem Arbeitsbereich Methodenentwicklung in zunehmender begrifflicher und theoretischer Abstimmung durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die zweiten, teilweise auch dritten Erhebungswellen und eine von Konzeptentwicklung auf Zusammenhangsanalysen übergehende Datenauswertung und -analyse. Durch die geleistete Forschungsarbeit konnten, insbesondere durch erhobene Längsschnittdaten, die Thesen der Erosion der Normalbiographie und der um sich greifenden Individualisierung von Lebensläufen differenziert werden. Die Art und Weise, wie biographische Akteure ihre Statuspassagen gestalten, wurde in den Untersuchungspopulationen durch retrospektive und/oder prospektive Designs untersucht. Es zeigte sich, dass zwischen den institutionalisierten Deutungsmustern des Lebenslaufs und den faktischen Handlungsweisen an Übergängen zwischen Lebensabschnitten und Institutionen ein Spannungsverhältnis besteht, das durch ein Spektrum biographischer Gestaltungsmöglichkeiten ausgefüllt wird. Die Datenanalysen bestätigen die generelle Annahme, dass die Wechselbeziehungen zwischen Akteuren, ihren sozialen Beziehungsnetzen und den institutionellen Handlungskontexten in Familie, Betrieben und Einrichtungen des Sozialstaats das Timing und den Ablauf von Statuspassagen zwischen den Institutionen des Lebenslaufs bestimmen.
- Published
- 1993