Search

Es liegen die Befunde histologischer Untersuchungen innerer Organe von Ratten vor, die in verschiedenen Versuchsreihen teils reine, verschieden dosierte Vitamin A-Praparate, teils bestrahlte Vitamin A-freie Praparate, teils reines Erdnusol als Zugabe zur Nahrung erhielten. Die dabei hervorgerufene Vitaminschadigung, deren klinische Auswirkung schon in der ersten Mitteilung behandelt wurde, konnte histologisch bestatigt werden. Organschaden betreffen vor allen Dingen die Nieren im Sinne einer nekrotisierenden Glomerulonephrose mit Verkalkung, sowie die Milz und Leber in geringem Mase mit geringen Parenchymveranderungen. Daneben treten vor allem Schaden am Endothel, am Reticuloendothel und besonders am Hoden auf. Der Tod der Tiere ist nach den vorliegenden Untersuchungen mit groser Wahrscheinlichkeit auf die Nierenveranderungen zuruckzufuhren.

Es wird uber einen Fall vonhypo-physarem Riesenwuchs berichtet. Es bestandenregressive Veranderungen am Femur mit Bewegungseinschrankung der Huftgelenke:Perthes-ahnliches Bild. Analoge Storungen lagen an denWirbeln vor. Das Krankheitsbild wird als endokrin bedingt angesehen und zur „Arthritis deformans acromegalica“ in Parallele gebracht. Der Fall ist der erste seiner Art, der sich klinisch klaren lies; ruckblickend lassen sich in der Literatur Falle auffinden, die nach unseren heutigen Kenntnissen als gleichartige Krankheitsbilder zu deuten sind. Behandlung mit mannlichem Keimdrusenhormon („Proviron“) warerfolgreich. Die Beziehungen zu endokrinen Arthropathien werden besprochen; als den verschiedenen Krankheitsbildern gemeinsamer Kern der Storung wird die vermehrte Ausschuttung von Wachstumshormon des Hypophysenvorderlappens angesehen. Es wird die Behandlung chronischer, nicht entzundlicher Arthropathien des Mannes mit mannlichem Hormon vorgeschlagen.

Es wird uber einen Fall von Parkinsonismus berichtet, der sich im engen zeitlichen Zusammenhang mit einem im wesentlichen psychischen Trauma durch Unfall entwickelte. Theoretische Folgerungen uber die Atiologie des Parkinsonismus und praktische Konsequenzen hinsichtlich der Begutachtung werden dargetan. Die Literatur wird kritisch verwertet. Der Zusammenhang ist gutachtlich anzuerkennen. Es handelt sich um einen ausergewohnlich eindeutig gelagerten Fall von traumatisch entstandenem Parkinsonismus, dessen Mitteilung fur Atiologie und Begutachtung von besonderem Wert sein kann.

Es wird uber einen Fall von akuter Porphyrie mit Polyneuritis und Hamoglobinurie berichtet. An Hand des Falles, der Literatur und eigener Tierversuche werden die Auffassungen uber das Wesen, Einteilung und Nomenklatur der akuten Porphyrien besprochen.

Es wird uber Untersuchungen auf echten Vitamin A-Mangel an Hand der Adaptometrie berichtet. Unter 50 Gesunden wurden 3 leichte Falle, unter 50 Kranken 12 mittelschwere und 3 schwere Falle, unter 90 Schwangeren 11 mittelschwere und 4 schwere Falle, unter 9 Stillenden 3 leichte Falle gefunden. Durch laufende Kontrollen der mit „Vogan“-Tabletten behandelten Vpn. wurde erstmalig ein zahlenmasig erfastes, biologisch nachgewiesenes Defizit fur Vitamin A am Menschen aufgedeckt. Das Defizit bewegte sich in den Werten von 72000 bis uber 300000 intern. Einheiten A, entsprechend etwa 43 bis uber 200 mg (!)β-Carotin. Bezuglich der Ursache wird die Ernahrungsfrage diskutiert und auf den erheblichen Mehrbedarf von Schwangeren und Stillenden aufmerksam gemacht. Es wird nachgewiesen, das zwischen minimaler und optimaler A-Versorgung eine sehr breite Spanne liegt, die erstmalig zahlenmasig umrissen werden konnte.

B2-Mangel bewirkt keine makrocytare perniciosaahnliche Anamie bei der Ratte. B2 wurde in Kuhmilch, Ziegenmilch, Muttermilch nachgewiesen und quantitativ verglichen. Von Leberextrakten enthalt Hepracton kein, Campolon reichlich B2. Die Befunde sprechen gegen eine Identitat von exogenem Perniciosafaktor und Vitamin B2. Im Liquor cerebrospinalis ist B2 enthalten. Blut enthalt B2 in Mengen, die nicht immer nachweisbar sind. Es kommt nur im Serum vor. Campolonbehandlung steigert den B2-Gehalt des Serums. Der B2-Gehalt des Blutes weist im Gegensatz zum Vitamin A verhaltnismasig geringe Schwankungen nach oben auf.

An Hand von Krankengeschichten und einer Ubersicht uber 110 Typhusfalle in Posen wird festgestellt

Es wird erstmalig der Versuch gemacht, die Vitamin A-Versorgung der deutschen Bevolkernng zahlenmasig zu erfassen. Die durchschnittliche Tagesaufnahme an Vitamin A betragt mindestens: bei der Stadtbevolkerung 2–3, Landbevolkerung 3–5, bei der Wehrmacht 3–5, Klinikkost 3. Klasse 4–5 mg β-Carotin. Es wird erortert, wieweit die Versorgung als ausreichend anzusehen ist.

Die durch UV.-Bestrahlung am Menschen erzielte Pigmentierung wird durch Vitamin C nicht beeinflust.

Der Vitamin A-Bedarf des Menschen wurde im Vitamin A-Mangelversuch am Gesunden (Selbstversuch) auf optimal etwa 5,9 mgβ-Carotin=9800 IE. taglich festgestellt. Die Zone des A-Mangels von der leichten Hypo- bis zur schweren Avitaminose ist am Menschen dank dem grosen Speicherungsvermogen fur A sehr gros. Die A-Vorrate des Menschen reichen fur mehrere Monate aus; die leichte Hypovitaminose beginnt jedoch sehr fruh. Die Konsequenzen der Ergebnisse und Berechnungen werden besprochen.