1. Auswirkungen des Klimawandels im Bereich Ernährung - Verteilungswirkungen am Beispiel von Nahrungsmittelgruppen
- Author
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Förster, Hannah, Hünecke, Katja, Liste, Victoria, Schumacher, Katja, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, and Öko-Institut e.V. Freiburg i. Breisgau
- Subjects
Ernährung ,natural disaster ,household income ,Economics ,Federal Republic of Germany ,Ecology, Environment ,Verbraucherpreis ,Ökologie und Umwelt ,Verteilungseffekt ,ddc:330 ,Naturkatastrophe ,Ökologie ,ddc:577 ,Klimawandel ,Ecology ,Nahrungsmittel ,food ,Wirtschaft ,Economic Sectors ,consumer price ,Wirtschaftssektoren ,Bundesrepublik Deutschland ,climate change ,nutrition ,Haushaltseinkommen ,distribution impact - Abstract
Fortschreitender Klimawandel kann aus unterschiedlichen Gründen Nahrungsmittelpreise beeinflussen. Ein Beispiel sind Extremwetterereignisse, die zu Ernteeinbußen führen und kurzfristig die Preise für bestimmte Nahrungsmittel stark erhöhen. Mit fortschreitendem Klimawandel erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Extremwetterereignisse häufiger auftreten. Haushalte geben, je nach Einkommensstärke, einen unterschiedlich hohen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel aus. Sie sind daher unterschiedlich stark von Nahrungsmittelpreissteigerungen betroffen. Wir untersuchen anhand von 2 Verhaltensszenarien, wie sich der Anteil der Nahrungsmittelausgaben am Nettoeinkommen unterschiedlich einkommensstarker Haushalte in Deutschland verhält, wenn sie bei plakativen Preissteigerungen entweder ihre Nahrungsmittelkäufe unverändert lassen oder gemäß nahrungsmittelspezifischen Elastizitäten anpassen. Wir nutzen für unsere Analyse drei Preissteigerungsszenarien; begründet aus Empirie und Literatur: 4 % Preissteigerung, 12 % Preissteigerung und 40 % Preissteigerung. Unsere Analyse zeigt: Fortschreitender Klimawandel wird negative Verteilungswirkungen bedingen: Haushalte mit geringen Einkommen geben schon jetzt einen deutlichen höheren Teil ihres Einkommens für Nahrungsmittel aus. Bei Preiserhöhungen haben sie weniger Navigationsspielraum, da sie schneller als Haushalte mit höheren Einkommen in die Lage kommen ihre Nahrungsmitteleinkäufe einschränken zu müssen. Wir leiten daher ab: Klimaschutz lohnt sich: Frühzeitig Anreize zu klimafreundlicher Ernährung zu setzen hilft klimawandelbedingte Härten für vulnerable Gruppen abzufedern und sie gemäß des Vorsorgeprinzips gar nicht erst entstehen zu lassen. Climate change can affect food prices for a variety of reasons. One example are extreme weather events that can lead to yield losses which in turn lead to significant, albeit temporary, increases in the prices of certain foods. As climate change progresses, the likelihood increases that such extreme weather events occur more frequently. Households spend different proportions of their net income on food, depending on their income levels. They are therefore affected to different degrees by food price increases. Using two behavioral scenarios, we investigate how the share of food expenditure on net income changes with increasing food prices. We focus on German households with across the range of net income levels. We look at two behavioural cases in view of rising food prices: households leave their food purchases unchanged or adjust them according to food-specific elasticities. We base our analysis on three price increase scenarios, which we derived from empiric data and the literature: 4% price increase, 12% price increase, 40% price increase. Our analysis shows: Progressing climate change will cause negative distributional effects: Low-income households already spend a significantly higher proportion of their income on food. They have less means to maneuver price increases without restricting their food purchases. We derive: Climate protection pays off: Providing incentives for climate-friendly nutrition at an early stage helps to reduce climate change-related burdens for vulnerable groups. These incentives can also prevent these burdens to arise in the first place and in accordance with the precautionary.
- Published
- 2021