1. Biochemische Polymorphismen und Haupt-mtDNA-Haplo-typen bei Bergschafrassen und Waldschafen als Beitrag zur Abstammung der Hausschafe.
- Author
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Wassmuth, R., Hiendleder, S., Mendel, Ch., and Erhardt, G.
- Subjects
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SHEEP breeding , *GENETIC polymorphisms - Abstract
Morphologische Ähnlichkeiten zwischen Hausschafrassen und bestimmten Subspezies des Ovis ammon L. 1758 können nicht als zwingender Beweis einer Domestikation der betreffenden Unterart gelten, da Einkreuzungen fremder Wildschafformen in Hausschafe anderer genetischer Herkunft gleichfalls als Ursache von Übereinstimmungen anerkannt werden müssen. Das Heranziehen des maternal vererbten mitochondrialen Genoms eröffnet jedoch die Möglichkeit, heutige Schafrassen – trotz domestikationsbedingter morphologischer Veränderungen und Einkreuzungen u. a. m. – über zahlreiche Generationen bis zu domestizierten Wildschafformen zurückzuverfolgen, sofern diese nicht bereits ausgestorben sind. Mittels haplogruppenspezifischen polymorphen HinfI-Fragmenten von mtDNA und Proteinpolymorphismen bei Tieren verschiedener Bergschafrassen, die maternal als Torfschaf-Abkömmlinge gelten, sowie auch von zur Gruppe der Zaupel gehörenden Waldschafen, sollte geklärt werden, ob der in Europa vorwiegend auftretende Haupt-mtDNA-Haplotyp B mit dem ältesten Hausschaf in Europa, dem Torfschaf (Ovis aries palustris RÜTIMEYER 1862) in Zusammenhang gebracht werden kann. Die Stichproben aus Steinschafbeständen slowenischer und bayerischer Herkunft, weißen und braunen Bergschafen, Brillenschafen aus Bayern und Villnösserschafen weisen einheitlich den Haupt-mtDNA-Haplotyp B auf, wie dies auch bei einem zusätzlich untersuchten Bergamaskerbock der Fall ist. Allerdings wurde in der Waldschafgruppe bei mehr als der Hälfte der Tiere dieser Stichprobe der Typ A festgestellt, was zeigt, daß nicht alle Zaupelschaf – Nachkommen auf die gleiche Wildschaf – Unterart wie die Steinschaf – Nachkommen zurückgeführt werden können. Im Hämoglobin (HBB) kommen die Varianten HBBA und HBBB in allen untersuchten Rassen in ausgeglichener Frequenz vor,... [ABSTRACT FROM AUTHOR]
- Published
- 2001
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