Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Anwendbarkeit der Spieltheorie als Analysetechnik auf politische Entscheidungsprozesse. Die österreichische Innenpolitik wurde in den vergangenen Jahren immer häufiger von handfesten Skandalen erschüttert. Insbesondere in den Amtszeiten der Bundesregierungen Kurz I und Kurz II häuften sich diese. Diese Masterarbeit widmet sich genau diesem Forschungszeitraum, der österreichischen Innenpolitik zwischen Dezember 2017 bis Oktober 2021. Zunächst wird geprüft, inwiefern die Spieltheorie als Analysetechnik für die Anwendbarkeit auf politische Sachverhalte tauglich ist und im Anschluss werden zwei Regierungskrisen aus dem oben angeführten Forschungszeitraum auf spieltheoretische Elemente hin überprüft. Zum Abschluss der Arbeit werden die definierten Regierungskrisen in Spielform rekonstruiert. Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit bewegt sich auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Zum einen sollen politische Parteien die Entscheidungen ihrer MitbewerberInnen besser antizipieren und darauf aufbauend ihre jeweiligen Entscheidungen zielgerichteter treffen können und zum anderen sollen politische Entscheidungsprozesse für die interessierte Bevölkerung verständlicher und transparenter gemacht werden. Der theoretische Teil zu Beginn widmet sich einer allgemeinen Übersicht über die Spieltheorie. Es folgen wesentliche Begriffsdefinitionen sowie die Vorstellung einzelner spieltheoretischer Modelle. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf jenem Bereich der Spieltheorie, der auch für politische Sachverhalte anwendbar ist. Praxisnah – mit vielen Beispielen – versucht man der interessierten Leserschaft einen verständlichen Einblick in die komplexe Materie der Spieltheorie zu vermitteln. Nach der Abhandlung der theoretischen Grundlagen folgt der Einstieg in den empirischen Teil der Arbeit. Auf Basis unterschiedlichster Daten, die in intensiver Arbeit erhoben und ausgewertet wurden, entstehen chronologische Abläufe der beiden zu begutachtenden Regierungskrisen. Diese chronologischen Sachverhaltsdarstellungen überprüft man anschließend auf das Vorliegen von spieltheoretischen Elementen. Daraus ergeben sich spannende Einblicke in das Handeln der involvierten Parteien während der Krisensituationen. Schlussendlich – aufbauend auf die Vorarbeiten aus dem Theorieteil und den Erhebungen im empirischen Teil – erfolgt eine Rekonstruktion der beiden Regierungskrisen in Spielform. Auf Basis der bereits angeführten Zielsetzung, des kurz erläuterten Einblicks in die Theorie sowie der Verwendung unterschiedlicher spieltheoretischer Elemente und Modelle, werden die eine forschungsleitende und zwei weitere Forschungsfragen beantwortet. Im Kern geht es darum, welche spieltheoretische Elemente sich während der Analyse der beiden ausgewählten Regierungskrisen finden lassen und welche Erkenntnisse man daraus ableiten kann. Die Arbeit schließt mit einem Resümee, im Zuge dessen die Erkenntnisse nochmals dargestellt und weitere Forschungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Aus dieser Masterarbeit ergeben sich neben hilfreichen Tipps für die politische Praxis, eben auch weitere Forschungsoptionen für Studierende, die sich sowohl für Politik als auch für strategisches Handeln interessieren. Im Anhang befindet sich ein gesondertes Inhaltsverzeichnis, in welchem klar ersichtlich wird, welcher der beiden Verfasser sich für den jeweiligen Themenbereich hauptverantwortlich zeichnet. Anzumerken ist, dass diese Arbeit im Zuge einer intensiven Zusammenarbeit entstanden ist. This master thesis deals with the applicability of game theory as an analytical technique to political decision-making processes. In recent years, Austria's domestic politics have been shaken more and more frequently by tangible scandals. Especially during the terms of office of the federal governments Kurz I and Kurz II these scandals became more frequent. The following master's thesis, will focus on exactly this research period, the Austrian domestic politics between December 2017 and October 2021. First, it will be examined to what extent game theory is suitable as an analytical technique for the applicability to political facts and subsequently, two government crises from the above research period will be examined for game-theoretical elements. Finally, the defined government crises are reconstructed in game form. The aim of this master thesis is on two different levels. On the one hand, political parties should be able to better anticipate the decisions of their competitors and, based on this, make their respective decisions more target-oriented. On the other hand, political decision-making processes should be made more understandable and transparent for the interested population. The theoretical part at the beginning is devoted to a general overview of game theory. This is followed by essential definitions of terms and the presentation of individual game theory models. Special attention is paid to those areas of game theory that are also applicable to political issues. Practical examples are given in an attempt to provide interested readers with a comprehensible insight into the complex subject of game theory. After the treatment of the theoretical bases the entrance follows into the empirical part of the work. Based on different data, which were collected and evaluated in intensive work, chronological sequences of the two government crises under review are created. These chronological factual representations are then examined for the presence of game-theoretical elements. This results in exciting insights into the actions of the parties involved during the crisis situations. Finally, building on the preliminary work from the theoretical part and the surveys in the empirical part, the two government crises are reconstructed in game form. Based on aforementioned objectives, the briefly explained insight into the theory, and the use of various game-theoretical elements and models, the one research question and two further research questions are answered. In essence, it is about which game-theoretical elements can be found during the analysis of the two selected government crises and which insights can be derived from them. The thesis concludes with a résumé, in the course of which the findings are presented again and further research possibilities are pointed out. This master thesis provides helpful tips for political practice as well as further research options for students who are interested in politics and strategic action. In the appendix there is a separate table of contents, which clearly shows which of the two authors is mainly responsible for the respective topic. It should be noted that this work was developed in the course of an intensive collaboration. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2022