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Fragestellung: Das Thomsen-Friedenreich-Epitop (TF) ist ein Carbohydrate Antigen mit hoher Tumorspezifitat. TF-exprimierende Mammakarzinompatientinnen zeigen im Vergleich zu TF-Negativen, eine hohere Uberlebensrate. Es ist bekannt, dass Galektin-1 (Gal-1) bei Choriokarzinompatienten an TF bindet und in diesen Zellen eine Signaltransduktionskaskade induziert. Der Zweck unserer Untersuchungen war, die Rolle von Gal-1 bei TF positiven/negativen Mammakarzinomzelllinien in vitro zu erforschen. Material und Methoden: Die Mammakarzinomzelllinien CAMA1 mit einer hohen und MDA-MB-231 mit keiner TF-Expression wurden fur diese Studie verwendet. Diese wurden fur 48 Stunden mit 60µg/ml rekombinantem Gal-1 in DMEM inkubiert. Die Apoptoseraten wurden mittels Nicktranslation, Immunzytochemie mit dem M30 Cytodeath Antikorper und einem Cell Death ELISA ermittelt. Ein BrdU Zellproliferations ELISA wurde zur Messung der Proliferation verwendet. Die Rezeptor-Tyrosin-Kinase-Expressionmuster wurden durch einen Phospho-RTK Array analysiert und mithilfe von ELISAs der im Array auffalligen Rezeptor Tyrosin Kinasen quantifiziert. Ergebnisse: Wahrend bei der Zelllinie CAMA1 die Proliferation inhibiert und die Apoptose durch Stimulation mit Gal-1 induziert wurde, zeigte die Zelllinie MDA-MB-231 eine hohere Proliferationsrate und eine unbeeinflusste Apoptoserate. Die Quantifizierung der Phosphorylierung von Rezeptor Tyrosin Kinasen ergaben eine verminderte Phoshorylierung von ErbB2 und ErbB4 nach Stimulation von CAMA1. Stimulierte MDA-MB-231 zeigten eine ansteigende Expression von Phospho-Axl und Phospho-EGFR. Schlussfolgerung: Die Mammakarzinomzelllinie mit einer hohen TF-Expression zeigte im Gegensatz zu der mit keiner Expression eine geringere Proliferationsrate und eine hohere Anzahl an apoptischen Zellen an. Des Weiteren waren die Signaltransduktionswege in beiden Zelllinien verschieden. Daraus schliesend ist unsere Vermutung, dass die Gal-1 induzierte Signaltransduktion uber das TF-Antigen, insbesondere durch Inhibierung der Erb Antigene, einer der Grunde fur die hoheren Uberlebensraten von TF-positiven Patienten sein konnte.