Das Projekt analysiert die Preiswirkungen der Mehrwertsteuersenkung im Juli 2020 sowie die der entsprechenden Anhebung im Januar 2021 im Rahmen des Konjunkturpakets der Bundesregierung im Zuge der Corona-Pandemie. Die Untersuchung basiert auf Scannerdaten der GfK, die Informationen über die gezahlten Preise und gekauften Mengen von mehr als hundert Millionen Transaktionen im Betrachtungszeitraum beinhalten und ein umfassendes Abbild des Konsumverhaltens der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass im Zuge der Mehrwertsteuersenkungen sowohl die Preise von schnell als auch von langsamen drehenden Konsumgütern in Deutschland substanziell gesunken sind. Diese Preissenkung fand unmittelbar nach Implementierung der Steuersenkung, also im Juli 2020, statt. Somit hat die temporäre Steuersenkung die Haushalte entlastet - dies trifft auch auf ärmere Haushalte zu, die im Zuge der Krise potenziell besonders betroffen sind. Insgesamt wurden rund 86% der Steuersenkungen an die Verbraucher weitergegeben. Die Weitergabe bei den Gebrauchsgütern betrug etwa 96%, bei den Verbrauchsgütern 76%. Unter Annahme plausibler intertemporale Substitutionselastizität ergeben sich Mengeneffekte im Bereich von rund 0,25% und 2%. Daraus lassen sich direkte Stabilisierungseffekte in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt von bis zu 0,3% ableiten. Im Januar 2021 kommt es zu einem Anstieg der Verbraucherpreise, der für Gebrauchsgüter annähernd symmetrisch zum beobachteten Rückgang im Juli 2020 ist und für Verbrauchsgüter etwas geringer ausfällt als der Preisrückgang sechs Monate zuvor. Endbericht: Im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV).