Journal for educational research online 8 (2016) 2, S. 87-106, The article focuses on the upper secondary matriculation examination in Finland as a school leaving and university entrance examination. The presented research addresses the question of whether increased choice of the subject-specific examinations has the potential to undermine the comparability of examination results and to direct students’ choices not only in the examination but already beforehand at school. The authors refer to Finland’s tradition of more than 160 years of a national examination connecting the academic track of upper secondary schools with universities. The authors explain the Finnish system by describing the adoption of a course-based (vs. class- or year-based) curriculum for the three-year upper secondary education and the subsequent reforms in the matriculation examination. This increases students’ choices considerably with regard to the subject-specific exams included in the examination (a minimum of four). As a result, high-achieving students compete against each other in the more demanding subjects while the less able share the same normal distribution of grades in the less demanding subjects. As a consequence, students tend to strategic exam-planning, which in turn affects their study choices at school, often to the detriment of the more demanding subjects and, subsequently, of students’ career opportunities, endangering the traditional national objective of an all-round pre-academic upper secondary education. This contribution provides an overview of Finnish upper secondary education and of the matriculation examination (cf. Klein, 2013) while studying three separate but related issues by using data from several years of Finnish matriculation results: the relation of the matriculation examination and the curriculum; the problems of comparability vis-à-vis university entry due to the increased choice within the examination; the relations between students’ examination choices and their course selection and achievement during upper secondary school. (DIPF/Orig.), Der Artikel konzentriert sich auf die zentrale Abschlussprüfung der Sekundarstufe II in Finnland als eine Schulabschluss- und Hochschulzugangsprüfung. Die Studie geht der Frage nach, ob die gestiegenen Auswahlmöglichkeiten der fachspezifischen Prüfungen die Vergleichbarkeit der Prüfungsergebnisse und die Wahl der Schülerinnen und Schüler nicht nur in der Prüfung, sondern bereits während der Schulzeit beeinflussen kann. Es wird Bezug auf Finnlands mehr als 160 Jahre lange Tradition zentraler Abschlussprüfungen am Übergang zwischen Sekundarstufe II und Hochschulzugang genommen. Die Autorengruppe erläutert das finnische System hinsichtlich der Einführung eines kursbasierten (vs. klassen- oder jahrgangsstufen basierten) Curriculums für die dreijährige Sekundarstufe II und bezüglich der anschließenden Reformen der zentralen Abschlussprüfung, durch welche die Auswahlmöglichkeiten von Schülerinnen und Schüler für die fachspezifischen Prüfungen (mindestens vier) wesentlich erhöht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in anspruchsvolleren Fächern miteinander konkurrieren, während leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler dieselben Noten in weniger anspruchsvollen Fächern erlangen. Als Konsequenz daraus neigen Schülerinnen und Schüler zu einer strategischen Prüfungsplanung, welche wiederum – oft zum Nachteil der anspruchsvolleren Fächer und der anschließenden Karrierechancen – Auswirkungen auf ihre Fächerwahl in der Schule hat, was die traditionellen, nationalen Ziele einer ganzheitlichen vorakademischen Sekundarschulbildung gefährdet. Dieser Beitrag bietet einen Überblick über das höhere Sekundarschulwesen in Finnland und die zentrale Abschlussprüfung (vgl. Klein, 2013). Unter Verwendung von Daten finnischer Abschlussprüfungen aus mehreren Jahren werden drei separate, jedoch miteinander verknüpfte Aspekte untersucht: der Zusammenhang zwischen Abschlussprüfung und Curriculum; die Problematik der Vergleichbarkeit hinsichtlich des Hochschulzugangs aufgrund der vergrößerten Auswahlmöglichkeiten bei der Prüfung; der Zusammenhang zwischen der Prüfungswahl der Schülerinnen und Schüler und ihrer Kurs-Auswahl mit der Leistung während der Sekundarstufe II. (DIPF/Orig.)